von: dcjf
Re: Durch Patagonien und das Seenland - 26.10.12 13:55
Vulkanrunde in Chile
Weiter geht es nun auf Nebenstrassen Chiles bei und um diverse Vulkane herum. Nach einer weiteren Steigung folgt die Abfahrt nach Conaripe, einem grösseren touristischen Ort, wo die gute Konditorei uns mit diversein Kuchen versorgt. Wir treffen noch eine amerikanische Tourenradlerin, welche auf einem Bike Friday unterwegs ist, samt dieser Kofferanhängerkonstruktion, die ihr auf den ungeteerten Nebenstrassen nicht nur Freude bereitet, so dass sie hier auf Suche nach einer Werkstatt ist, da am Anhänger etwas gebrochen ist. Sie kann uns gleich noch den Weg beschreiben, den wir nehmen müssen, um zwischen den Vulkanen Villarica und Quertrupillan durchfahren zu können.
Wir sind überrascht über die sehr gut präparierte Strasse, der Grund ist nach der Mittagspause zu sehen, hier hat es noch vielbesuchte Thermen. Danach wird die Strasse etwas schlechter. Uns kommen Jeepfahrer entgegen, welche weiter oben aufgegeben haben, so schlecht scheint die Strasse hier allerdings nicht. Das ändert sich aber genau an der Parkgrenze, ab hier wird die Piste nicht mehr Unterhalten und sie strotzt nun nur vor Schlamm und tief ausgefahrenen Fahrrinnen, die dazu führen, dass auch ernsthafte Geländewagen hier umdrehen. Dafür ist die Vegetation hier einzigartig, die Riesenbäume behindern zwar den Blick auf die Vulkane, aber sind eine Attraktion für sich. Hier ist man nun ziemlich einsam. Auch in der Abfahrt ist volle Konzentration gefragt, so dass wir noch bevor wir unten sind das Zelt aufstellen.
Villarica aus der Ferne
Vegetation wird interessanter
Wir nähern uns dem Park mit den Riesenbäumen
Die Piste im Park ist
nicht immer gut fahrbar
Zwar keine Aussicht, aber faszinierende Stimmung im dichten Wald
Konzentration auf der Abfahrt gefordert

