Re: Mit dem Fahrrad ans Ende der Welt

von: Jim Knopf

Re: Mit dem Fahrrad ans Ende der Welt - 17.03.13 17:46

Samstag, 14. Juli 2012 Campingplatz Torghatten - Brønnøysund

Trotz der Widrigkeiten des vergangenen Abends hatte ich im Zelt recht gut geschlafen, nur der Schlafsack war viel zu warm, dafür das Zelt von innen absolut trocken. Als ich am Morgen wach wurde regnete es immer noch, deshalb drehte ich mich nochmals auf die andere Seite, aber nach einiger Zeit schnappte ich mir mein Handy und schickte eine Mail an die Nordkapp um herauszufinden, ob es für mich noch eine Kabine für die Passage nach Bergen gibt.
Danach begab ich mich in den Waschraum zur Morgentoilette. Nach Rückkehr am Zelt hatte ich bereits Antwort von der Nordkapp. Es gab, auch wenn es sündhaft teuer war, eine Kabine für mich nach Bergen. Ich beantwortete die Mail und buchte die Kabine. Ich war glücklich. Das hätte schon mal geklappt. Nach dem ausgedehnten Frühstück, war es sogar trocken.
Schnell packte ich meine Fotoutensilien, die Regensachen und was warmes zum Überziehen in eine leere Ortlieb, schnappte mein Rad und machte mich auf den Weg zum Loch im Torghatten. Dabei fuhr ich mit dem Rad soweit es irgendwie ging. Dann stellte ich es am Wegesrand ab und ging zu Fuß weiter.


Der Weg ist schon etwas unwegsam, aber auch mit Sandalen für mich noch gut, zu bewältigen. Bereits nach 15min war ich knapp unterhalb des Lochs.


Dann gab es endlich den ersehnten Blick in Richtung Süden durch das Loch. Da hinten, zwischen den Inseln, würde ich in wenigen Stunden mit der Nordkapp sein.


Ich ging dann natürlich durch das Loch. Dabei ging es auf einer Holztreppe steil bergab.


Blick zurück:


Schließlich war ich am unteren südlichen Ausgang vom Loch angekommen. Dabei gab es diesen Bilck. Von dort, zwischen den Inseln entstehen die bekannten Aufnahmen vom Schiff.


Nachdem ich mich eine ganze Weile dort aufgehalten hatte, musste ich wieder zurück. Schließlich wollte ich die Nordkapp nicht verpassen bäh . Auf dem Rückweg enstanden die folgenden Aufnahmen.


Zum Abschluss nochmals ein Blick nach Norden, in Richtung Brønnøysund.


Nun stieg ich rasch zum Rad den schmalen Pfad wieder hinab und fuhr zurück zum Zelt. Das war mittlerweile auch von außen völlig trocken. Wer hätte das gestern Abend gedacht.
Nach dem Zeltabbau machte ich mich zügig von dannen, schließlich wollte ich mir noch vor Ankunft der Meute von der Nordkapp mein Eis im Hafenkiosk sichern.
Mit Rückenwind und im trockenen erreichte ich relativ schnell die Brücke. Sie bescherte mir den größten Anstieg des Tages.


Nach der rasanten Abfahrt, da ging der Tacho schon Mal über die 60, steuerte ich schnurstracks den allseits bekannten Kiosk an und stellte das Rad direkt davor ab.


Schnell noch eine Aufnahme über das Wasser in Richtung Süden durch die Brücke, bevor die Nordkapp diesen Ausblick versperrt.


Da ich noch genügend Zeit hatte, gabs als erstes mal eine heiße Schokolade und einen leckeren Schokomuffin dazu. Im Anschluss gab es das hier:


So ließ es sich sehr gut aushalten, zumal ich von meinem Platz aus sowohl mein Rad, als auch die Hafeneinfahrt im Blick hatte. Erst als die Nordkapp unmittelbar vor der Hafeneinfahrt stand, begab ich mich wieder nach draußen.


