Re: Ein grüner Alien im Königreich Karantanien

von: veloträumer

Re: Ein grüner Alien im Königreich Karantanien - 07.12.15 20:59

E.4 Gutes von Gutenbergs Handwerkskunst

Karten

Die Karten sollten aktualisiert geprüft werden, weil teils Altwerke, entsprechend unten nur Weblinks zu den Kartenverlagen. Wie häufig ergänzen sich immer einige Infos – es gibt keine überlegene Karte, auch detailreichere Maßstäbe haben Lücken oder Mängel. Die Kärntenkarte deckt fast alles von Kap. I-II ab, im Zweifel auch noch für Teile von Kap. VII verwendbar. Es gibt spezifische Routenhinweise für Radler und Wanderer. Ein paar Kilometer der Glocknerstraße fallen im Norden raus – für die Strecke braucht es aber keine Karte.

Die drei Karten zum Friaul sind redundant, mit der Tabacco-Version hat man eine gute Straßenkartenwahl für Kap. VI-VIII getroffen, angenehme Schummerung. Für die Bahntrasse im Rosandra-Tal kann man auf einen Detailausdruck von GoogleMaps zurückgreifen, sofern man die lokale Karte nicht erhält.

Für Slowenien empfehlen sich Karten von KartoGrafija in 1:50.000 bis 1:75.000 – man prüfe, welche Karten die jeweilige Region abdecken. Die Karten enthalten recht neue Daten, insbesondere auch weitgehend über alle touristischen Einrichtungen, gutes Kartenbild mit Höhenlinien/-angaben, Radroutenführung, unterschieden auch nach Tourenrad oder MTB. Trotz der Genauigkeit gibt es leider keine Kilometerangaben, sodass eine gesamtslowenische Straßenkarte als Ergänzung ratsam ist. Die Karte vom Triglav-NP deckt das gesamte Kap. III ab, abgesehen von einer Ecke im Tarvisiano. Für die verwinkelten Ostbereiche von Jelovica und Skofjelsko Hribovje hatte ich keine Detailkarten, was aber auch kein Problem ist – es reicht die gesamtslowenische Radkarte letztlich. Ganz ohne Karte ist die örtliche Ausschilderung auf solchen Nebenrouten aber nicht ausreichend. Die Haltbarkeit aller Karten an den Falzkanten ist deutlich schlechter als bei Michelinkarten, auch KartoGrafija macht da keine Ausnahme. Die Spezialkarte zur Isonzofront enthält neben den Adressen aller Museumsammlungen zum Kriegsthema auch ein Literaturverzeichnis (vgl. auch Kap. V).

• Kärnten – Die Freizeitkarte 1:120.000 Marco Polo
• Slovenija 1:250.000 freytag & berndt (neu als 1:200.000-Ausgabe erhältlich)
• Radfahren in Slowenien 1:260.000 www.slovenia.info/biken, kostenlos vom Tourismusverband
•Triglavski narodni park 1:50.000 KartoGrafija www.kartografija.si
• Radtouren auf der Smaragdstraße (Kolovrat, Collio, Trnovski Gozd, Idrijsko Hribovje, Prealpi Giulie, Tolminski) KartoGrafija, auch Broschüre www.bike-alpeadria.com mit lizensiertem Original-Kartenwerk, kostenlos von Tourismusverband
• Weg des Friedens (Soca bis zur Adria) KartoGrafija, auch Broschüre Besucherzentrum Kobarid mit lizensiertem Kartenwerk, kostenlos im Besucherzentrum
• Die Isonzofront- Historisch-Touristische Landkarte (vom Rombom bis Mengore) 1:50.000 Ustanova Fundacija Poti miru v Posocju/Geodetski zavod Slovenije d. d., ISBN 961-91816-3-8, käuflich u. a. im Museum Kobarid
• Radtouren auf der Smaragdstraße (Kolovrat, Collio, anderer Ausschnitt als o. a. ähnliche Karte) KartoGrafija, auch Broschüre www.bike-alpeadria.com mit lizensiertem Original-Kartenwerk, kostenlos von Tourismusverband
• Naturpark Rosandratal 1:15.000 Tabacco, touristischer Lizenznachdruck, kostenlos z. B. in der Bar Bosazzo
• Friuli/Venezia Giulia 1:150.000 Tabacco
• Veneto, Friuli Venezia Giulia 1:200.000 Touring Club Italiano
• Veneto/Friaul 1:200.000 Die Generalkarte


