Re: Mit dem Fahrrad ans Ende der Welt

von: Jim Knopf

Re: Mit dem Fahrrad ans Ende der Welt - 08.03.13 18:33

Freitag, 13. Juli 2012 Nesna - Brønnøysund

Habe wieder gut geschlafen und zum Frühstück konnte ich in der nehegelegenen Rezeption frische Brötchen organisieren.
Pünktlich um 10.35 Uhr ging es mit der Fähre nach Levang.
Auf diesem hübschen Campingplatz in Levang habe ich bei meiner Reise 2006, als ich in Gegenrichtung nach Tromsø unterwegs war, genächtigt.


Im Anschluss kam gleich eine schöne lang gezogene Steigung zum Eingewöhnen und warm werden.
Weiter ging es dann in Wellen auf einsamer Straße bei leichtem Rückenwind überwiegend bergab, in Richtung Sandnessjøen. Das Wetter war dabei noch ganz passabel mit Sonnenschein, aber auch drohenden Wolken in der Ferne.


Kurz vor Sandnessjøen fuhr ich über die imposante Helgelandbrücke.


Dabei gab es die folgenden Ausblicke, auf Sandnessjøen mit der Vesterålen im Hafen.


Selbstverständlich statte ich dem Schiff einen kurzen Besuch ab, allerdings nur vom Kai aus. Bin ja erst vor kurzem damit unterwegs gewesen und so viel wird sich seitdem nicht an Bord verändert haben zwinker .


Ich setzte lieber meine Reise zügig fort und das aus einem ganz speziellen Grund, wie ihr später noch sehen werdet.
Ich fuhr über eine schmale Straße landschaftlich wunderschön, direkt an den 7 Schwestern entlang.


Dabei war die letzte der Schwestern mir ungnädig gestimmt und schickte mir einen satten Regenschauer. Ich flüchtete deshalb in das Museum an der Alstahaug Kirche
Dort dreht sich alles um den Dichter Petter Dass.
In der Cafeteria des Museums gab es freies W-Lan und ihr dürft 3x Raten, auch Waffeln mit Rømme.
Nachdem sich der Regen wieder verzogen hatte, statte ich zunächst dem Denkmal von Petter Dass einen Besuch ab.


Vom Hügel sah das dann so aus:


Wenig später kam die Vesterålen dort vorbei:


Noch ein paar Aufnahmen der Kirche, Friedhof und angrenzender Gebäude:


Kurz vor Tjøtta gab es noch einen schönen Blick auf die 7 Schwestern von der Rückseite.


In Tjøtta hielt sich die Wartezeit auf die Fähre nach Forvig in Grenzen. Leider verschlechterte sich das Wetter zusehends. Die 7 Schwestern waren aber nach wie vor gut zu sehen.


Ein sehr netter Niederländer fertigte das folgende Bild von mir an. Im Hintergrund ist die Wetterverschlechterung deutlich zu sehen.


Von Forvig nach Anndalsvåg, zur nächsten und letzten Fähre gabs neben Regen auch noch ekelhaften Gegenwind. Trotz ich mich mächtig ins Zeug legte, konnte ich die nächste Fähre leider nicht erreichen. Mir fehlten da etwa 10 Minuten. Die Fährzeiten sind halt für Automobilisten ausgelegt.
Immerhin hörte es wieder auf zu regnen und die nächste Fähre fuhr bereits in einer knappen Stunde. Ich nutzte die Zeit und habe bereits mal wegen einer Unterkunft in Brønnøysund telefoniert. Aber es sah leider nicht gut aus. Außer einem extrem teuren Zimmer, war nix mehr zu haben. Also würde das wohl wieder auf das Zelt rauslaufen.
Bei düsterem Wetter, aber im Trockenen erreichte ich schließlich Brønnøysund und machte mich über die Brücke auf den Weg auf die Insel Torget. Dort liegt ganz im Süden der CP beim Torghatten, dem Berg mit Loch.
Hier 2 Aufnahmen von der Brücke aus. Da kann man sehen, wie unterirdisch das Wetter mittlerweile war.


Auf dem Weg zum CP fuhr ich direkt in ein unglaubliches Unwettter hinein. Das Wasser stand auf der Straße ich war völlig durchnässt und mir blieb dann nix anderes übrig, als zu Zelten. Doch wie sollte ich jemals bei diesem Unwetter mein Zelt aufbauen? Ich hatte die erste und ziemlich einzige Krise auf der Reise zu überstehen.
Ich parkte mein Rad vor der Küche, in welcher es noch nicht einmal Sitzmöglichkeiten gibt, sowie Sanitäranlagen. Ich deponierte zunächst meine nassen Sachen dort, gönnte mir eine heiße Dusche und machte mir was zum Nachtessen. Die Sachen trockneten dann an der Heizung. So kamen dann die Lebensgeister zurück und als es dann mal etwas weniger regnete baute ich mein Zelt in Rekordzeit auf.
So wurde dann doch noch alles gut.

120km, Durchschnittsgeschwindigkeit 20km/h, 900Hm, hier die Strecke, Fortsetzung folgt.