Re: Werkzeug für Fahrradtour ?

von: ohne Gasgriff

Re: Werkzeug für Fahrradtour ? - 18.06.15 20:02

In Antwort auf: derSammy

Schraubenzieher ist für mich ein Kann-Werkzeug. Mir fällt nur die Schaltungseinstellerei ein, wo der fast zwingend ist. Aber wenn die Schaltung vorher sauber eingestellt wurde, dann sollte da kein Nachbessern unterwegs nötig werden.


Jeder kleine Rempler, der das Schaltauge oder den Umwerfer verbiegt, macht ein Nachkorrigieren nötig. Wer noch mit V-Brakes unterwegs ist, braucht gelegentlich auch dafür einen Schraubendreher. Und die sind am Multitool nun wirklich Mist, weil man z.T. erheblichen Druck ausüben muß, um den Kreuzschlitz nicht zu vergnaddeln, durch angetrockneten Lehm erstmal nach unten muß etc. Dabei ist das Knickgelenk alles andere als hilfreich. Ich habe neulich unterwegs einen Deore-Shifter auseinandergefrickelt und mußte dabei vier winzige Kreuzschlitzschrauben öffnen. (Das Unterfangen war allerdings sinnlos. Der Shifter ließ sich nicht mehr reparieren. Feder der Transportklinke gebrochen.)
Bei Inbus-Schrauben ist ein kugelig geschliffener Schlüssel oft ein Segen, aber am Multitool niemals vorhanden. Meine beiden meistbenutzen Räder sind zwar straight-Inbus, aber ausgerechnet an den weltreisekrediblen Ortliebs findet sich ein unschöner Schraubenmix aus Inbus, Torx und Außensechskant. wirr
Ich komme vom Multitool immer mehr ab und habe stattdessen drei lange einzelne Inbusschlüssel mit Kugelkopf dabei (gibt's auch Y-förmig in einem Werkzeug vereint) und außerdem die kleine Victorinox-Ratsche mit prall gefüllter Bit-Reihe und einer Verlängerung vom Akkuschrauber (Schnellspannfutter). Da kann man dann solche Exoten-Torx, je zwei Kreuz- und Flachklingen, weitere Inbusgrößen etc. schmerzfrei unterbringen, da jeder Bit-Einsatz nur 3 - 4 Gramm wiegt. Außerdem geht ein 10er Gabelringschlüssel mit, Flickzeug, Ersatzschlauch, Kettenöl, Spokey und ein Nietdrücker (den ich unterwegs allerdings noch nie gebraucht habe).