Re: Radfahren auf der Autobahn

von: Patti

Re: Radfahren auf der Autobahn - 28.07.06 12:11

Hi!

Tempolimit auf der rechten Spur ist ne super Idee! In der Praxis erledigen das zwar ohnehin oft die LKWs, die da mit recht genau 88km/h am automatischen Begrenzer rumdonnern aber ich fände eine Beschränkung der rechten Spur auf 80km/h OK - zumindest bei 3spurig ausgebauten Strecken. Aber nicht um da Rad zu fahren sondern weil 80 km/h eine unheimlich spritsparende Geschichte ist und meine Lieblingsgeschwindigkeit wenn ich mit meinem Panzer auf großer Fahrt bin zwinker

Bei 2-spurig ausgebauten Strecken hast du das Problem, dass die PKWs ja meist schneller wollen aber nicht permanent links fahren dürfen (rechtsfahrgebot) und auch nicht sollten. Es gibt ja immer welche, die noch schneller fahren wollen und da sollte (und muss) man ja Platz machen. Das ist aber bisserl doof wenn man grad so mit 200 da lang bügelt (was ja in Autoland-Deutschland durchaus öfter vorkommt - das schafft heute jeder mittelmäßig motorisierte Kleinwagen). Dann kommt von hinten ein Porschi-Treter und will mit 250 vorbei. Sich dann zwischen den LKWs einsortieren geht schlicht nicht - die Vollbremsung ist völliger Wahnsinn!

Demnach müsste auf 2-spurigen Stellen dann generell 120km/h links und 80 rechts gelten, was ich durchaus OK fände.

Trotzdem würd ich nicht noch mal auf der BAB fahren. Ich bin als Jugendlicher mal nen Fahrradweg lang und der war irgendwann zu Ende - an der Leitplanke einer autobahnartig ausgebauten Bundesstraße. Ich hab mein Radl dann drüber gehoben und bin auf dem Standstreifen weiter. Ich fühlte mich ziemlich unsicher. Es gibt da nämlich zwei Probleme:

1. Ab- und Auffahrten. Da ist kein Standstreifen mehr da und selbst wenn muss man die Fahrbahn kreuzen und da liegen auf richtigen Autobahnen durchaus Geschwindigkeiten jenseits der 100km/h an. Ich kenne mehrere Abfahrten oder Autobahngabelungen (noch schlimmer), wo rein von der Strecke her 200km/h möglich wenn auch verboten sind. Wenn da einer angeflogen kommt und wir sind nun mal im Land der schnellen Autos dann gute Nacht! Und da ne Ampel oder nen Fahrradüberweg - höchstens als Brücke oder Tunnel. Alles andere ist lebensgefährlich!

2. Baustellen. Da gibt es oft keinen Standstreifen bzw. der Standstreifen wird zur Fahrbahn genutzt. Da ist Radfahren ebenso lebensgefährlich. Ein 40-Tonner mit 80 oder 60 Sachen, der auf nen Radler mit vielleicht maximal 30 Sachen aufläuft - das tut weh denn der Bremsweg ist abenteuerlich bzw. ein Ausweichversuch endet unweigerlich im Massencrash! Da ist es viel zu eng für so was!


Dazu kommt, dass mit steigender Geschwindigkeit Unfälle viel drastischer ausfallen. Ich bin selbst schon mit dem Auto geschleudert und mein Bruder ist mal wegen nem geplatzten Vorderreifen mit 180 Sachen in die Leitplanke eingeschlagen. Da will ich als Radler nicht sein!!!


Da würd ich eher folgendes fordern:

Flächendeckend an beiden Seiten der Autobahn Radwege, die auch gepflegt werden. DAS wär mal was! Dann hat man nämlich die Leitplanke zum Schutz und die hällt schon so einiges ab!


Grüße,

Patrick


PS: Wegen mir persönlich kann überall Tempolimit herrschen. Ich fahr nie schneller als vielleicht 90. Ab dann wirds in meinem Panzer so laut, dass es kein Spaß mehr ist (24 Jahre alter Diesel mit 3-Gang Automatik) und der läuft eh nur 120 Spitze. Also wegen MIR liebend gern schmunzel