Re: Familientour Kroatien-Slowenien-Italien

von: irg

Re: Familientour Kroatien-Slowenien-Italien - 28.01.22 07:47

Gruß dich Martin!

Für die Anreise habe ich zu mindestens einen Zug von Villach nach Rijeka gefunden, 5 1/2 Stunden. Es geht also prinzipiell. Auf die Nightlines schaue ich schon länger, leider gibt es noch fast keine mit Radmitnahme. Meines Wissens die Ausnahme ist der von/nach Hamburg. Ich weiß nicht, wo ihr wohnt. Gibt es bei normalen Zügen noch Liegewagen? Vielleicht gibt es da eine Möglichkeit!

Ich bin mir nicht sicher, ob die Reise so, wie ihr euch das vorstellt, klappt. Allgemein kommt ihr nicht ohne einigen Höhenmetern nach Triest hinüber, dann stellt sich die Frage, ob das so klappt, dass ihr der Küste entlang radeln und immer wieder baden könnt. Im Bereich der SS14, der Hauptstraße, kommt ihr nach Westen durch, näher an der Küste ist das nicht einfach. Früher gab es Unterbrechungen, die nicht passierbar waren, jetzt gibt es in manchen Bereichen Radlösungen, die ich nicht im Detail kenne.

Dann weiß ich nicht, ob der Übergang zwischen Jelovice und Podgorje offen ist. Da das eine Schengen-Grenze ist, ist das relativ stark reglementiert. Da in den letzten Jahren viele lokale Übergänge auch für EU-Bürger geöffnet wurden, kann er auch offen sein.

Auf eurer geplanten Route kommt ihr sicher am besten Richtung Triest. Wenn der Übergang geschlossen sein sollte, könnt sicher ihr über Brest und Socerga, an Buzet vorbei, fahren. Das sind dann halt weitere Höhenmeter.

Aus Rijeka hinaus etwa so . Weniger Höhenmeter und weniger grauslig wie die Hauptstraße entlang der Küste. Der Verkehr wird bald schwächer. Dafür habt ihr dann zwischen Jurdani und Permani ein Stück Hauptstraße, die nicht zu umfahren ist. Die ist ungut.
Weit schöner, aber anstrengender wäre etwa so.
Bitte nicht vom unnötigen Kringel, den google gebastelt hat, irritieren lassen. Da habt ihr viel weniger Verkehr. In der Stadt findet ihr gute Nebenstraßen zum Radeln.

Die Fahrt von Rijeka nach Triest (oberhalb von Triest nach Westen finde ich es übrigens schöner) müsst ihr bis über die slowenisch-kroatische Grenze hinaus etwas genauer durchdenken. Zwischen Permani und Osp ist die Infrastruktur wohnwollend gesagt enden wollend. Sprich, es gibt dort Einheimische, wenn auch nicht viele, sonst eigentlich nicht viel. Essen müsst ihr für die gesamte Fahrt in diesem Bereich selbst mit nehmen (ist ja kein Problem), Wasser würde ich eher früher als später nach füllen. Die Gegend ist trocken und eher dünn besiedelt.
Mit wild Campen solltet ihr etwas aufpassen. Die Schengen-Grenze ist nebenan, die wird wegen der Flüchtlinge genau bewacht bzw. beobachtet. Wild Campen ist weder in Slowenien noch in Kroatien erlaubt, wenn es auch in abseitigen Gegenden normalerweise toleriert wird, ohne jeder Garantie im Einzelfall. Ich würde auch definitiv nicht in den großen Wäldern, durch die ihr v.a. am Anfang fahrt, wild campen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ihr dort einen Bären trefft, wenn, dann wird das mit Übernachten möglicher weise ungemütlich. Ich würde also Einheimische fragen, ob ihr hinter ihrem Hof zelten dürft. Da geht kein Bär hin, und für die Grenzer seid ihr harmlos.

So viel fürs Erste.

lg!
georg