Am nächsten Tal geht es an einigen Wasserfällen vorbei ins Tal des Rio Maichin, wo gerade Getreideernte ist und wir den Asfalt wiedertreffen, die Strasse würde weiter nach Argentinien über den Passo Mamui Malal. Wir verlassen sie wieder in Curarrehue um auf einer Nebenstrasse nach Reigolil Rio Maichin weiter entlang zu fahren. Diese ist relativ einsam und idyllisch, auch hier ist die Ernte im Gange, allerding nicht maschinell. Bis am Abend ist Reigolil erreicht, wo wir bei der Polizeistation noch nach dem Weg fragen, bzw. kurz ins Internet dürfen um über Google Earth eine mögliche Route zu studieren. Leider scheint sie nicht zu existieren, so dass wir die Piste weiterfahren werden. Wildes Zelten ist hier kein Problem und so schlagen wir ein paar Kilometer hinter dem Ort das Zelt auf.
Tal des Rio Maichin
Rückblick
Rio Maichin
Wasserfall am Wegesrand
Die Strecke wird danach noch einsamer und man kommt sich fast wieder auf der Careterra Austral vor. Erst ab dem Lago Caburgua wird es wieder etwas belebter und ab dem Lago Colico ist die Ruhe endgültig vorbei, die wenigen Seezugänge ziehen zahlreiche Leute an und so haben wir grosse Schwierigkeiten einen ruhigen Mittagsplatz zu finden. Bei der Weiterfahrt verpufft der Effekt des Badens im See leider sofort, der Verkehr auf der Staubpiste lässt das Fahren zur Qual werden. So sind wir über den Asfalt ab Cunco froh, über den wir nach Melipeuco fahren. Dort werden wir zu einem Farmcamping gelotst, der etwas weiter abseits der Strasse liegt und bei dem wir die einzigen Gäste sind.
Am nächsten Tag machen wir dort in der Früh die Bekanntschaft eines Skorpions, der sich unter unser Zelt verkrochen hatte.
Strasse hinter Reigolil
erinnert an die Careterra
Lago Colico, die Strasse ist sehr nahe am Ufer geführt
Es geht durch Farmland
Der nächste Vulkan
Heute geht es um einen der bekannteren Vulkane in Chile, den Volcan Llaima. Er liegt im PN Conguillo los Paraguas. An der Parkgrenze ist es erstaunlich ruhig, nur 2 weitere Fahrzeuge warten an der Schranke. Der Vulkan ist wohl auch deshalb so bekannt, da er in letzter Zeit öfters aktiv war und so passiert man bald nach der Parkgrenze ausgedehnte Mondlandschaften, d.h. die Lavaströme, welche die Landschaft hier völlig umgestaltet haben und u.a. zu Seen geführt haben, in denen jetzt abgestorbene Bäume stehen. Da es recht warm ist sind wir froh als die Mondlandschaft zu Ende ist und wieder der Schatten des Waldes genossen werden kann. Die nördliche Seite des Parkes ist nun deutlich belebter, das mag auch an einigen idyllischen Seen hier liegen. Nach dem Parkinformationszentrum geht es höllisch steil den Berg rauf. Am Zentrum hatten wir schon chilenische Radler getroffen, die etwas über den Strassenbelag klagten, wir verstehen sie erst als wir den Strassenbelag auf der Abfahrt meistern müssen. Der Schotter ist wohl um einige Nummern zu gross geraten, das kann mal im Eifer des Gefechtes passieren, die Strasse wurde nach einem der letzten Ausbrüche neu angelegt. In der Abfahrt ist der Belag sicher besser zu fahren als im Anstieg, wo man schneller aus der Balance zu bringen ist. Weil der Vulkan noch aktiv ist, sind Besteigungen nicht gestattet, bzw. es werden keine Genehmigungen erteilt.
Nach dieser Vulkanrunde wollen wir noch eine weitere Runde anhängen, welche eine sehr kleine Nebenstrasse nutzen soll, im Turistel ist sie teils nur gestrichelt und weckt daher das Interesse. Allerdings müssen wir dazu einen Tunnel passieren, den Tunnel Las Raices, welcher für Radfahrer gesperrt ist. Die Alternative oben herum wollen wir uns sparen, da wir nun langsam Rücksicht auf das Erreichen des Rückfluges nehmen müssen. Der Bus der uns von Curaucutin durch den Tunnel bringen könnte, scheint leider nicht zu kommen, so dass wir noch ein bisschen in den Abend in Richtung Lonquimay fahren. Am ersten Campingplatz wo wir übernachten wollen, werden Preise verlangt, die uns selbst in Europa zu hoch wären, zum Glück finden wir ein paar Kilometer weiter in Malacahuleo einen einfachen Camping.
Auf dem Weg in den Nationalpark
Vulkan Llaima
Einer der neu entstandenen Seen
Risiko zwischen mittel und hoch
Llaima noch einmal in seiner ganzen Pracht
Weiter geht es nun auf Nebenstrassen Chiles bei und um diverse Vulkane herum. Nach einer weiteren Steigung folgt die Abfahrt nach Conaripe, einem grösseren touristischen Ort, wo die gute Konditorei uns mit diversein Kuchen versorgt. Wir treffen noch eine amerikanische Tourenradlerin, welche auf einem Bike Friday unterwegs ist, samt dieser Kofferanhängerkonstruktion, die ihr auf den ungeteerten Nebenstrassen nicht nur Freude bereitet, so dass sie hier auf Suche nach einer Werkstatt ist, da am Anhänger etwas gebrochen ist. Sie kann uns gleich noch den Weg beschreiben, den wir nehmen müssen, um zwischen den Vulkanen Villarica und Quertrupillan durchfahren zu können.
Wir sind überrascht über die sehr gut präparierte Strasse, der Grund ist nach der Mittagspause zu sehen, hier hat es noch vielbesuchte Thermen. Danach wird die Strasse etwas schlechter. Uns kommen Jeepfahrer entgegen, welche weiter oben aufgegeben haben, so schlecht scheint die Strasse hier allerdings nicht. Das ändert sich aber genau an der Parkgrenze, ab hier wird die Piste nicht mehr Unterhalten und sie strotzt nun nur vor Schlamm und tief ausgefahrenen Fahrrinnen, die dazu führen, dass auch ernsthafte Geländewagen hier umdrehen. Dafür ist die Vegetation hier einzigartig, die Riesenbäume behindern zwar den Blick auf die Vulkane, aber sind eine Attraktion für sich. Hier ist man nun ziemlich einsam. Auch in der Abfahrt ist volle Konzentration gefragt, so dass wir noch bevor wir unten sind das Zelt aufstellen.

