Re: Komoot mit erweiterter Menue Auswahl auf Gamin

von: derSammy

Re: Komoot mit erweiterter Menue Auswahl auf Gamin - 04.10.22 11:25

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Kenn den Tharandter Wald auch gut, hab da Freunde, und bin dort schon oft mit dem MTB rumgedüst. Aber so gut, dass ich jeden Teich identifizieren würde, kenn ich ihn nun auch wieder nicht. Aber die Straße entlang der Weißeritz nach Dresden? Das soll gut gehen? Hat die denn einen straßenbegleitenden Radweg?

Radweg gibts abschnittsweise. Zwischen Tharandt und Freital z.B., in Tharandt besser Fahrbahn fahren, Freital ist sehr lang, da gibts alles: Mischverkehr (auf teils entspannten überbreiten Fahrspuren), "Schutz"streifen, Fahrradstreifen, benutzungspflichtiger Hochboard (auch bis Dresden Plauen rein). Alternativ gehts über flussnähere Anwohnerstraßen mit sehr wenig Verkehr. Richtig, der D4 geht auch hier lang, die Ausschilderung kann man schon mal verlieren. Aber gerade Tharandt-Dresden fährt sich aufgrund des Gefälles für geübte Radler ohne E-Abriegelung eigentlich ziemlich flott und entspannt; den Berufsverkehr meidet man besser (mehr weil es sich dann staut).


In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin

da stand irgendwo der Kommentar, dass das Stück vom Tharandter Wald nach Dresden rein unschön sei.

Für mich ein schönes Beispiel dafür, wie verschieden Geschmäcker sein können. "Unschön" in welchem Sinne? Es ist abwechslungsreich, Freitals Stadtbild kein optisches Highlight, aber durchaus interessant. An den Hängen gibt es was zu sehen (Windbergdenkmal), man kommt am Hains vorbei (Spaßbad mit Saunalandschaft), Tharandt ist durchaus sehenswert (Ruine), im Tal zwischen Freital und Dresden kommt man an dem ein oder anderen Industriedenkmal vorbei (Berkwerksfördertum, Bienertmühle, Felsenkeller mit Eiswurmlager), Bienertpark. Ich bin ja den gesamten D4 schon mal abgefahren. Da gab es deutlich ödere Abschnitte auf dem Verlauf.

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
... ging an so einem ehemaligen Bahndamm lang. Das ging jedenfalls gut, und war verkehrsarm oder gar autofrei.

Ja, da gibts hier paar solche Strecken. Die machen halt oft unnötig viel Weg (Steigungen vermeidend) und vor allem ist es aber keine Option um auf schnellem Wege vom Tharandter Wald nach Dresden zu kommen, die Umwege sind schon deutlich (oder man nimmt viele Zusatz-Höhenmeter mit).

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
... damals ging Radfahren in Dresden gut, aber wenn ich da jetzt noch manchmal (selten) bin, finde ich, Dresden ist nicht grad ne Radfahrstadt. Da finde ich Leipzig besser. Auch aus der Stadt raus gibt es nicht all zu viele Routen, ist mein Eindruck, alles drängelt sich auf dem Elberadweg. Und es empfiehlt sich vielfach auf Waldwegen rauszufahren, so es die denn gibt (z.B. Dresdner Heide). Rund um Dresden ist auf vielen Straßen ganz schön Verkehr und mit kaum Radwegen.

Also Dresden selbst würde ich definitiv als Radfahrerstadt ansehen. Natürlich baldovern die Einheimischen irgendwann ihre Vorzugsrouten raus, aber auch die Stadt hat in ihrer Planung einiges dafür getan. Die Nord-Süd-Route von der Uni, über den Hbf, über die St.Petersburger Straße, Straßburger Platz, Carolabrücke, Albertplatz, Neustadt - das fällt Fremden z.B. sofort ins Auge und wurde die letzten Jahre auch immer weiter zu Radfahrergunsten optimiert. Dresden ist vielmehr als nur Elberadweg! Aber ja, diverse Ausfallstraßen sind wirklich nicht vom Radfahrergedanken geprägt, im Gegenteil, an manchen Stellen wurden diese sogar (vermutlich rechtswidrig, da keine Alternative ausgewiesen) ausgesperrt.
Von Norden kommend gibt es leider schon ganz praktisch nicht so viele Optionen. Da stellen sich nebeneinander das Autobahndreieck, der Flughafen und die Dresdner Heide in den Weg.
Wenn ich mich richtig erinnere, bin ich aber sowohl die ADFC-, als auch die Meilenweit-Strecke nach Dresden rein schon gefahren, fand ich ok. Generell ist in die Stadt rein weniger ein Problem. Verkehrsaufkommen gibt es, ja. Aber die Topografie lässt einen auf den Ausfallstraßen auch schnell in die Stadt rein kommen. Richtig nervig wirds dann erst, wenn man den Kernbereich der Königsbrücker oder so erreicht hat, dort muss man auf Parallelstraßen ausweichen, wenn es halbwegs stressfrei sein soll.

