Re: Radtouren Österreich mit Eltern-Kind-Tandem

von: Martina

Re: Radtouren Österreich mit Eltern-Kind-Tandem - 23.07.19 12:33

In Antwort auf: Bettinako


Nein, das Mobilitätsservice der ÖBB betrifft in erster Linie Rollstuhlfahrer. Die können Einsteigehilfe oder auch Hilfe beim Gepäck voranmelden. Wie Behördenrad richtig geschrieben hat ist ein Tandem fahrendes, mehrfach behindertes Kind nichts "gewöhnliches" und der Umgang mit einem 40kg schweren und 244cm langem Fahrrad ist das auch nicht.


Dass man dort in erster Linie an Rollstuhlfahrer denkt ist schon klar, aber meiner Ansicht nach gibt es beim Thema Mobilitätseinschränkung nicht so etwas wie einen Standardfall und ich hätte von so einer Stelle schon erwartet, dass sie zumindest Bereitschaft zeigt, sich etwas auszudenken. Ich habe am Stuttgarter Hauptbahnhof (der ist natürlich auch groß) auch schon mehrfach beobachtet, dass 'Nicht-Standardfällen' geholfen wurde, sei es von Bahnpersonal oder von der Bahnhofsmission. Ich habe auch schon mitbekommen, wie ein sehbehinderter Fahrgast noch quasi bei der Einfahrt in den Hauptbahnhof aus dem Zug heraus die Bahnhofsmission an den Zug bestellt hat. Er hat sich zwar einen kleinen Tadel eingefangen, weil es so kurzfristig war, aber auch dieses Problem ließ sich lösen

Natürlich ist ein Tandem nichts 'Gewöhnliches', aber meiner Erfahrung nach steigert das eher die Hilfsbereitschaft. Wir reisen nun seit mehr als 30 Jahren mit dem Tandem uns können uns über mangelnde Hilfsbereitschaft nicht beklagen. Disclaimer: mir ist schon klar, dass es eine ganz andere Situation ist, wenn man nicht auf diese Hilfe angewiesen ist, sondern sein Zeug zur Not selber tragen kann.

Zitat:

Aber wenn mein Sohn so weiter wächst (ist aktuell mit 7 Jahren 130cm groß) wird in 1-2 Jahren ein normales Tandem für uns möglich sein. Dann haben wir mehr Möglichkeiten.


Wenn ihr davon ausgeht, dass ihr in zwei Jahren auf ein 'handelsübliches' Tandem umsteigen könnt, lohnen sich natürlich keine größeren Investitionen in das bestehende Rad bzw. in das bestehende Konzept mehr.
Wenn es nur um die Körpergröße geht: auf das Co-Motion Periscope passt er wahrscheinlich schon jetzt und kann darauf fahren, bis er erwachsen ist.

Ich hatte befürchtet, dass euer Sohn aufgrund seiner Behinderung dauerhaft auf eine Spezialkonstruktion angewiesen sein könnte. In diesem Fall hätte ich die 5.000 Euro lieber einem fähigen Rahmenbauer gegeben, eventuell noch etwas draufgelegt, genau meine Bedürfnisse spezifiziert und nicht eher geruht, bis ich ein überzeugendes Angebot in der Hand halte. Das *muss* besser gehen als mit 40 kg.

Martina