Re: Radtouren Österreich mit Eltern-Kind-Tandem

von: irg

Re: Radtouren Österreich mit Eltern-Kind-Tandem - 17.07.19 05:53

Hallo Bettina!

Zuerst einmal Gratulation zum Tandem, mit dem ihr euren Radius erweitern könnt! Ein behindertes Kind haben ist eines, sich behindern zu lassen (oder selbst durch Versuchs- und Denkbeschränkungen zu behindern) ist etwas ganz anderes. Ich kann dein Engagement gut nachvollziehen. Wir haben selbst eine geistig behinderte Tochter, die begeistert mit dem Tandem fährt. Ein Wochenende ohne Radeln ist für sie nahe einer Katastrophe. "Aber ein bissi Radeln geht doch!"

Zu Bahnhöfen und Aufzügen direkt kann ich nicht viel beitragen, ich bin nicht der große Bahnfahrer. Hast du versucht, bei den ÖBB eine Auskunft zu bekommen? Vielleicht lässt sich dort jemand finden, der sich auskennt. Bei unseren Grazer Aufzügen habe ich Zweifel, ob ein Tandem hinein passt. Ein normales Radl schafft das gut, aber viel Platz ist da nicht mehr.

Allgemein denke ich, dass um Hilfe bitten die einfachste Variante wäre. Die Menschen sind viel hilfsbereiter, als wir ihnen im Allgemeinen zu trauen. Das setzt nicht zu leere Züge und Bahnsteige voraus. In welche Zügen das Tandem hinein passt, und wie die Schaffner reagieren, wäre für mich eher das Thema. Das deutlich weniger sperrige Liegeradl hat bei einer österreichischen Schaffnerin schon einmal Schnappatmung ausgelöst, ihre slowakischen, slowenischen, kroatischen und österreichischen KollegInnen haben das entspannter gesehen.

Kannst du, wenn ihr mit dem Tandem hantiert, deinen Sohn für diese Zeit aus den Augen lassen? Auch das ist ein Thema, das nicht ohne ist.

Langfristig sehe ich noch die Möglichkeit, auf ein normales Tandem um zu steigen, da kannst du einiges an Gewicht sparen. Man kann es ja adaptieren. Meistens ist die Fahrradtechnik eines guten normalen Tandems deutlich stabiler. Aber das ist aktuell ohnehin kein Thema.

lg!
georg