Karantanien ist nicht nur wegen Klagenfurt als Verlagsstadt und der Triester Bucht als Schriststellermagnet eine der prominentesten Regionen für Poesie und europäisches Denken: Die neunmalkluge Eule vom Lago di Cavazzo (Friaul) beweißt, dass dort selbst Tiere sehr belesen sind

Buch-Tipps

• Sabine Becht/Sven Talaron: Kärnten. Taschenbuch, 430 S. Michael Müller Verlag, Erlangen, 1. Aufl. 2013. ISBN 978-3-89953-736-9
[] Umfassender Reiseführer, der mehr abdeckt als man wohl im Urlaub abarbeiten kann. Auch Geheimtipps wie Egelsee werden berücksichtigt – die Natur- und Kulturplätze sind nahezu komplett abgedeckt. In gelben Kästen finden sich vertiefende Beiträge zu besonderen Sehenswürdigkeiten, Sagenwelten, Geschichte und anderes. Der Ortstafelstreit wird dabei ebenso berücksichtigt wie die Folgen der Klimaerwärmung auf die Pasterze, das mittelalterliche Burgbauprojekt in Friesach oder die Sagengeschichten um Lindwurm und Wörthersee-Mandl. Die Info-Blöcke, immer an überschaubare Kapiteleinheiten angehängt, sind prall gefüllt. Eine Übersichtskarte gibts noch obendrauf.

• Eberhard Fohrer: Friaul-Julisch Venetien. Taschenbuch, 312 S. Michael Müller Verlag, Erlangen, 3. Aufl. 2013. ISBN 978-3-89953-793-2
[] Kaum anders zu bewerten als der Kärnten-Reiseführer aus dem Müller-Verlag. Löblich die specials zur Triester Literaturgeschichte, besonders hervorzuheben auch die 9 Wanderrouten, die dem Gelegenheitsfußgänger ein paar schöne Touren anempfehlen – dabei auch das Val Rosandra. Nachteil solcher Reiseführer: Immer weniger Geheimtipps verbleiben als „geheim“. Ohne Mängel aber auch nicht: Einige Straßen-/Routenbeschreibungen wie z. B. Monte Zoncolan oder Monte Cróstis sind fehlerhaft.

• Friedrich Köthe/Daniela Schetar: Slowenien. Mit Triest. Reise Know-How Verlag, Bielefeld, 1. Aufl., 2002. ISBN: keine Angabe, weil Auflage veraltet
[] Bereits zur Via Dinarica empfohlen. Neuere Auflagen müssten auf dem Markt und dabei noch umfangreicher sein. Sehr guter, ausführlicher Reiseführer mit vielen Detail-Infos sowohl zu Themen, Exkursionen wie auch Unterkünften, Gastronomie, Shopping usw. Einige vertiefende specials in abgetrennten Kästen.

• Wilhelm Kuehs: Sagen aus Kärnten, Friaul und Slowenien. Leinenband, 223 S. Styria Regional Carinthia, Wien-Graz-Klagenfurt, 2012. ISBN 978-3-7012-0115-0
[] Eine Sagensammlung zur Karantanien-Region ist ein großer Glücksfall, von einem sachkundigen Autor minutiös zusammengetragen und in einen modernen, sachlichen Schreibstil übertragen. Genau das ist aber auch ein wenig das Problem des Buches, gehen doch manche literarischen Elementen alter Sagenüberlieferung verloren – nicht selten durch orale krude Eigenheiten erst geheimnisvoll gemacht. In der zu gleichmäßigen Sprache wirkt das Buch in der Gesamtheit daher etwas blutleer –, umso mehr, da sich viele Sagengeschichten im Inhalt zuweilen deutlich überschneiden. Damit wird zwar eine geradezu wissenschaftlich vergleichende Übersicht der Varianten aus den Teilregionen geschaffen, doch bleibt das Erzählerische ebenso etwas auf der Strecke wie eine sinnvolle Auswahl. Kaum zu glauben, dass dann immer noch weitere Varianten existieren, wie der Autor stets auch vermerkt. Es wäre aber vermessen, dass Buch deswegen nicht in die Hand zu nehmen, denn es sind nicht nur Geschichten, sondern auch Elemente der leibhaftigen Geschichte, die quasi ganz nebenbei aus dem Alltagsleben der Bewohner in verschiedenen Epochen rausgeschält werden. Umso trauriger, dass das Buch trotz des noch recht jungen Veröffentlichungsdatums schon vergriffen ist – nur noch antiquarisch erhältlich.

