Re: Tour de Ruhr 2011

von: joey_66

Re: Tour de Ruhr 2011 - 02.05.11 16:43

Tour de Ruhr Tag 2, 19.04.2011
Wir wachten ziemlich synchron um ca. 06:30h auf, schälten uns aus unseren Penntüten um einen heißen Kaffee oder Tee zu trinken, denn die Nacht war recht kalt, Rauhreif lag noch auf den Gräsern und Zweigen.
Ich hatte mich erstmals für meinen neuen Sommerschlafsack entschieden, ein leichter Fehler, hatte ich doch den „Dicken“ dabei, aber ich wollte es wissen trotzig wie ich mitunter bin.
Das erklärt auch immer wieder meine umfangreiche Gepäcksammlung. Nur ohne Hänger wäre das mit Grill, Holzkohle etc. vermutlich auch nicht gegangen.
Das Kaffeewasser wollte und wollte nicht kochen, auf der Patrone war einfach nach häufigem Gebrauch im Vorjahr kein richtiger Druck mehr. Michael hatte aber eine neue besorgt, und ruck zuck gab´s das gewünschte Heißgetränk.
Schon vor 08:00h konnten wir uns wieder auf die „Rösser“ schwingen um weiter gen Ruhrmündung zu „reiten“. Wir befuhren die guten, streckenweise idyllischen Radwege vorbei an Neheim-Hüsten, Wickede und Fröndenberg, wo wir uns die Zeit zum Besuch des Kettenmuseums nicht nehmen zu einem der schönsten, wenn nicht dem schönsten Rastplatz der gesamten Tour der Gemeinde Halingen. Hier legten wir eine kleine Rast ein, ein ehrenamtlicher Helfer der Gemeinde kam um die gepflegte Anlage vom Unkraut zu befreien und uns vom Hochwasser vergangener Zeiten zu erzählen, auch dass der Höhenzug an dem wir entlang radelten der Haarstrang ist.
Kurz nachdem wir diesen schönen Platz verlassen hatten, kam ein Holzschild welches die genaue Mitte der Ruhr 110km zur Mündung und 110km zur Quelle markierte, in Langschede.
Die Ruhr hat hier schon ganz schön an Masse zugelegt, ist aber noch immer idyllisch anzusehen. Man sieht aber mehr und mehr dass man das Hochsauerland verlässt und es merklich flacher wird.
Wir lassen Iserlohn links und Schwerte rechts liegen, ohne zu ahnen oder gar wissen wenige Tage später aufs Neue hier aufzukreuzen und bewegen uns Richtung Hengsteysee. Weil ich vor lauter Seen nicht weiß worum es sich bei dem Gewässer hier handelt, frage ich zwei „Eingeborene“ ältere Herren die mir Auskunft geben. Ich erwidere ahh Päädsklötendiek sehen die mich an als käme ich aus dem All, nein, ich bin in Wuppertal geboren und da sagt man das so auf platt (Pääd=Pferd/Hengst,Klöten=Eier,Diek=Teich/See).
Hier sowohl auf dem darauffolgenden Harkortsee bei Hagen und Wetter und dem Kemnader See kann man ohne Brille nichts sehen und ohne Mundschutz nicht atmen, Schwärme Milliarden kleiner Insekten verderben einem fast alles.
Nachdem wir Hattingen passiert haben, rollen wir auf Essen zu. Michael hat schon einen CP auf der anderen Seite der Ruhr erspäht, den wir über eine Schwimmbrücke erreichen.
Hier ist der Link dazu. Es ist der Essener Stadtteil Horst, und während ich den Grill anwerfe und mein Zelt aufbaue, fahren Michael und Wladimir Grillgut und Getränke sowie Eis einzukaufen.
Wir essen auch heute wieder köstliche Spezialitäten vom Grill, die uns zum Glück der vorbeischauende Schwan nicht entrissen hat mit Tomatensalat a la Joey.
Auch heute war das Wetter wieder einmal traumhaft. Der CP ist gemessen an dem was man geboten bekommt nicht zu empfehlen, aber es gibt nichts anderes hier in der Gegend.
107,56km