Re: wasserdichtes Leichtzelt

von: Keine Ahnung

Re: wasserdichtes Leichtzelt - 03.08.18 11:37

Lieber Jürgen,

natürlich kann ich nichts zum Naturhike Taga sagen, aber zumindest kann ich nun nach zwei längeren Radreisen das StarRiver 2 sehr gut beurteilen. Das ist sicherlich einen halben Kilogramm schwerer, aber es ist auch sehr geräumig. Wenn ich es alleine nutze, habe ich locker im Zelt Platz, alles Gepäck zu verstauen und mich gemütlich auszubreiten. Auch kniend muss ich den Kopf noch nicht einziehen.

Nun hatte ich auf meiner Irland-Schottland-England-Tour dieses Jahr sehr großes Glück mit dem Wetter. Lediglich zwei Stunden hat es mich unterwegs erwischt. Allerdings hatte ich an zwei Abenden die Situation, dass ich gerade alles nach dem Kochen wieder verstauen konnte und dann jeweils für ein paar Stunden heftiger Regen fiel. Der prallte und perlte absolut problemlos am Außenzelt ab und keine der Nähte ließ auch nur einen Tropfen Wasser durch. Zudem ist der Abstand zwischen Innen- und Außenzelt so groß, dass man bestenfalls mit Gewalt das Innenzelt an das Außenzelt drücken kann. Bei Übernachtungen nahe Flüssen, an Seen oder auch z. B. in Schottland, wo nachts die Außentemperatur doch auf um die 10°C fiel, hatte ich über die Nacht ein durch Kondensation feuchtes Außenzelt (von innen). Im Zelt blieb es dennoch trocken, aber da ich normalerweise um 7 Uhr schon auf dem Fahrrad saß, musste ich das Außenzelt feucht verpacken. Am Abend war es aber, selbst nachdem ich es nach der Regennacht nass verpackt hatte, ganz schnell wieder trocken, wenn nur ein wenig Wind wehte oder die Sonne schien.

Ich kann eigentlich keinen einzigen erkennbaren Nachteil benennen. Das Zelt lässt sich schnell aufbauen, das Gestänge macht einen sehr stabilen Eindruck und die Verarbeitung z. B. der Nähte ist einwandfrei. Bislang bin ich wirklich sehr glücklich über den Kauf und der Preis (inkl. der nachgezahlten MWSt.) ist natürlich unschlagbar niedrig.

Das Taga scheint nur einwandig und im unteren und im Eingangsbereich mit einem zusätzlichen Fliegennetz versehen zu sein. Dadurch wird Gewicht gespart, aber natürlich wird dort Kondensationsnässe oder auch evtl. ein Dichtigkeitsproblem durch Berühren der Zeltwand evtl. ein wenig kritischer werden. Das StarRiver kann im Prinzip auch ohne Abspannung aufgebaut werden. Wenn es nicht gerade heftig stürmt würden zwei Heringe für die beiden Eingänge schon völlig ausreichen und selbst die kann man in diesem Fall weglassen. Man kann auch alleine das Innenzelt aufbauen oder in Kombination mit dem "Footprint" das Außenzelt ohne Innenzelt. Das erkauft man durch etwas mehr Gewicht und etwas größeres Packvolumen. Ich denke, dass man hier seine eigenen Prioritäten setzen muss.

Zuvor hatte ich ein kompakteres Zelt, welches aber nur unwesentlich leichter war. Dort war auch ein Innenzelt alleine aufbaubar. Der Platz war aber doch stärker eingeschränkt und das Innenzelt berührte leicht das Außenzelt, wenn man z. B. beim "Aufräumen" an das Innenzelt stieß. Das bescherte am Morgen doch immer wieder einmal einen nassen Rücken ...