• Andreas Moritsch (Hrsg.): Alpen-Adria. Zur Geschichte einer Region. Leinenband, 628 S. Hermagores Verlag/Mohorjeva zalozba, Klagenfurt-Ljubljana-Wien, 2001. ISBN 3-85013-730-9
[] Eine chronologische Analyse vom römischen Reich über das Mittelalter bis zur Jetztzeit des Alpen-Adria-Raumes – auch immer mit der Perspektive der Wirkung auf die Moderne und die Spuren im Hier und Jetzt. Die Autoren kommen aus den drei karantanischen Kernregionen und fügen ein mosaikreiches Bild aus den geografischen, historischen und politischen Gegebenheiten des AA-Raumes zusammen, indem sie auch die Stereotypen von Geschichte und aktueller Politik thematisieren oder gar enttarnen. Die pedantische Recherche steht gleich neben einer werteorientierten Wissenschaftsbetrachtung, die auch Position bezieht. Dabei ist der wissenschaftliche Charakter zugunsten der Verständlichkeit abgefedert, die Quellenhinweise dezent verbaut, der Rote Faden einer durchgehend spannenden Geschichte stets im Auge gehalten und das Buch auch für Laien gut und flüssig lesbar. Für Karantanien-Reisende eine spannende Schatzkiste über das Wesen einer besonderen Europaregion, für Europa- und Integrationspolitiker und nationalkonservative Irrläufer eine Pflichtlektüre. Verlagsauslieferung unklar, sonst leider nur selten antiquarisch erhältlich.

• Wolfgang Platzer/Lojze Wieser (Hrsg.): Europa Erlesen – Alpen Adria. Kleiner Leinenband mit Gravurdruck im Deckel, 249 S. Wieser Verlag, Klagenfurt, 2008. ISBN 978-3-85129-821-5
[] Auch den Alpen-Adria-Raum berücksichtigt diese hübsche, Appetit machende Reihe „Europa Erlesen“ mit prosaischen wie lyrischen Textbespielen. Eine – auch farblich – passgenaue Ausgabe, um die Region literarisch wie historisch kennen zu lernen. Mit Beiträgen von u. a. Hellwig Valentin, Scipio Slatapar, Pavao Pavlicic, Leonardo Zanier, Paolo Pasolini, Veit Heinichen, Karoly Méhes, Veljko Barbieri, Claudio Magris, Peter Stih und Walther von der Vogelweide. Dieser Band kann für Genießer nur als Einstieg gesehen werden. Ich hätte mir (nicht nur) für diese Ausgabe ein wenig mehr Lyrik-Beiträge und abgeschlossene Essays gewünscht, ist doch gerade die Region voller Poesie und Poeten. Dabei wird es auf dem Buchmarkt immer schwieriger, originale Werke zu erhalten, weil sich der Markt einer modernen Flüchtigkeit und Vergessenheit unterwirft. Textausschnitte aus größeren prosaischen Werken sind hingegen immer ein Risiko, den Leser etwas unbefriedigt zurückzulassen mit einem willkürlichen Einstieg ins Werk, wie auch dem nicht geschlossenen Ende. Trotzdem auch wieder eine echte Fundgrube. Die dringliche Ergänzung über die besonders löbliche „Karst“-Ausgabe der Reihe kann ich nur empfehlen.

