Re: Gravelrunde durch Emilia Romagna und Toskana

von: motion

Re: Gravelrunde durch Emilia Romagna und Toskana - 18.01.22 19:48

Tag 6:
Von Volterra nach San Giovanni Valdarno
Länge: 90,8 km
Fahrzeit: 6:22 Stunden
Höhenmeter: 1980 m
https://www.komoot.de/tour/533204809

Im Dunkeln wird Frühstück gemacht und anschließen das Zelt abgebaut. Ich hatte noch am Abend spontan umgeplant. Eigentlich sollte es heute nach Siena gehen und am letzten Tag mit knapp über 3500 hm und 130 km Länge nach Florenz. Meiner Meinung nach zu viel mit dem um diese Jahreszeit zur Verfügung stehenden Tageslicht. Und auf nachtradeln habe ich keine Lust. Also hatte ich mir San Giovanni als Ziel gesetzt und wollte nochmals booking.com eine Chance geben. Los ging es allerdings ziemlich bewölkt und mit immer wieder einsetzenden Nieselregen.



Los geht es gleich mit einer schönen kurzen Abfahrt.



In Roncolla geht es links weg von der Hauptstraße und kurze Zeit später auf den nächsten Schotterabschnitt. Erst hatte ich es mir überlegt, da vor einem kleinen unfahrbaren Abschnitt in diesem Bereich gewarnt wurde. Nach dem Motto Augen zu und durch ging es los.





Was für ein Beginn. Traumhafter Weg, tolle Aussicht, kein Auto weit und breit und super zu fahren.











Das Wetter bleibt gleich. Mal Regen, immer bewölkt und dazu ein kräftiger Wind. Ein richtiger Herbsttag halt.





Kurz vor Ende des Offroad Abschnittes kommt noch besagte unfahrbare Flussdurchquerung.



Abwärts ging es ja noch ganz gut zu fahren. Hoch zu musste dann ein paar hundert Meter geschoben werden. Alles halb so wild.







Nach knapp 15 km ging einer der schönsten Abschnitte der Reise zu Ende. Was für ein Highlight. Völlig einsam zwischen den Touristenhochburgen Volterra und San Gimignano. Nun ging es noch ein paar Höhenmeter in die Stadt, die auch angenehm leer war. Lange hielt ich mich nicht auf, da ich schon zweimal da war. Auf geht’s weiter Richtung Chianti.















Nach der Abfahrt aus San Gimignano geht es recht unspektakulär weiter bis Poggibonsi. Kaum hat man die Stadt durchquert wird es plötzlich wieder einsam, die Straßen schmal und die Anstiege extrem steil für normale Straßen.











Nach den ersten Höhenmetern im Chianti lande ich in Castellina.









Ein Bild was mich nahezu an jedem Anstieg grüßt und in der Regel auch recht behält. Auf jeden Fall sind die Steigungen durchweg im zweistelligen Bereich. Trotzdem ist es ein weiterer toller Bereich der Reise. Absolut einsam, landschaftlich wieder komplett anders als der Tag davor und überall säumen gerade am Anfang Weinberge den Wegesrand.















Es folgt eine lange gemütliche Abfahrt nach San Gio. Valdarno und der Suche nach der Unterkunft. Vom Wirt her wurde ich schon mal vorgewarnt das man immer falsch geleitet wird und prompt lande ich mitten vor einem Hochhausblock. Also Handy raus und ein bisschen suchen. Ein paar Schilder am Straßenrand helfen auch weiter und so lande ich schließlich weit außerhalb des Ortes in einer netten Trattoria mit angeschlossenem Gästehaus. Auf die 5 km zurück in die Stadt habe ich keine Lust mehr und so verschiebe ich die Einkäufe auf Morgen und zum Essen bleibe ich vor Ort. Es war die beste Entscheidung. Das Hacker Pschorr Radler wird mit Eiswürfel im Eimer serviert, dazu gibt es Salat, Wildragout mit Pasta und zum Dessert ein Tiramisu. Lecker!