Re: Was wiegt eure kpl. Outdoor Ausrüstung

von: veloträumer

Re: Was wiegt eure kpl. Outdoor Ausrüstung - 02.06.13 22:49

In Antwort auf: Thomas1976
3) Anstand - gerade in anderen Ländern. Woher weiß man, ob man nicht durch ein stark religöses Dorf fährt? In den USA (in Utah) bin ich in einem Café nicht bedient worden, weil ich Fahrradkeidung getragen hatte. Es war ein Ort, wo hauptsächlich Mormonen wohnen. Erst nachdem ich mir eine lange Hose angezogen habe und ein Polohemd, bin ich bedient worden.

Da wäre ich wieder raus gegangen. Der Gast genießt auch Respekt. Wer das Geld nicht braucht, hats auch nicht verdient. Auf eine Diskussion lass ich mich da nicht ein. Aber ich erzähl mal wieder Geschichten.

Geschichte 1 ist kurz: Ich war 2001 in Andalusien. Am ersten kompletten Reisetag wollte ich ich in einem kleinen Ort beim Cabo de Gata in einem Tante-Emma-Laden etwas kaufen. Es war heiß und ich war mit nacktem Oberkörper. Ich fing an zu denken und dachte, vielleicht wäre es doch angebracht, ein Trikot überzuziehen. Ich ging dann mit Trikot in den Laden, da kamen dann mehre einheimische Herren rein (von Jugend bis Mitte 40). Die kamen alle mit nacktem Oberkörper rein.

Fazit: Wer viel denkt, denkt oft falsch. Mach es besser: Mach dein Ding (frei nach Udo Lindeberg).

Geschichte 2 etwas länger: Ich war mal in Kanada (damals nannte sich das Reiseunternehmen "Wörner Airlines" zwinker). An einem kampffreien Freizeitwochenende haben wir zu fünft ein Auto gemietet und sind u.a. in die Provinzhauptstadt Winnipeg gefahren. Abends gab es da einen "deutschen" Club, den uns ein Waffenhändler in der Stadt empfohlen hatte. Die beiden Berufsoffiziere waren Waffennarren, uns anderen drei Wehrpflichtigen lag daran nichts - aber wir wollten ja wegen dem Auto möglichst zusammen bleiben. Im Club gab es dann eine Art Kneipe vorne, hinten oder oben eine Art Disco. Die Accessoirs stammten aus alten Wehrmachtszeiten - Stahlhelme, Hakenkreuze etc. Wir unterhielten uns mit einem ausgewanderten Deutschen - einer der Unbelehrbaren übrigens. Uffz und Stuffz fühlten sich gleich wohl. Dann hieß es, in die Disco kämen wir mit Jeans nicht rein (zumindest damals in Kanada und auch USA bisweilen verbreitet). Wir könnten aber Hosen ausgeliehen bekommen. Es würden extra auf uns lauter junge (deutsche) Mädels warten (von denen aber keine Deutsch sprachen). Wir drei haben dann den Vogel gezeigt und das unangenehme Ambiente schnellst möglich verlassen. Für die Rückfahrt haben wir uns mit Uffz und Stuffz dann einfach verabredet. Wir drei sind in eine andere Disco in einem Hotel, da kam man mit Jeans rein, es war junges, angenehmes kanadisches Publikum, leger und modern, und hübsche Frauen gab es auch - allerdings normale kanadische Jugend und nicht Etikettenpuppen aus der Vorzeit. Statt deutsche Polkas gab es dann auch Country- und Bluesmusik.

Fazit: Anpassung zeugt (manchmal fragwürdigen) Respekt. Nichtanpassung zeugt Haltung.