Für mich war sehr enttäuschend, dass die Nordkapp ohne das Signal der südgehenden Hurtigrute, nämlich lang - lang - kurz - lang anlegte, weil gerade dieses Schiff ein außerordentlich schönes Dreiklangtyphon besitzt.
Kaum war die Ladeklappe geöffnet und ein Auto ausgeladen, durfte ich bereits den Fahrstuhl ins Autodeck befahren. Ich begab mich zur Rezeption, bezahlte meine Passage und bekam die Bordkarte. Ich bekam die Kabine 221 auf Deck2, fast direkt neben der Laderampe. Für eine Rundreise würde ich diese Kammer nicht unbedingt bevorzugen, aber für 2 Nächte war das gar nicht schlimm, weil die Nordkapp Dämpfer an der Ladeklappe hat und so das Öffnen und Schließen recht geräuschlos vonstatten geht. Nur den Antrieb mit Hydraulikpumpe konnte man deutlich hören, war aber nicht weiter störend. Genial waren die Schlagblenden vor den Bulleyes. Das würde seit sehr langer Zeit die erste absolut dunkle Nacht werden.
Ein weiterer Vorteil war die unmittelbare Nähe zum Fahrzeugdeck. So brauchte ich mein Gepäck nicht quer durchs Schiff schleppen.
Aus diesem Grund hatte ich mich schnell eingerichtet und wollte nun meine Wäsche waschen. Zu diesem Zweck besorgte ich mir an der Rezeption 2 Münzen. Je eine für die Waschmaschine und Trockner.
Als ich mit dem Bestücken der Maschine fertig war, befanden wir uns bereits auf dem Weg zum Torghatten. Der Campingplatz, auf welchem gerade noch mein Zelt stand war bereits an Steuerbord querab.


Wenig später war die allgemein bekannte Position mit dem Blick auf das Loch im Torghatten erreicht.


Im Anschluss war dann meine Wäsche fertig. Ich brachte sie in meine Kammer und begab mich im Anschluss zum Nachtessen in die Cafeteria. Hier gönnte ich mir Geschnetzeltes und dazu ein Bier. Außerdem kaufte ich mir noch den Kaffeebecher. Bei meinen Konsum an Heißgetränken kam der auch auf dieser Teilstrecke günstiger, als alles einzeln zu bezahlen, zumal es noch den Becher dazu gibt.

Danach befanden wir uns bereits unmittelbar vor Rørvik.


Auch hier erfolgte das Anlegen wieder ohne Signal aus dem Typhon böse .
Dafür machte ich mich im Gefolge dieser beiden Personen auf den Weg ins Museum.


Der Weg führte fast einmal ganz durch diesen hübschen Ort. Am Museum angekommen wurden wir zunächst in einen Schuppen mit Nordlandbooten geführt.


Danach gab es noch diese Räumlichkeit zu sehen:


Danach kaufte ich noch schnell ein. Zwischenzeitlich war das Typhon der nordgehenden Kong Harald zu hören, so dass ich mich beschleunigt zurück an den Kai begab.
Dort entstanden die folgenden Aufnahmen:


Am Kai lagerten riesige Flügel einer Windkraftanlage. Die sind ganz sicher nicht mit Hurtigruten transportiert worden zwinker .


Nochmals ein Blick auf die Kong Harald:


Auch in Norwegen geht mal was kaputt träller :


Noch ein Blick in das vordere Treppenhaus und Cafeteria:


Im Gegensatz zur baugleichen Nordnorge ist hier alles in hellem Holz gehalten. Außerdem schmücken wunderschöne Gemälde von ausgemusterten Hurtigrutenschiffen das Treppenhaus. Mir hat das Schiff sehr gut gefallen wobei ich mir nicht sicher bin ob es nun schöner als auf der Nordnorge ist. Auf der Nordnorge ist halt dunkleres Holz verarbeitet worden, was die Räumlichkeiten etwas düsterer macht, aber auch das hat meiner Meinung nach was.

Schließlich sollte es in Richtung Trondheim losgehen. Es blieb beim sollte, denn unsere Achterleine war von der Vorleine der Kong Harald gefangen. Der Festmacher hat nämlich die Vorleine der später gekommenen Kong Harald einfach über unsere Achterleine belegt, statt diese durch das Auge der Achterleine hindurchzuziehen. Dann hätte nämlich jede Leine unabhängig voneinander losgeworfen werden können. So musste erst Lose in die Vorleine der Kong Harald gegeben werden, um diese loszuwerfen, damit unsere Achterleine dann auch losgeworfen werden konnte. Anschließend musste dann die Vorleine der Kong Harald wieder belegt werden.

Mit leichter Verspätung ging es dann los. Die Kong Harald blieb zurück.


Durch die Nærosundbrücke ging es hinaus auf die Folda.


Großes "H" am Schornstein:


Jetzt ging ich erst mal in die Kammer und verzehrte den in Rørvik eingekauften Joghurt sowie eine Banane zum Nachtisch. Nach einem kurzen Rundgang über Deck, stellte Verschlusszustand her und schlief ziemlich schnell ein.
Irgendwann musste ich dann mal austreten. Bei einem Blick aus dem Fenster stellte ich fest, dass wir uns querab vom Leuchtturm Buholmråsa befanden. Also schnell noch mal angezogen, das geht mit den Radklamotten sehr schnell und nochmal schnell mit dem Fotoapparat an Deck.

Im Anschluss schlief ich dann wieder schnell und diesmal endgültig ein.

15km, Durchschnitt 20km/h, Höhenmeter unbedeutend, Fortsetzung folgt.