• Pier Paolo Pasolini u. a.: Wie eine Viole in Casarsa – Friulanische Gedichte. Taschenbuchformat, 221 S. Edition Braitam/Wieser Verlag, Klagenfurt u. a., 1988/2003. ISBN 3-85129-414-9
[] Eine ebenso verdienstvolle wie besondere volkskulturelle Sammlung friulanischer Gedichte, deren Ursprünge zwar ins Mittelalter zurückreichen, jedoch als Literaturgattung eines eigenständigen Sprachraumes erst im 20. Jahrhundert zur Blüte einer zeitgenössischen Kultur heran wuchs. Damit legt sie Zeugnis des heutigen, fortlebenden Alpen-Adria-Gedankens ab, alle Werke natürlich in Friulanisch und deutscher Übersetzung (Anna-Maria Kanzian) vorliegend, klein gedruckt auch noch in Italienisch. Von Amedeo Giacomini ausgewählt mit einordnendem Nachwort kenntnisreich bedacht, in dem Kernelemente von Autoren und Lyrik pointiert und mit zeitgeschichtlichen Wechselwirkungen herausgearbeitet sind. Abschließend finden sich zu allen Dichtern noch elementare biografische Daten und wichtigste Veröffentlichungen. Neben Pasolini und Giacomini finden sich Gedichte von Siro Angel, Renato Appi, Mario Argante, Elio Bartolino, Alan Brusini, Elsa Buiese, Novella Cantarutti, Aurelio Cantoni, Riccardo Castellani, Franco de Gironcoli, Celso Macor, Giuseppe Marchetti, Domenico Naldini, Angelo Pittana, Tonuti Spagnol, Umberto Valentinis, Ida Vallerugo, Bernardino Virgili, Leonardo Zanier, Domenico Zannier und Galliano Zopf.

• France Preseren: Sonetni Venec – Sonettenkranz. Mini-Leinenband mit leichtem Gravurdruck im Deckel und Illustrationen von Valentin Oman, Hermagores Verlag/Mohorjeva zalozba, Klagenfurt-Ljubljana-Wien, 1986/4. Aufl. 1996. ISBN 3-85013-045-2
[] Das schmucke Büchlein für die Hemd- oder Hosentasche – modern auch: im schlanken Flat-to-pocket-Smartphone-Format – ist schon optisch ein schickes Kleinod, dass man seiner Geliebten jederzeit als Beweis für seine Treue schenken kann – natürlich nur, wenn sie den lyrischen Sprachdrechseleien noch geistig gewachsen sein sollte. Denn Sloweniens berühmtester Dichter widmete diesen Gedichtzyklus einer Geliebten, die seine Gefühle trotz seiner schönen Worte ein Leben lang nicht erwiderte. Wie viele großen Geliebten der Weltliteratur heißt sie natürlich Julia. Die 15 Teile, alle zweisprachig aufgeführt, verbinden sich über die jeweilig erste Zeile mit der jeweilig letzten Zeile des vorangegangenen Verses. Jedem Vers steht eine eigene Illustration gegenüber, die wiederum dem Sonettenkranz gleich, immer ähnliche Variationen eines Themas widerspiegeln. Der Übersetzer schließlich erläutert seine persönliche Sicht auf seine Arbeit und das Werk, welches nicht mehr ist als ein atemloser sprachlicher Überschwang voller Geheimnisse, die ebenso im Pathos einer romantischen Liebeslyrik wie eines patriotischen Heldentums schwelgen und doch dergleichen über alle Zeiten hinweg und für jedermann/jederfrau zu einem Sprachgemälde voll irisierendem Lichterglanz aufleuchtet – Glanz reimt sich ja auch auf Kranz. Im Zweifel auch erhältlich bei der Touristinfo in Kranj, des Dichters späte Heimstatt.

• Friedrich Rückert: Gedichte. Hrsg. Von Walter Schmitz. Taschenbuch, 336 S. Reclam, Stuttgart, 1988/2005/2012. ISBN 978-3-15003672-3
[] Gustav Mahlers Lieblingsdichter (Mahlers Arbeitssitz am Wörthersee ist ein Kärnten-Thema hier) schaffte die Grundlage zu verschiedenen Liederzyklen des Komponisten der Spätromantik – etwa der Kindertotenlieder, die tragische Familienerlebnisse verarbeiten. Auch wenn Rückerts Gedichte im Vers manchmal prosaische Ausmaße annehmen, war er besessen davon, alles zu reimen. Mancher Liebesreim kommt dann reichlich kitschig daher, sodass die Qualität nicht homogen ist – aber auch Perlen zaubert. Militärisches und Patriotisches ist gleichermaßen ein großes Thema. Rückert stand im Zentrum der nationalen Bewegung des 19. Jahrhunderts und hegte bereits deutliche Zweifel am Sinn des nationalen Pathos. So ist denn auch das Nachwort eine interessante Analyse über den Nationengedanken aus der Zeit des Dichters – nicht ohne aktuelle Bedeutung, wie auch für den hier propagierten karantanischen Geist. Der Unterfranke beherrschte angeblich 44 Sprachen und wird damit zum primus inter pares für ein universelles Karantanien.

