Re: Mit dem Fahrrad ans Ende der Welt

von: Jim Knopf

Re: Mit dem Fahrrad ans Ende der Welt - 21.08.12 18:50

Montag, 25. Juni 2012 Vestre Jakobselv - Berlevåg

habe auch die erste Nacht in Norwegen ausgezeichnet und lange geschlafen. Nach dem Frühstück, dass dies bei mir immer üppig und reichhaltig aussfällt, dürfte der aufmerksame Leser mittlerweile mitbekommen haben bäh , habe ich mich auf den Weg nach Vardø gemacht.
In Vadsø konnte ich endlich an einer Minibank Kronen ziehen und auch gleich nochmals einkaufen. Hier ein paar Bilder aus Vadsø:












Neben dem bekannten Luftschiffsmast ist auch das Rettungsboot zu sehen. Obwohl Hauptstadt der Fylke Finnmark, gibt Vadsø meiner Meinung nicht viel her, sonst hätte ich entsprechende Aufnahmen gemacht.
Dafür war die Landschaft, durch welche ich nun fuhr einfach atemberaubend schön. Mir fehlen da einfach die Worte und die Bilder können das gar nicht richtig rüber bringen.






Die mittlere Aufnahme ist das einzige Bild was ich auf der ganzen Reise habe machen können, wo die Rentiere einigermaßen drauf sind. Denn im Gegensatz zu Automobilen habe Rentiere vor Zweiradfahrern eine panische Angst. Das ist aber auch kein Wunder, wenn man bedenkt dass sie von Motorrädern aus gejagt werden. Um den Unterschied zwischen Motorrad und Fahrrad feststellen zu können sind die Viecher zu blöd grins .
Leider hatte ich auch heute wieder den enormen Gegenwind von gestern Abend, welcher sogar noch zunahm. Die Festung in Vardø würde ich mir wohl abschminken können. Hoffentlich würde ich es bis um 17 Uhr zur Abfahrt der Trollfjord bis Vardø schaffen. Leider war mir mein GPS-Gerät hierbei keine Hilfe, denn im Gegensatz zu meinem alten 60iger konnte mir mein Dakota keine plausible Ankunftszeit in Vardø geben. Das war ein großes Ärgernis. Aber Aufgrund meiner Durchschnittsgeschwindigkeit und der Reststrecke, welches das Gerät glücklicherweise korrekt anzeigte, konnte ich mir meine Ankunftszeit selbst errechnen. Es würde reichen, aber für die Festung zu knapp werden.
Unterwegs gabs dann noch kurioses. Wohnwagen auf norwegisch zwinker :


Ansiedlungen mit relativ zahlreichen Häusern...

...wechselten sich mit absolut einsamen Streckenabschnitten ab




Fast wie aus dem Nichts tauchte an einem kleinen Flusslauf dieser Ort auf:


Es gab zum Gegenwind auch immer wieder kleine Anstiege und interesante Gesteinsformationen.




Kurz vor Vardø stieg die Straße mit einer satten und langen Steigung auf fast 150m an. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Normalerweise ist das ja kein Problem, aber unter Zeitdruck ganz großer Mist. Deshalb zog sich das dann auch hin.Immerhin konnte man die Trollfjord bereits deutlich aufkommen sehen und ich hing mit meinem Panzer bei Gegenwind in der bescheidenen Steigung entsetzt .


Als ich endlich oben auf der Höhe war, konnte ich voraus bereits Vardø ausmachen, aber die Trollfjord war bereits querab von meinem Standpunkt.




Das Schiff war wohl leicht verspätet und bis zur Abfahrt würde mir noch eine gute Stunde bleiben, was völlig ausreichend war.
Hier nochmals ein Blick auf Vardø, kurz vor dem Tunnel, welcher den Ort mit dem Festland verbindet.


Der Tunnel war auch mit dem Fahrrad kein großes Problem, obwohl die Rampe von der Tunnelsohle zum Ausgang sich schon ein wenig in die Länge zog.
Der Tunnel endet fast mitten in Vardø. Ich kam dort ziemlich zeitgleich mit der Trollfjord an.






Als ich am Schiff ankam machte sich die Paxe gerade auf den Weg zur Festung. Ich konnte direkt über den Fahrstuhl ins Autodeck fahren. Im Anschluss zur Rezeption die Passage bezahlt und Ausschau nach einem Forumsmitglied des Hurtigforums gehalten, welches sich dort an Bord befand. Leider kam ein Treffen nicht zustande.

Das Auslaufen habe ich dann von Deck 6 aus erlebt.




Bin dann in die Cafeteria und habe mir als erstes Kaffee mit ner Waffel besorgt. Im Anschluss auch gleich noch Nachtessen. Ich gönnte mir ein Entrcote mit Bier dazu. Man gönnt sich ja sonst nix. Inzwischen hatten wir Båtsfjord angelaufen.
Dieses Modell steht dort an Bord:


Nun ging es beschleunigt an Deck, bereits ein ganzes Stück hinter Båtsfjord.






Danach habe ich mich erst mal um die Bleibe für die kommende Nacht gekümmert. Sehr hilfreich war dabei das freie WLAN an Bord. Damit konnte ich mir die Telefonnummer des Berlevåg Pensjonat im Internet holen und mit einem Anruf mir das letzte freie Zimmer sichern.

Währenddessen war bereits Kjølnes querab und die Tetrapoden Molen bereits voraus.




Für mich wurde es deshalb Zeit das Fahrrad im Autodeck aufzusuchen. Da Schiffe an Berlevåg gerne mal vorbeifahren, hatte ich bereits kurz hinter Båtsfjord meine Austiegswunsch an der Rezeption geäußert.
Hier noch ein Nachschuss auf die Trollfjord nach dem ich das Schiff wieder über den Aufzug verlassen hatte.


Sofort fuhr ich zur Pension, denn dort wurde ich bereits erwartet. Ich bekam sofort mein Zimmer und sämtliche Örtlichkeiten gezeigt. Ich verstaute alles im Zimmer und ging sofort wieder zum Hafen runter.
Mittlerweile lag bereits die nordgehende Kong Harald am Kai.


Da sich die Abfahrt leicht verzögerte noch ein Blick in die Gegenrichtung. Das blaue Haus, leicht links im Bild mit den Wohnwagen davor, war meine Unterkunft.


Schließlich legte die Kong Harald doch ab.






Im Anschluss gings dann direkt in die Dusche und danach in die Falle.

97km, Durchschnitt 15km/h, 500Hm, hier die Strecke, Fortsetzung folgt.