Re: Welche Strassen mit Fahrradwegen?

von: Gravelbiker_Berlin

Re: Welche Strassen mit Fahrradwegen? - 18.10.22 14:15

Ich glaub gern, dass das programm-technisch schwierig ist. Aber für Nutzer könnte es interessant sein, denke ich.
Zwei Beispiele: In der Nähe großer Städte fahren viele. Was hier um Berlin mal irgendwann an Radwegen festgelegt worden ist, spiegelt oft nicht die wirkliche Attraktivität der Strecke wieder. Die Brandenburger Verwaltung scheint diesbezüglich nicht aus Radfahrern zu bestehen. Grad wiederholt sich das wieder. Man will scheinbar Knotenpunkte haben wie in Holland. Also legt man irgendwelche Straßen als neuen Radweg fest, nur um einen Knotenpunkt einführen zu können. Auf mich macht das manchmal den Eindruck, als ob ein Chef begeistert was Neues will, und die Verwaltung setzt es dann unlustig und unmotiviert eher schlecht als recht um.

Würde man aber mal gucken, wo die Radfahrer eigentlich langfahren (und das sind um Berlin viele), dann würde sich vermutlich ein anderes Bild ergeben. Das sind manchmal verkehrsarme Straßen, aber man sieht der Karte nicht so ohne weiteres an, dass grad die verkehrsarm sind. Radreisende würden auf diese Weise gute Routen in die unbekannte Stadt rein finden.

Ein weiteres Beispiel:
Sachsen-Anhalt: Da hat irgendeine Verwaltung mal irgendwelche Radwege definiert. Seitdem ist da nie wieder einer langgefahren, und hat geguckt, ob man da überhaupt radeln kann (war jedenfalls mein Eindruck). Kieswege, die nach Regen stark ausgewaschen sind, bergab teils wirklich halsbrecherisch (bergauf auch total schwierig zu fahren), und die kein Forst je wieder präpariert. Hätte man Profile nach Beliebtheit, vielleicht kombiniert mit Radtyp, dann würde vielleicht rauskommen, dass dort nur Mountainbiker und ein paar verrückte Gravelbiker langradeln. Wenn überhaupt.
Das könnte in der Streckenplanung grad auch Radreisenden helfen, denn ich vermute mal, einige von Euch hätten geflucht, wenn sie diese Radwege mit Gepäck langgeradelt wären.

Es kann aber durchaus sein, dass das nur ein ostdeutsches Problem ist, weil im Westen eh das meiste asphaltiert ist und wenn es Kieswege sind, diese ziemlich gut präpariert sind.
Und dann lohnt es sich vielleicht auch einfach nicht, weil in Ostdeutschland zu wenig Nutzer sind. Ich kenne hier leider keinen, der das Geld für Komoot Premium ausgibt, die nutzen alle die kostenlose Variante.

Also zumindest hier im Osten gäbe Situationen, wo es Sinn machen könnte, Routing nach Beliebtheit zu machen, finde ich jedenfalls, gerade eben auch für die Reiseradler.
Natürlich müßten die Radfahrer dann auch bereit sein, sich aushorchen zu lassen, wo sie langfahren.
Viele Grüße
Christoph