Re: Von Koblenz in den Harz...Tipps gesucht

von: Igel-Radler

Re: Von Koblenz in den Harz...Tipps gesucht - 12.02.21 11:27

In Antwort auf: StephanBehrendt
Hallo Igel-Radler,

Auch ich lese gerne Berichte über Pamirradler, wie vermutlich die meisten Leser dieses Forums. Selber dürften sie aber zu 99 % auf deutschen Flussradwegen und nicht in den Fernen der asiatischen Wüsten unterwegs sein.


Was ich beim Forum so schätze, ist, dass es selbst zu (aus deutscher Sicht) entlegensten Regionen schnelle Auskünfte gibt von Leuten, die schon gort geradelt sind. Ich bin zwar überwiegend in Mitteleuropa mit dem Rad unterwegs, aber nicht unbedingt auf Flussradwegen.

In Antwort auf: StephanBehrendt
Über die besten Weine und die besten Rieslingen kann man sicher trefflich streiten.


Da ich kein Riesling-Liebhaber bin, habe ich mich da an den "Großen Johnson" gehalten.

In Antwort auf: StephanBehrendt
Ich bin ein Freund der stahligen, säurebetonten Rieslinge von der Saar. Die Weine von Lauer in Ayl sind in der Tat hervorragend (was man vom angeschlossenen Hotel zumindest vor drei Jahren nicht sagen konnte), und auch Orthegraven und Van Volxem in Kanzem bzw. Wiltingen sind Spitze. Roman Niewodniczanski von Letztgenanntem zeigt gerne und stolz seine 100 Jahre alten Weinkarten, als die Mosel- und Saarrieslingen ein Vielfaches der Burgunder kosteten. Auch das wunderschön hoch am Berg gelegene Schloss Saarstein kann ich empfehlen (derzeit allerdings mit schwankender Qualität). Ich kenne alle diese Betriebe. Egon Müller vom Scharzhof war mir mit Preisen wie trinkbare Burgunder bisher zu teuer.

Da bin ich überwiegend deiner Meinung, würde allenfalls noch Weingut Piedmondt aus Konz-Filzen erwähnen. Die Scharzhof-Weine sind nicht nur sehr teuer, sondern auch noch schwer zu bekommen (ich hatte allerdings einmal das Glück, eine Weinprobe mit diesen Weinen machen zu können: mir hat nie ein Riesling besser geschmeckt). Der Vater von Roman Niewodniczanski war übrigens bei der Bitburger Brauerei und oft bei Premieren im Trierer Theater zu sehen.

In Antwort auf: StephanBehrendt
An der Südlichen Weinmosel auf den Kalkböden werden nicht nur einfache Elblinge angebaut, bekannter ist man dort mit den Burgundersorten. Ich kenne auch dort alle die trinkenswerten Betriebe, meist in Nittel, dort schön an der Hauptstraße aufgereit.


Ordentliche Weine gibt es aber auch in Perl, das zum Saarland gehört. Über die Luxemburger Weine kann man streiten; Luxemburg ist im europäischen Vergleich sehr wohlhabend, entsprechend teuer kamen mir die Weine vor. Dafür ist deutscher Sekt in Luxemburg billiger als in Deutschland, da Luxemburg keine Hochsee-Kriegsflotte besitzt (kleiner Tip: Tankstelle Wolters in Wasserbillig: Sekt vom Nitteler Sektgut Dostert). Der Elbling ist - wie du sicher weißt - übrigens die älteste Weinsorte in Deutschland, schon die Römer haben ihn an der Mosel angebaut.

In Antwort auf: StephanBehrendt
Empfehlenswerte Betriebe an Mittel- und Terassenmosel scheinen dir weitgehend unbekannt. Die derzeitige Winzer-Generation mit hervorragender Ausbildung an der Weinuni Geisenheim oder als Weinbautechniker haben so manchen unscheinbaren Betrieb in den letzten Jahren nach oben katapultiert, bei erfreulicherweise meist moderaten Preisen. Peter Regnery in Klüsserath mit seinen Spätburgundern, Klaus Herres in Leiwen mit seinen Sekten, die er auch ans Schloss Bellevue in Berlin liefert, fallen mir spontan ein. Leiwen hat überhaupt wie das nahe gelegene Trittenheim eine ganze Riege erstklassiger Betriebe. Es folgt Bernkastel mit den umliegenden Dörfern und teils sehr kleinen Gütern, die Spitzenrieslinge nicht nur aus dem Doktor (die Lage wurde ja um zweitklassige Flächen erweitert) keltern. Selbst in Zell mit seiner verrufenen Schwarzen Katz besinnen sich einige Betriebe wieder auf Qualität.

Unten an der Terrassenmosel sind die Betriebe in Winningen hervorzuheben, an der Spitze Heymann-Löwenstein, einer der deutschen Topbetriebe mit Preisen, die weit über denen eines gewöhnlichen Burgunders liegen.

Ach ja, von den meister der genannten Betriebe habe ich immer mal wieder Flaschen in meinem Keller liegen.

Danke für die Tips bravo !

In Antwort auf: StephanBehrendt
Mir ist übrigens ein Roter von Knipser aus der Pfalz lieber als ein überteuerter Burgunder. Unter 50 Euro hat mich noch kein Burgunder überzeugt. das Marketing macht es!

Generell trinke ich gerne Rotwein aus der Pfalz, Frankreich, oder Italien. Wobei ich mit Burgundern (im Gegensatz zu dir) sehr gute Erfahrungen gemacht habe.

In Antwort auf: StephanBehrendt
Am Schluss mögest du mir bitte erläutern, wie das aufwendige Recherchieren eines Weinbaugebiets die Voreingenommenheit fördert. Voreingenommen bin ich höchstens, weil ich den Riesling für die beste Weißweinsorte halte oder weil ich dorthin gefreit habe - wie man auf moselfränkisch sagt.


Die Voreingenommenheit bezog sich dabei nicht auf den Wein, sondern darauf, dass du Buchautor über den Moselradweg bist. Und da du der Liebe wegen (und nicht - wie ich - der Arbeit wegen) in die Gegend gezogen bist, ist dir allein dadurch die Gegend lieber als mir.

In Antwort auf: StephanBehrendt
wein wein
Wieso gibt es das nur in Rot?

Wegen der besseren Sichtbarkeit; und weil Rotwein nun mal besser schmeckt wein :lach und weg:

Gruß

Igel-Radler