Re: Welche Strassen mit Fahrradwegen?

von: martinbp

Re: Welche Strassen mit Fahrradwegen? - 19.10.22 14:04

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin

Da stellt man sich ja schon eigentlich vor, dass das mal irgendeine Behörde gemacht hat. Und man würde vermuten, dass dann von der Behörde (sicherlich natürlich nicht von OSM) eine gewisse Sorgfalt-Pflicht besteht zu schauen, ob der Radweg weiterhin befahrbar ist.
Da hatte ich wohl in Sachsen-Anhalt (bzw. auch generell) gewisse Illusionen.Grüße
Christoph


Ja, das ist eine Illusion.

Bei uns in Budapest hatte ich vor vielen Jahren, als es noch keine asozialem Medien gab durch Zufall einen Weg entdeckt, auf dem man statt dem kaum befahrbaren straßenbegleitendenen Asphaltstreifen neben der 4 spurigen Hauptstraße naturnah in unmittelbarer Donaunähe fahren kann. Auf dem Stadtplan- damals gab es nur Papier- war er nicht eingezeichnet.
Etwa 2008 wurde bei Uns der EuroVelo 6, also der Donauradweg ausgeschildert. Wer dafür zuständig war, weiß ich nicht, aber eines Tages war dort das entsprechende Hinweisschild.
Von Radweg konnte natürlich keine Rede sein erst 500 m brnadenburger Kopfsteinpflaster durch ein Industriebrache, dann ein schmaler Apshaltstreifen, der durch die Wurzeln aufgebrochen war (zu schaml für ein Auto, aber für ein Fahhrad breit genug, dann ein Stück Feldweg mit SChlaglöchern, dann Betonplatten (wird in erster Linie von den Anglern als Zufahrtsstrße genutzt.

Einest Tages war der Weg durch einen Eisenzaun versperrt, ohne einen Hinweis, dass der RAdweg nicht befahrbar ist oder der Möglichkeit eine Umleitungsstrecke. Der ungarische Radfahrerklub hat dann vie Energie aufwenden müssen, bis sich herausgestellt hat, dass der schmale Streifen neben einem Fabriksgebäude und der kleinen Donau rechtlich einem Unternehmen gehört und nicht der öffentlichen Hand, und dass die Ausschilderung als EV6 eigentlich einen Hausfriedensbruch darstellt. Nutzen wollte das Unternehmen diesen Streifen Land nicht, aber eben auch keine Vernantwortung dafür übernehmen, also kam die Sperre.
Es hat dann einige Zeit gedauert, bis dieser Weg wieder freigegeben wurde.
Gemacht wird dort aber von dem Unternehmen nichts. Einmal im Jahr mäht die kommunale Stadtbezirksverwaltung Gras, der Fahrradklub versucht, die Strecke von allzuviel Gestüpp zu befreien.
Der Versuch des Stadtbezirks, das Gelände abzukaufen wurde jedoch von der Firma immer wieder blockiert. So sind - seit ich den Weg kenne- keine Fortschritte gemacht worden.
Und obwohl in Ungarn in den letzten Jahren viele Radweg (viele als Radweg getarnte/ausgeschilderte Wirtschaftswege) angelegt wurden, also nicht das Geld der limitierende Faktor ist , bleibt diese Teil des EuroVelo 6 ein Schandfleck.