Re: Falträder 26" und größer

von: EmilEmil

Re: Falträder 26" und größer - 27.12.22 22:15

Vergleicht man Rahmen aus nahezu dem gleichen Material, spielt der E-Modul (fast) keine Rolle. Also Stahl mit Stahl (Wobei Edelstahl vs. legiertem Stahl schon einen ca. 10 % kleineren E-Modul hat !) oder Alu mit Alu.
Punkt 1: Für die Längssteifigkeit, wo der Diamant-Rahmen seine Steifigkeits-Vorteile gegenüber einem Einrohr-Rahmen besitzt, spielt die Beladung auf den Gepäckträgern gar keine Rolle, da vernünftig angebrachte Gepäckträger die getragene Last direkt über Streben zur Nabenachse und dann über die Laufräder zur Fahrbahn leiten.
Punkt2: Für die Torsion lassen sich die Bredtschen Formeln (Dünnwandige Hohlquerschnitte) und für die Querbiegung die Balkentheorie nach Euler-Bernoulli anwenden. In beiden Fällen gibt es keine Vorteile für einen Diamant-Rahmen üblicher Bauart gegenüber einem Einrohrrahmen wie er bei meinen Radmodell vorliegt. Aussagen "bessere Hebel-Verhältnisse beim Diamant-Rahmen" sind da nur Mythen und sollten mal durch eine Berechnung entideologisiert werden.
Nach meiner Auffassung spielen bei Flatter-Phänomenen die Lenkgeometrie, Gewichtsverteilung (Stichwort Aufstands-Kräfte), aber auch das Gewicht des vorderen Fahrradteils in Relation zu den Steifigkeits-Werten eine Rolle. Sowohl der vordere Fahrradteil (Vorderbau) als auch der hintere Fahrradteil (Hinterbau) unterscheiden sich bei beiden Rahmenmodellen nicht.
Nach meiner Erfahrung werden Gepäckträger vielfach bzgl. der Seiten- und Torsions-Bewegung zu schwach dimensioniert (Z.B. sogar schon bei einer Standard-Belastung von 25 [kg] hinten und/oder 8 [kg] vorn). Das Faltgelenk an meinem Rahmen war, seitdem ich regelmäßig längere Touren gefahren bin, ständig ein Problem (Stichwort: Gewickelte, keine geschlossenén Gelenkhülsen ==> Risse infolge Dauerbruchs !) Da war ein "construction ass" am Werk, kein Konstruktions-Ass.
Natürlich war mein Faltrad zunächst mal nur als "Faltrad" angeschafft und wurde als solches auch benutzt (Kofferaum-Faltrad für PKW, aber auch schon von Anfang angedacht als Rad für größere Touren). Die Umwandlung in ein Rad mit mit einer Reiserad-Übersetzung und 559-er Felgen in 2022 geschah in der Hauptsache wegen besserer Reifen-Auswahl, besseren Bremsen (V-Bremse, hinten noch in Arbeit) und wegen der größeren Möglichkeiten bei Steigungen über 13 % nicht schieben zu müssen.
Ich korrigiere mich gern, wenn ich falsch liege. Dann soll derjenige aber mal ein bißchen rechnen und nicht irgendwelche Mythen Gebetsmühlen-artig wiederholen. "Einen doppelten Querschnitt" sehe ich gar nicht. Wenn schon jemand mal rechnet, könnte er gleich mal in einer Gegenüberstellung einen Gewichts-Vergleich Diamant-Rahmen und Einrohr-Tahmen einschließen. Ich selber habe genug zu tun, um mein Rad in einen (vorläufig ?) endgültigen Zustand zu bringen, Mitte April 2023 soll das sein. Das Faltgelenk wird auf jeden Fall neu !

MfG EmilEmil