Villarica aus der Ferne
Vegetation wird interessanter

Wir nähern uns dem Park mit den Riesenbäumen

Die Piste im Park ist
nicht immer gut fahrbar

Zwar keine Aussicht, aber faszinierende Stimmung im dichten Wald
Konzentration auf der Abfahrt gefordert

Am nächsten Tal geht es an einigen Wasserfällen vorbei ins Tal des Rio Maichin, wo gerade Getreideernte ist und wir den Asfalt wiedertreffen, die Strasse würde weiter nach Argentinien über den Passo Mamui Malal. Wir verlassen sie wieder in Curarrehue um auf einer Nebenstrasse nach Reigolil Rio Maichin weiter entlang zu fahren. Diese ist relativ einsam und idyllisch, auch hier ist die Ernte im Gange, allerding nicht maschinell. Bis am Abend ist Reigolil erreicht, wo wir bei der Polizeistation noch nach dem Weg fragen, bzw. kurz ins Internet dürfen um über Google Earth eine mögliche Route zu studieren. Leider scheint sie nicht zu existieren, so dass wir die Piste weiterfahren werden. Wildes Zelten ist hier kein Problem und so schlagen wir ein paar Kilometer hinter dem Ort das Zelt auf.

Tal des Rio Maichin

Rückblick

Rio Maichin
Wasserfall am Wegesrand
Die Strecke wird danach noch einsamer und man kommt sich fast wieder auf der Careterra Austral vor. Erst ab dem Lago Caburgua wird es wieder etwas belebter und ab dem Lago Colico ist die Ruhe endgültig vorbei, die wenigen Seezugänge ziehen zahlreiche Leute an und so haben wir grosse Schwierigkeiten einen ruhigen Mittagsplatz zu finden. Bei der Weiterfahrt verpufft der Effekt des Badens im See leider sofort, der Verkehr auf der Staubpiste lässt das Fahren zur Qual werden. So sind wir über den Asfalt ab Cunco froh, über den wir nach Melipeuco fahren. Dort werden wir zu einem Farmcamping gelotst, der etwas weiter abseits der Strasse liegt und bei dem wir die einzigen Gäste sind.
Am nächsten Tag machen wir dort in der Früh die Bekanntschaft eines Skorpions, der sich unter unser Zelt verkrochen hatte.

Strasse hinter Reigolil

erinnert an die Careterra

Lago Colico, die Strasse ist sehr nahe am Ufer geführt
Es geht durch Farmland

Der nächste Vulkan
Heute geht es um einen der bekannteren Vulkane in Chile, den Volcan Llaima. Er liegt im PN Conguillo los Paraguas. An der Parkgrenze ist es erstaunlich ruhig, nur 2 weitere Fahrzeuge warten an der Schranke. Der Vulkan ist wohl auch deshalb so bekannt, da er in letzter Zeit öfters aktiv war und so passiert man bald nach der Parkgrenze ausgedehnte Mondlandschaften, d.h. die Lavaströme, welche die Landschaft hier völlig umgestaltet haben und u.a. zu Seen geführt haben, in denen jetzt abgestorbene Bäume stehen. Da es recht warm ist sind wir froh als die Mondlandschaft zu Ende ist und wieder der Schatten des Waldes genossen werden kann. Die nördliche Seite des Parkes ist nun deutlich belebter, das mag auch an einigen idyllischen Seen hier liegen. Nach dem Parkinformationszentrum geht es höllisch steil den Berg rauf. Am Zentrum hatten wir schon chilenische Radler getroffen, die etwas über den Strassenbelag klagten, wir verstehen sie erst als wir den Strassenbelag auf der Abfahrt meistern müssen. Der Schotter ist wohl um einige Nummern zu gross geraten, das kann mal im Eifer des Gefechtes passieren, die Strasse wurde nach einem der letzten Ausbrüche neu angelegt. In der Abfahrt ist der Belag sicher besser zu fahren als im Anstieg, wo man schneller aus der Balance zu bringen ist. Weil der Vulkan noch aktiv ist, sind Besteigungen nicht gestattet, bzw. es werden keine Genehmigungen erteilt.
Nach dieser Vulkanrunde wollen wir noch eine weitere Runde anhängen, welche eine sehr kleine Nebenstrasse nutzen soll, im Turistel ist sie teils nur gestrichelt und weckt daher das Interesse. Allerdings müssen wir dazu einen Tunnel passieren, den Tunnel Las Raices, welcher für Radfahrer gesperrt ist. Die Alternative oben herum wollen wir uns sparen, da wir nun langsam Rücksicht auf das Erreichen des Rückfluges nehmen müssen. Der Bus der uns von Curaucutin durch den Tunnel bringen könnte, scheint leider nicht zu kommen, so dass wir noch ein bisschen in den Abend in Richtung Lonquimay fahren. Am ersten Campingplatz wo wir übernachten wollen, werden Preise verlangt, die uns selbst in Europa zu hoch wären, zum Glück finden wir ein paar Kilometer weiter in Malacahuleo einen einfachen Camping.

Auf dem Weg in den Nationalpark

Vulkan Llaima

Einer der neu entstandenen Seen

Risiko zwischen mittel und hoch

Llaima noch einmal in seiner ganzen Pracht