• Erwin Steinhauer/Günter Schatzdorfer: Einfach. Gut. – Eine kulinarische Reise ins Friaul und nach Triest. Taschenbuch, 215 S. Styria regional, Wien-Graz-Klagenfurt, 2006/2014. ISBN 978-3-7012-0165-5
[] Ein Schriftsteller und ein TV-Kommissar ziehen durch das Friaul, um in der besseren lokalspezifischen Küche, die nicht unbedingt in Gourmetführern steht, zu speisen und zu trinken. Anekdoten, historische Hintergründe und teils nur geheimnisvolle Andeutungen, wo Messer und Gabel zu Mund geführt werden, sollen das Buch von der Gefahr einer lexikalischen Fressbibel für Gutbetuchte befreien und dem Leser die Sehnsucht nach dem guten Geschmack auf unkonventionelle Art in den Mund legen. Die Autoren erfragen Rezepte vor Ort und geben auch einige davon preis. Nur bleibt der kulturelle Teil der Reise doch arg in der Genusssucht seiner Autoren etwas stecken. Man glaubt als Leser, vom frühen Morgen bis zum späten Abend das Vollstopfen mit Köstlichkeiten vorgeführt zu bekommen, ohne daran teilhaben zu dürfen. Ein bisschen eine selbstverliebte, kokette Genusserzählung, die sinnfällig ein „Geschmäckle“ hinterlässt, wenn hier zwei Freizeitgourmets auf Genusstouren gehen – mit gutem Geldbeutel, der ihnen der Verlag aufgrund der Prominenz gewährte, sofern sie es noch nötig gehabt haben sollten. So bezeichnen sie es als Frevel, eine Weinprobe zu verkosten, ohne nicht auch den Kofferraum des Autos gleich mit Flaschen des Winzers zu füllen. Ein Radfahrer wohl nur, der Böses dabei denkt? Immerhin doch noch amüsant zu lesen, durchaus mit Sprachwitz geschrieben und ein paar Geschichtchen sind ja gerade dann wertvoll, wenn sie rar wie wahre Delikatessen gereicht werden. Sicher ist nur eines: Die eigene Gourmetreise wird anders ausfallen, die Kulturreise erst recht.

• Lojze Wieser (Hrsg.): Europa Erlesen – Karst. Kleiner Leinenband mit Gravurdruck im Deckel, 250 S. Wieser Verlag, Klagenfurt, 1999. ISBN 3 85129 222 7
[] Bereits zur Via Dinarica empfohlen, kristallisiert sich als eine der Paradeausgaben der Reihe heraus, daher mein Rezensionstext aus 2013 ungeschminkt kopiert: Eine Auswahl literarischer Texte wie Erzählungen und Gedichte von Schriftstellern, die aus dem Karst i.e.S. stammen oder sich mit dieser Landschaft beschäftigt haben – u. a. von Peter Handke, Srecko Kosovel, Franz Satori, Scipio Slataper, Ernst Decsey, Dante Alighieri, Adalbert J. Krickel, Giuseppe Ungaretti, Hilde Spiel. Das schmucke Bändchen ist Teil einer Serie „Europa Erlesen“, die auch in andere europäische Regionen mit nicht nur bekannter Literatur zum Entdecken einlädt. Wieser spricht treffend von einem Wegweiser, einer Orientierung, einer Art Wanderkarte, die man mit ins Gepäck nimmt, wenn man sich auf Wanderung begibt. Der Herausgeber und Verlagsleiter Lojze Wieser mit Sitz in Klagenfurt ist Experte für slowenische und kroatische Literatur. Das gesamte Verlagsprogramm des Wieser Verlags verdient einen näheren Blick. Durch die wertigen Buchdeckel sind es auch ideale Geschenkbücher.


France Preseren, Sloweniens bedeutendster Dichter, verkündet mit seinem Sonettenkranz eine atemlose, zyklisch verkettete Liebeserklärung an die angebetete Bürgerstochter Julia

Fortsetzung folgt