Re: Wallis – Côte d’Azur: Aravis, Vercors, Monges

von: Biotom

Re: Wallis – Côte d’Azur: Aravis, Vercors, Monges - 04.12.22 12:31

Tag 2: Sallanches – Col de Niard – Col des Aravis – Col de l’Arpettaz – Ugine – Albertville
69 km, 2200 Hm. Karte


Heute Morgen purzle ich als erstes zu einer Bäckerei. Vor der Bäckerei sitzt eine Frau mit ihrem Hund und liest. Ein paar der Kunden kaufen ihr etwas zu essen, aber ich bin zu scheu um sie zu fragen, was ihr dienlich sein könnte. Und so bleiben meine guten Taten heute ein paar freundliche Bonjours und ein bisschen Sterbehilfe für Regenwürmer.





Mit einer Schnecke in der Hand sowie einem Brioche und einem Tomatemmozzarrellassandwich im Rucksack zuckle ich hoch Richtung Cordon. Es ist leicht frisch, aber für einen Morgen Ende Oktober doch viel zu warm.
Hm, komisches Geräusch beim Antrieb... Oh, ein AXS-Problem? Ououou, was mach ich bloss? Nach einer Weile kann ich endlich halten – und feststellen, dass bloss das Schloss den Pneu berührt.





Im Wald wird die sehr grobe Schotterstrasse sacksteil.





Weiter oben wird es dann aber unglaublich schön: rechts das unnahbare Massif des Aravis, geradeaus die Croisse Baulet.








Die Tête Noire nehme ich auch noch mit…





…den Mont Blanc aber nicht schmunzel





Beim Blick zurück sehe ich zum letzten Mal auf dieser Tour das Wallis: die weisse Spitze sind die Dents du Midi.







In Les Benets renovieren Arbeiter eine Alphütte und versorgen mich mit Wasser. Später gibt es den einen oder anderen Schwatz mit Wanderern. O-Ton: doch doch, mit dem Velo zum Col des Aravis rüber sollte schon irgendwie gehen.

Zuerst geht es aber runter zum Col de Niard:







Auf den nächsten paar hundert Tiefenmetern hätte ich mit einem MTB ca. 50 Meter mehr fahren können.
Nach einer Weile komme ich wieder auf eine Alpstrasse:





Blick zurück zum Col de Niard. Die schwarzen Felsen scheinen mir wie die ersten Boten des Südens.





Nicht schwarz, sondern weiss: Mont Blanc verliebt





Nach einem erfrischenden Gespräch mit einem Bauern erreiche ich die Strasse zum Col des Aravis. Tim fährt mit seinen Kolleginnen auch gerade hoch, und ihr Ziel ist ebenfalls die Route de la Soif rüber zum Col de l'Arpettaz.
Tim, next time you could tell me to suck in my paunch grins





Im lockeren Verbund nehmen wir das Auf und Ab der Route de la Soif unter die Räder. Wieso Route de la Soif? Weil die Erbauer beim Bauen Durst hatten – tja, so einfach ists (so hats mir zumindest der Bauer erzählt).
Thank you for the great pics, Tim!











Die Route de la Soif ist eine Perle, aber als nach viel Schotter der Col de l'Arpettaz in Sicht kommt, bin ich schon ein bisschen froh.





Die Abfahrt nach Ugine ist auf laubbedecktem Teer - eine seidenfeine Sache!








Hungerbekämpfung in Ugine!





Hund, was guckst du so blöd? Und Velofahrer, wieso stellst du dein Velo nicht in den Ständer, hä??





Neben dem rauschenden Feierabendverkehr und der rauschenden Arly rausche ich noch nach Albertville. Für ein paar Kilometer hänge ich mich einem 45er-Töffli an – cool, mit Boom Box und feinem Parfüm verliebt