Re: Nach Griechenland

von: veloträumer

Re: Nach Griechenland - 15.02.22 13:16

Eurovelo ist in vielen Teilen immer noch ein Phantomprojekt. Eurovelo sind europäische Interregg-Projekte, um den Abruf der Subventionen müssen sich aber die jeweiligen Länder selsbt bemühen und Eigenanteil beisteuern. Entsprechend bemühen sich darum die klassichen Fahrradländer eher als Radentwicklungsländer wie die meisten in Osteuropa. Offizielle Ausbauzustände kannst du auf der Euroveloseite selbst anschauen. Solange da nicht steht "zertifiziert", ist das selten sinnvoll, sich danach zu richten. Generell fahre ich nie nach vorgegeben Linien die haben immer Mängel auch in der Auswahl der Landschaft.

Der Verkehr auf der Magistrale ist unterschiedlich nach Bereichen, nach Saison usw. Immerhin ist ein guter Teil des Transits auf die Autobahnen gelenkt und manche schlimme Klischee nicht mehr so zutreffend. Gegenteilig nimmt auch der inländische Verkehr der Balkanstaaten zu, sodass wieder mehr Autos fahren trotz Entlastungsstrecken. Insbesondere für Kroatien gilt, dass es zu Saisonzeiten viele Wohnmobile und Wohnwagen gibt. Kann man die Zeiten vermeiden, ist schon viel gewonnen. Um die größeren Städte rum existiert allerdings immer sehr viel Verkehr (Liefer- und Pendlerverkehr), iassu hat Agglomerationen genannt.

In Kroatien ist Inselhopping eine Option, aber die Inseltransversalen sind nicht immer schön, weil nicht am Meer, Alternativen sind zuweilen Schotter. Brac, Pag und Hvar lohnen mit am meisten, Korcula ist zwiespältig, Rab lohnt kaum, ist verkehrsreich, Krk hat noch ein gewisses Straßennetz, aber auch teils viel Verkehr. Im kroatischen Hinterland gibt es spannende Routen, auch ausgewiesene Radrouten (R-Netz). Landschaftlich macht der Wechsel von Küste und Binnenland und 1-2 Inseln den meisten Sinn. Die Küstenstrecke ist ischerlich landschaftlich weitegehend schön, es gibt aber auch ein paar Durchhänger (Istrien ist nicht immer an der Küste und dann öde, Bakarbucht ist teils industriell, Zadar - Sibenik ist eher langweilig).

In Montengero ist die innere Kotorbucht eher verkehrsberuhigt, über die äußere läuft auch die Magistrale. Südlicher gibts lohnenswerte Teile, andere würden ich meiden, eben auch wegen des Verkehrs. Toxxi hat es bereits beschrieben, wenn du in der Kotoerbucht dich von der Küste trennst, kommst du sehr verkehrsam bis zur albanischen Grenze. Statt Meer bekommst du den Skadarsee (mit Zuckerhutbergen) zu sehen.

Routenvorschläge kann ich dir gleich drei geben:

Alpen-Adria (Ost) Dubrovnik & retour 2003: Schwerpunkt der Hinreise war Festlandküste in Kroatien, aber auch mit Binnenlandabstechern, Rückreise mit Inselhopping, aber auch noch Küstenteile.

Via Dinarica 2013: Eine Variante nach der Via-Dinarica-Idee, Montenegro Küste wie Binnenland im Wechsel, ebenso in Kroatien, aber Schwerpunkt Hinterland, zudem Insel Brac und BiH-Hinterlandverbindung von MNE nach HR.