Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2.

von: Toxxi

Re: 5.Getöteter Radler in Berlin, Mahnwache 9.2. - 24.02.20 10:22

In Antwort auf: Dieter Schütt
as gegenteilige Konzept habe ich in der Schweiz gesehen: Keine Separierung, aber Fahrräder als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer. Zum Beispiel die Initiative "Fahr im Kreisel in der Mitte" einer Bekleidungsfirma. Dort propagiert man "mitten auf der Straße" als den sichersten Ort für einen Fahrradfahrer.

Ich habe es schon öfter hier geschrieben, und meine Kommentare dazu wurden immer übergangen und niemand hat was dazu geschrieben. traurig Ich versuche es nochmal und hätte wirklich gern ein paar Antworten dazu:

Ist euch klar, was "gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer" heißt? Das heißt in ALLE Richtung gleichberechtigt. Und das funktioniert nur dann, wenn wenig Verkehr ist.

Auf meinem Arbeitsweg ist das aber nicht so. Da fahre ich an endlosen Staus vorbei. Was würde ich als gleichberechtiger Verkehrsteilnehmer tun? Mich mit dem Fahrrad in den Stau stellen und brav warten? Um dann insgesamt noch langsamer als die Autos zu sein, weil die ihren Geschwindigkeitsvorteil auf den Stücken, wo es möglich ist ausspielen können?

Wenn das so ist, dann hätte ich auch keinerlei Motivation mehr, mich aufs Rad zu setzen. Dann kann ich gleich mit dem Auto im Stau stehen, das ist immer noch angenehmer.

Die propagierte gleichberechtigte Lösung funktioniert aus meiner Sicht für überfüllte Städte im Berufsverkehr einfach überhaupt nicht. Wirklich gar nicht. Da muss es zwangsläufig eine separate Wegführung geben. Ob das ein straßenbegleitender Radweg ist oder ein separat geführter Weg abseits der Straßen - darüber lässt sich gern diskutieren.

Gruß
Thoralf