Re: Mit dem Fahrrad ans Ende der Welt

von: Jim Knopf

Re: Mit dem Fahrrad ans Ende der Welt - 25.08.12 16:25

Samstag, 30. Juni 2012 (Hammerfest) Øksfjord - Alteidet

Habe auf dem Sofa im achteren Salon ausgezeichnet geschlafen, denn als ich wach wurde, befand sich das Schiff bereits im Magerøysund und es kam gerade ein Kreuzfahrtschiff entgegen. Kjøllefjord und Honningsvåg hatte ich glatt verschlafen. Ich hatte zwar in der Nacht im Unterbewusstsein mitbekommen, dass das mal gerumpelt hat, das wird dann wohl Kjøllefjord gewesen sein.
Das war aber zu dem Zeitpunk völlig irrelevant. Ich machte mich im nächstbesten WC erst mal frisch und machte mich anschließend auf den Weg ins Restaurant. Dort genehmigte ich mir das Frühstücksbuffet. Dabei hat mir das urgemütliche Restaurant ausgezeichnet gefallen. Ich möchte behaupten, dass von allen Schiffen das Restaurant der Vesterålen mit am schönsten ist.
Ich griff dort beim Buffet natürlich wieder ganz ungeniert zu, denn mit nur einem Baguette wäre ich niemals satt geworden.
Kurz hinter Havøysund war ich allerdings mit dem Frühstück fertig.
Als ich an Deck kam war bereite der Havøgavlen, das ist ein hohes Felskap mit einem Windpark oben drauf, deutlich an Backbord auszumachen.


Hier begegnen sich, so die Schiffe pünktlich sind, das nord- und südgehende Schiff. Das nordgehende Schiff war heute Morgen die Nordnorge.


Leider verschlechterte sich das Wetter anschließend deutlich.


In Hammerfest goss es leider in Strömen. Nichtsdestotrotz holte ich mir mein Rad aus der Garage, was überhaupt kein Problem war. Aufgrund der Witterung durfte ich gleich mal die Regenbekleidung anlegen. Mein Ziel war die Meridiansäule.
Als ich dort ankam, erreichten gerade die Busse des Ausflugs von Hurtigruten, ebenfalls diese Säule entsetzt. Ich lauschte den Ausführungen des Tourleiters und wartete geduldig, bis die Gruppe wieder im Bus verschwunden war. Im Anschluss lichtete ich die Säule von allen Seiten ab.






Ein Blick von dort auf Hammerfest, die Vesterålen und den Hausberg von Hammerfest, den Salen.


Ich machte mich auf den Rückweg zum Schiff, mittlerweile war es sogar wieder trocken. An einem Supermarkt kaufte ich nochmals ein. Von dort aus gelang mir noch das folgende Bild der Vesterålen.


Hauptstraße von Hammerfest:


Als ich wieder an Bord war, machte ich mich sofort auf den Weg ins Restaurant. Dort genoss ich das Mittagsbuffet. Die Chance auf ein reichaltiges Mittagessen zu relativ günstigem Preis wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen.

Anschließend ging es sofort wieder an Deck. Das Wetter hatte sich wieder sichtlich berappelt, außerdem war eine Veränderung der Landschaft unverkennbar. Die Berge wurden deutlich höher und das ganze wurde alpin.










Auch die Vesterålen ist ein Stockfischdampfer. Des Gestell befindet sich an der Achterkante der Schornsteinattrappe an Backbord.


Schließlich war Øksfjord voraus.


Leider lief das Schiff den Hafen an, ohne das Signal für das südgehende Schiff, nämlich lang-lang-kurz-lang von sich zu geben böse.
Wie dem auch immer war, für mich wurde es Zeit mein Rad im Autodeck aufzusuchen.
Recht pünktlich rollte ich in Øksfjord schweren Herzens von Bord, den die Vesterålen war mir doch irgendwie ans Herz gewachsen.

Ich machte als nächstes eine Rundfahrt durch den Ort.
Hier ist er nun. Ich habe ihn endlich gefunden, der Bahnhof von Øksfjord:


Dort im Untergeschoss fahren die Züge ab. Ich hätte umgehend den Schnellzug nach Oslo über Tromsø, Narvik, Bodø und Trondheim besteigen können :8o: bäh :thumbsup: .
Darauf verzichtete ich jedoch gerne und machte lieber eine kleine Rundfahrt durch den Ort.

Nein, die Geschichte mit dem Bahnhof ist natürlich ein Witz und eine Anekdote aus dem Hurtigforum, guckst du hier. In Øksfjord gibt es natürlich keinen Bahnhof zwinker.











Noch ein Bild der Versterålen, als sie von dannen zog.


Dann ging es los, endlich wieder richtig Radfahren. Noch ein letzter Blick auf Øksfjord.






Die Strecke führte wunderschön am Fjord entlang durch eine gewaltige hochalpine Landschaft. Der Verkehr auf der Straße war dabei mal wieder so gut wie gar nicht vorhanden.




Hier ein erster Blick von hinten auf den Øksfjordjøkelen. Diesen Gletscher wollte ich mir am Folgetag noch genauer ansehen.


Norwegen wie im Bilderbuch:






Es mussten immer wieder kleine Anstiege überwunden werden.


Nach der Fahrt durch einen etwa 5km langen Tunnel erreichte ich das Fjordende wieder einmal bei Ebbe.


Über den Höhenzug im Hintergrund musste ich mit einem kleinen Pass drüber. Auf der Höhe gab es diese Aussicht, bereits zur anderen Seite. Links am Ufer des großen Fjordarms führt die E6 lang.


Ich fuhr auf der Straße am rechten Ufer weiter und traf am Ende dieses großen Fjordarms auf die E6. Dort war zwar schon deutlich mehr Verkehr, aber es war noch erträglich.
Kurz vor Alteidet gibts noch das folgende Bild. Unten am Fjordufer gabs einen CP, wo ich die Tour für heute bendet habe.


Ich bekam wiederum eine Hütte. Die war auch ganz in Ordnung, die sanitären Anlagen von der technischen Seite leider weniger. Als ich nämlich wenig später unter der Dusche das warme Wasser aufdrehen wollte, kam mir nämlich gleich die ganze Armatur entgegen. Dabei konnte ich gerade noch einem siedend heißen Strahl ausweichen. Die ganze Anlage war gemeingefährlich.
Die Küche war hingegen voll in Ordnung. Ich begnügte mich aber beim Nachtessen mit Broten und Joghurt, hatte ich doch bereits auf der Vesterålen ein üppiges Mittagessen gehabt.

55km, Durchschnitt: 17 km/h, 700 Hm, hier die Strecke, Fortsetzung folgt.


@otti: Nicht nur die Nachtfahrt von Gamvik nach Mehamn wird mir unvergesslich bleiben. Da kommen noch einige weitere Höhepunkte.