Radtour auf dem Inntalradweg bis zum Bodensee!

von: Regensburg

Radtour auf dem Inntalradweg bis zum Bodensee! - 23.11.14 12:11

Radtour im Mai 2010 von Passau in die Schweiz.
Passau - Innsbruck - St. Moritz - Chur - Lindau am Bodensee.
Daten Inntalradweg: ca. 740 Km in 7 Tagen / höchster Punkt: Julierpass 2284m.
Viel Spaß beim Lesen - Euer Michi Koller www.michi-koller.de




Der Inn entspringt in der Schweiz am Malojapaß in der Nähe von St. Moritz und mündet bei Passau in die Donau. Auf dieser langen Strecke begleitet auch ein schöner Radweg den Inn, der bei mir schon lange auf dem Wunschzettel stand. Normalerweise fährt man diesen von der Schweiz nach Deutschland, für mich war es aber umgekehrt einfacher. An einem schönem Maimorgen im Jahr 2010 steig ich somit in Straubing samt Fahrrad und Gepäck in den Zug der mich nach Passau zum Ausgangspunkt brachte.




In der Dreiflüssestadt hatte ich mich schnell zurecht gefunden und konnte voller Vorfreude die Tour am Inn beginnen. Der erste Tag ging über Braunau bis vor die Tore von Wasserburg an Inn. Wer aber glaubte der Radweg geht immer schön gerade am Fluss entlang, der hatte sich getäuscht. Gerade an den engen Stellen des Inns mussten immer wieder einige Höhenmeter bewältigt werden. Der erste Zeltplatz war schön auf einem Hügel mit Aussicht auf Wasserburg gelegen. Der 2. Tag sollte mich bereits nach Österreich führen. Hier wählte ich nicht die Route über Kiefersfelden, sondern die schönere über Prien am Chiemsee und Sachrang. Sachrang ist bekannt aus der gleichnamigen Fernsehserie - liegt genau auf der Grenze zwischen Deutschland und Austria und erfüllt alle Klischees eines alpinen Bauerndorfes. In Österreich angekommen radelte ich noch nach Innsbruck, der Hauptstadt Tirols. Hier konnte ich die Nach am wunderschönen Campingplatz im Stadtteil "Kranebitten" verbringen. Der nächste Tag startete wieder sonnig über Telfs nach Imst in einen schönen Abschnitt des Inntalradweges.




Bei Martina und Ramosch erreichte ich bereits am 3. Tag die Schweiz und blieb die Nacht am Campingplatz in Scoul. Scoul kannte ich bereits vom Skifahren, es sah aber immer Sommer alles anders aus. Nun begannen ab Tag 4 die eigentlichen Highlights der Tour in der Schweiz mit seinen malerischen Dörfern und netten Landschaften. Die ca. 600km lange Tour entlang des Inns bewältigt eine Steigung von insgesamt ca. 1200hm, die man auf der Strecke zwischen Scoul und St. Moritz am besten merkt. Die Schweiz ist aus meiner Sicht nach Norwegen das zweitschönste Land, welches ich in Europa kenne, hier kann man aber den Ort St. Moritz getrost ausgrenzen. St. Moritz ist ein mondäner Skiort der die reichen und schönen der Welt magisch anzieht, aber mit seinen großen Hotelglötzen optisch nicht in die schöne Schweiz passt. Die Sonnenseite am Moritzer See mit den Gipfeln der Berninagruppe passt hingegen absolut gut zu diesem Land. Nach einem kurzen Sonnenbad am See fuhr ich noch auf den Julierpaß auf 2284m, wo der legendäre "Michl-Kiosk" schon auf mich wartete. Beim Anstieg auf den Pass machte ich das erste Mal in meinem Leben eine Erfahrung mit einem E-Bike. Den Rentner mit Cordhose und Filzhut konnte ich pardu nicht einholen, da musste was faul sein. Ich fand die Begegnung überaus lustig.




Der Pass brachte mich ohne Anstrengung ca. 40km nach Tiefencastel. Tiefencastel liegt unweit vom Skitort Lenzerheide entfernt und verfügte über einen einfachen, privaten Campingplatz. Zum Glück konnte ich hier auch mit Euro bezahlen, da ich immer noch keine Franken hatte. Am Tag 5 leistete ich noch Lenzerheide einen Besuch ab und ließ es gemütlich nach Chur im Kanton Graubünden rollen. In Chur erreichte ich auch glücklicherweise den Fluss Rhein, was zwei große Vorteile mit sich brachte. Das wäre zum einen: Ein Flussradweg der mich bequem nach Begrenz zum Bodensee brachte und zum anderen war der Fluss für mich die Garantie, dass jetzt kein Berg mehr im Weg stand. Der Weg am Rhein ist wunderschön aber der starke Gegenwind lies mich kaum voran kommen. Ziel war Lindau am Bodensee, von wo ich bequem wieder mit dem Bayernticket über München in 4 Stunden nach Straubing zurück fahren konnte.




Leider hatte ich in Lindau nicht mehr viel Zeit und bestieg nach einer kleinen Brotzeit den Zug. Lindau war auch schon 2008 Ziel nach einer Tour, somit kannte ich mich bestens aus. Fazit: Der Inntalradweg hat eine sehr gute Infrastruktur für Radfahrer - ist gut ausgeschildert - und ermöglicht auch weniger sportlichen Menschen ein "hochalpines" Erlebnis via Fahrrad.