Re: Jetzt noch zelten?

von: Anonym

Re: Jetzt noch zelten? - 19.09.07 13:53

In Antwort auf: Katjob
Schlimmer war es, das wir mit Stirnlampen kochen mussten.
Wie lange braucht ein Liter Wasser auf der Stirnlampe? (Geht vermutlich nicht mit kühleren LED-Stirnis?) Oder habt ihr die Stirnis verfeuert?

lach SCNR

In Antwort auf: Deul
Die ersten 5 Minuten im Schlafsack waren unangenehm dan war es kuschelig warm.
Ich vermute du hattest noch irgendwas Schlafanzug-mäßiges an, der Schlafsack wird durch die Körpertemperatur erwärmt, je nackischer man drin liegt desto schneller funktioniert das (mein Schlafsack ist nach ein paar Sekunden mollig warm).
Wenn es dann immer noch zu lange dauert, könnte es sein, dass du schlicht noch zuviel Platz im Schlafsack hast, zuviel Luft. Dagegen hilft die Klamotten die man morgens anziehen will mit hineinzustopfen. Je enger es im Schlafsack ist, desto besser.

Ich bin auch bei -16°C mit nem Schlafsack mit Komfortbereich bei -17 bis -20°C ohne Probleme mit einer billigen Schaumstoffisomatte ausgekommen. Ich denke der Schlafsack ist das wichtigste. Im übrigen würde ich beim Zelten nicht von Daune abraten, schließlich funktioniert im Winter (trockenste Jahreszeit) auch noch gefriertrocknen. Daune dürfte dann die besten Gewichts-Preis-Temperatur-Verhältnisse haben.

Dass die Komforttemperaturen nicht hinhauen ist ganz natürlich: erstens benutzen ganz viele ihren Schlafsack falsch und legen sich in Klamotten hinein. Dann ist es eine Frage des persönlichen Kältegefühls und des Energieumsatz. Wessen Freundin ne eigene Decke braucht, weil man "wie ein Ofen" ist, der hat weniger Probleme. Auch spielt z.B. Alkoholkonsum mit hinein (senkt die Komforttemperatur). Deswegen nennt man ja jetzt einen Komfortgrenzbereich, der eher auf der sicheren Seite ist.

Und ich weiß wirklich nicht wie ihr auf solche riesigen Summen kommt. Da hier ja eh viele unterwegs sind, denen 1kg mehr oder weniger egal sind, würde ich einfach mal den Ajungilak Tyin Winter empfehlen. Komforttemperatur -18°C +/-3°C, kostet ca. 220EUR. Dürfte in der Kategorie der Mitteleuropa-Winterschlafsäcke der Preiswerteste sein.
Ne spezielle Isomatte braucht es nicht, und ein Zelt hat man üblicherweise eh wenn man auf die Idee kommt auch im Winter zu zelten. Hat man ne Ausgabe von 220EUR, die hat man schnell wieder drin. Für mich ist Zelten klar billiger.

Ich hab den Ajungilak mittlerweile 9Jahre und hab ihn mittlerweile auch schon geschätzt >>4Monate benutzt und ausser dass ich mal einen neuen Reiter für den Reissverschluss brauchte, ist der noch voll fit (weil nie gewaschen, mit Seideninlet benutzt). In die 2m-Version passt ein 1,8m und ein 1,7m Mensch hinein, man darf sich bloß nicht bewegen. In einer -18°C Nacht hab ich mal gefroren, da hatte ich aber auch nen 10l eiskalten Wassersack mit im Schlafsack, wo schon der Verschluss am Abend von innen zugeeist war und nur durch intensive Beschäftigung wieder frei wurde. Ich rate stark davon ab kaltes Wasser in größerer Menge mit hineinzunehmen. Dann doch lieber Wasser mit Gefrierschutz (Wein) zum Campen mitnehmen. Irgendwo unter -15°C fängt dann aber auch Wein mit gefrieren an, da hört der Spaß dann auf! schmunzel
Leicht verdünnter Baileys ist ein ganz brauchbarer Milch/Kaffeesahneersatz.

Mütze hab ich auch noch nie gebraucht, wenn ich im Schlafsack liege schaut meist eh nur noch die Nase raus (der wird halt nie gewaschen zwinker ).

Wenn man nachts nicht friert und jederzeit als Notunterschlupf seinen molligen Schlafsack in der Tasche weiss, ist Winter und Kälte ganz nett. Letztes Jahr war ich Anfang November noch unterwegs.

Gruß, Ingmar