In Antwort auf: Grvelbiker_Berlin

Häufig werden dann entlang der Flüsse die "Wohnstrasse" auf der einen Seite des Flusses als Radweg ausgeschildert, und da fährt man dann in bestimmten Gegenden (z.B. Oberlausitz) kilometerlang nur durch Orte. Ist okay, aber man muss auch vorsichtig fahren und kommt daher nicht schnell voran.

Für mich sind das zwei völlig getrennte Welten. Einerseits so ein Ballungsgebiet wie Dresden. Da ist es schon sinnvoll, wenn man den ein oder anderen radgeeigneten Abschnitt als Alternative kennt. Nach Norden raus bietet sich z.B. die Fahrt durch den Priesnitzgrund in der Heide an. Nicht superschnell, aber kein Verbrennungsmotorverkehr (dafür je nach Zeitpunkt viele Jogger&Ausflügler, muss man abwägen).
Auf der anderen Seite die Lausitz, wo es neben ein paar richtig fett ausgebauten Schnellstraßen nur die Straßen zwischen und durch die Orte gibt. Und ab und an mal einen als "Gurkenradweg" oder so asphaltierten Wirtschaftsweg. Aber radeln lässt es sich da meines Erachtens ganz vorzüglich. Bissl auf die Karte sollte man schon schauen, sonst verlängert ein Tagebaurestlochsee schnell mal die Tour erheblich, aber schön ist es schon. Wenn auch nicht derart abwechslungsreich, wie im Dresdner Ballungsraum.

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin

Von allen Ostbundesländern finde ich Sachsen am problematischsten, was Radfahren betrifft, schrieb ich ja schon mal. Man muss sich da gut auskennen, um verkehrsarme und -freie Strecken zu finden,

Ich tue mich mit so Pauschaleinteilungen echt schwer. Schon topografisch dürfte Sachsen das abwechslungsreichste der Ost-Bundesländer sein: Leipziger Tiefland, das Hügelland in der Mitte um Oschatz und Döbeln, das Vogtland, Erzgebirge (Ost&West), Zittauer Gebirge, flache nördliche Lausitz mit den Seen und die ganz andere Oberlausitz, Elbtal, Sächsische Schweiz,...
Die Bevölkerungsdichte variiert auch stark, entsprechend der Verkehr. Aber ja, Sachsen ist das am dichtesten besiedelte Ost-Flächenland. Aber einfach mal ne topografische Karte anschauen, schauen, wo die großen Städte sind und wo die großen Straßen, dann sieht man doch sofort, wo man gut radeln kann und auf welchen Straßen man eher seine Ruhe hat.

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
... wo die Einheimischen langfahren (in der Hoffnung dass die auch verkehrsarme Strecken gesucht haben, diese Kategorie gibt es bei Komoot leider noch nicht, weil ja so gut wie keine Daten zur Verkehrsbelastung einzelner Straßen vorliegen. In Brandenburg gibt es das nur für die ganz stark befahrenen Straßen, die man eh nicht mit dem Rad langfahren will).

Das scheint deine Hauptpräferenz zu sein, möglichst verkehrsarm? Nur weil irgendwo "viele" langfahren, würde ich das nicht unbedingt auch/nicht wollen. Und ein Indikator für "verkehrsarm" muss es auch nicht sein. Den Elberadweg meide ich z.B. wann immer es geht, zumindest zu gewissen Zeiten. Das Innenstadtpanorama ist toll, aber als Einheimischer kennst du das irgendwann, da ist das kein Kriterium (als Touri hingegen sicher schon). Übrigens auch Verkehrsarmut nicht. Sicherheit zählt dann für mich, und zügiges Vorankommen. Da lande ich dann z.B. oft auf der von mir schon genannten Nord-Süd-Route. Andere Leute eiern dann lieber mit weniger Pkw irgendwo parallel lang. Was sagt dann die Komoot-"Schwarm"-Meinung?