Re: Stoneman Miriquidi

von: bikebieneberlin

Re: Stoneman Miriquidi - 24.10.18 11:31

Moin, moin,

nach absolvierter Tour hier gerne ein feedback zur MTB-Runde:

Ich bin die Bronze-Strecke gefahren (= 3 Tage). Silber wäre durchaus möglich gewesen, da wir sehr zügig unterwegs waren, allerdings ist die Gesamtstrecke wirklich super sportlich und fordert Kraft, Kondition und Biketechnik am Trail (von denen es inzwischen genügend gibt). Ein wenig schauen und genießen möchte man ja auch noch.

Je nach Streckenwahl, sollte man sich in der Tat gut vorbereiten bzw. vorbereitet haben (= bereits entsprechende hm und km in den Beinen haben). Ich selbst hatte bereits gute 20.000 hm zu Beginn absolviert und war dieses Jahr sehr viel in den Alpen abseits der Piste unterwegs gewesen. Keine MTB-Erfahrung im alpinen Bereich ist m.M. eher von Nachteil.

Runter käme man (wie auch auf jeder Skipiste) jede Strecke notfalls laufenderweise, allerdings ist dies am Trail gefährlich, weil Du Dich und auch nachfolgende Biker gefährdest, wenn die Strecke blockiert wird. Die Strecke kann an vielen Stellen für einen herunterfahrenden Biker nicht eingesehen werden.
Mir selbst ist eine "super Radlerin" im Rennrad-Outfit beim Hochfahren infolge mangelnder Bikebeherrschung schreienderweise ins Hinterrad gefahren, weil sie nicht in der Lage war aus den Klickis zu kommen bzw. mit reichlich Platz auf einem 2m breitem Weg auf losem Untergrund / Schotter vorbeizufahren. Dies wurde von einer gut trainierten Gruppe anderer Radler, die Gold fuhren, dann am nächsten Gipfel "ausgewertet".

Die Landschaft ist wirklich reizvoll, man wird mit traumhaften Ausblicken von den Gipfeln belohnt. Entsprechend schöne lange Abfahrten, teils mit vielen Löchern und auch Rinnen (unklar, warum die hin und wieder dort sind) runden die Sache ab. Aufwärts geht es vieler Orts kräftezehrend zu. Dies liegt nicht an der Steigung, sondern eher am Untergrund. ... ist halt ne MTB-Strecke dafür grins Hier sei insbesondere die lange Auffahrt hinter Rittersgrün zum Rabenberg erwähnt, aber auch auf tschechicher Seite die Auffahrt zum Plesivec oder Klinovec. Die Abfahrt vom Plesivec wurde entschärft, somit darf man Trail fahren, kann aber auch längs der Skipister runter.
Wer zu schnell abfährt, rauscht auch gerne einmal an der sehr gut ausgeschilderten Route vorbei und übersieht das entsprechende Hinweisschild erstaunt . Es empfiehlt sich für die zügigen Fahrer ein GPS-Gerät. Die Tracks sind auf der entsprechenden Webseite abrufbar.

Die hier geschilderten Erfahrungen teilen auch meine Streckenpartner, die dort nicht zum ersten Mal unterwegs waren.

Die Anzahl der aktuellen Trails kann am Rabenberg bzw. in Klinovec erhöht werden. Diese Bikeparks sind bereits ohnehin auf der Strecke integriert. Die 10,00 EUR Trailgebühr am Rabenberg sind nicht zu entrichten, da mit Aushändigung des Starterpakets für den Stoneman gleich ein entsprechendes "Eintrittsband" mitgeliefert wird. Am Klinovec müßte man sich eine Tageskarte unten an der Talstation (Preis unbekannt) kaufen, um grenzenlosen Fahrspaß zu haben. Die Karte ist mit einem Pfand belegt, den man allerdings an der Bergstation an einem Automaten wiederbekäme, wer die Karte dort zurückgibt.

Zur Ausrüstung:
Ein Hardtail reicht. Ein Gepäckträger dürfte ein no go sein, auch aus Sicherheitsgründen wegen der Gefahr des Hängenbleibens in der Natur. Deswegen sind Mountainbikes ja i.d.R. auch "nackt". Ein Fully ist an den Trails /Bikeparks natürlich von Vorteil, allerdings keinesfalls nötig. Es merzt in erster Linie vorhandene Fahrfehler aus. Fahren kann jeder womit ihm beliebt.

Auf jeden Fall einen Rucksack nehmen. Diverse Fahrer hatten Trinkblasen, ich fahre lieber mit einer Flasche. Dies hängt wohl auch davon ab, wer welche Strecke in welcher Zeit fahren möchte.

Gepäcktransport ist möglich und über den Tourismusverband buchbar, dennoch bleibt ein Daypack nötig.

Verpflegung:
Die Versorgung an der Strecke war für mich völlig hinreichend. Es gibt in den Orten Einkehrmöglichkeiten (vielleicht nicht direkt an der Strecke), aber fast auf jedem Berg gab es auch ein Bistro oder eine Gaststätte.


Zu der von mir gefahrenen offiziellen MTB-Strecke gibt es - wie schon kurz im Faden angesprochen - eine "Road-Strecke" für Rennradfahrer.

Ich werde noch einmal gesonderte 1-2 Fotos hochladen und denke, dass wir über eine Tour 2019 evtl. bei der Reformationstour am 03.11. plaudern werden.

Ob ich hier den "Richtigen" erwischt habe mit meinem obigen Beitrag ist letztlich gleich. Im Gelände fahren heißt mit entsprechender Ausrüstung unterwegs sein. Dabei bleibe nicht nur ich. Eine Packtasche und ein Gepäckträger hat im Gelände nix zu suchen, auch Hörnchen gehören an kein MTB. Es gibt sogar Bike-Guides, die Dich deswegen nicht mitnehmen; ich habe mir hierzu bereits große Tiraden anhören dürfen. Dies schließt natürlich nicht aus, dass jemand auf einer Radreise mal eine kurzzeitige Bergpassage fährt. Wir wir übrigens auch auf einer Forumstour festgestellt haben, machen bei grobem Gelände an einem MTB auch die Gepäckträger die Grätsche und verabschieden sich (schlechter Halt infolge zuviel Rüttelei). Dafür ist und bleibt es ja auch ein MTB, das selbstverständlich jeder auch als Reiserad nehmen kann.

Schöne Restwoche wünsche ich,
Bianka