Re: S: Tip zu Tausch Ritzel Tausch Zahnrad vorne

von: derSammy

Re: S: Tip zu Tausch Ritzel Tausch Zahnrad vorne - 25.08.24 10:56

Hallo Markus,

ein ziemlich wildes Fragenpaket, was du da geschnürt hast. Gehen wir mal der Reihe nach durch:

In Antwort auf: markus-1969
A) Wie finde ich ein Ritzel, das möglichst laut ist, damit man mich beim Radfahren hört?
Kuhglocke oder andere kontinuierliche Krachmacher (Plastikblättchen in die Speichen, etc.) nerven ja dauerhaft, das wirst du nicht wollen, oder?
Was dem noch am ehesten nahe kommt, ist ein möglichst lauter Freilauf, also das "Knattern", was du im Rollen und ohne Treten vom Hinterrad vernimmst. Der Freilauf sitzt aber an der Nabe und nur "in" der Mitte der Kassette. Wenn du da was ändern willst, wirst du ein neues Hinterrad brauchen (oder zumindest die Hinterradnabe umspeichen müssen). Bei dir ist vermutlich ne Shimano-Nabe verbaut? Die gelten eher als "leise", also Potential ist da schon da, aber das kostet schon ordentlich...

In Antwort auf: markus-1969
Wie funktioniert das System der Abstufungen
Bei den Kassetten gibt man in der Regel das kleinste Ritzel (meist ein 11er, korrespondiert zum größten Gang, weniger Zähne gleich schneller) und das größte Ritzel (z.B. 34er) an, das korrespondiert zum kleinsten Gang (größere Zahl = langsamer).
Zusätzlich sind die Ritzel und besonders die Sprünge dazwischen nicht uninteressant. Aber meist hast du da keine große Kaufauswahl und die verfügbaren Stufungen sind meist schon ganz passabel. Was hier vielleicht erwähnenswert ist, ist das, was Shimano "Megarange" nennt (Beispiel). Da hast du zwischen den größten und dem zweitgrößten Ritzel einen ziemlich großen Sprung.

In Antwort auf: markus-1969
C) Was meint Ihr, was ich am Ende für ein Ritzel nehmen sollte ? Das Ritzel soll hinten einen möglichst großen Unterschied zwischen dem kleinsten und dem größten Gang bieten, damit ich auf dem vorderen Zahnrad weniger schalten muß.
D) Ist beim Kauf des Ritzels die Größe der Reifen wichtig (wohl nicht) ?
Der Ritzelrechner wurde dir ja schon genannt, der bietet dir alle Möglichkeiten vergleichen zu können, welche Zahnradkombinationen in welchen Gängen resultieren. Die Größe, auf die du schauen solltest, ist dabei die "Entfaltung", die sagt, wie viel Strecke du mit einer Kurbelumdrehung zurück legst. Da geht natürlich die Laufradgröße mit ein und in noch geringerer Art und Weise auch der Reifendurchmesser. Letzteres aber eher im vernachlässigbaren Bereich.

So generell: Ich finde das 3*8-Konzept eigentlich ziemlich gut. Typisch dafür sind aber relativ große Gangsprünge (sind halt nur 8 Gänge auf der Kassette), aber wenn man die Kettenblätter gut auswählt, dann kann man das so stufen, dass sich auf einem anderen Kettenblatt dann ein Zwischengang finden lässt (was bei Gegenwind und so sehr komfortabel sein kann). Aber dazu muss man diese Schaltlogik verinnerlicht haben und auch vorn schalten wollen. Der aktuelle Modetrend nutzt vorn nur zwei oder eher nur ein Kettenblatt und hinten dann ganz andere Kassetten (stärker gespreizt, mehr Gänge).
Meine, dass von Shimano 8fach die Kassetten mit 11-34 die mit dem größten Spektrum sind, von Fremdherstellern bekommst du auch 11-36 oder gar 11-40, aber da musst du auch schauen, ob dein Schaltwerk noch damit klar kommt (36 geht sehr wahrscheinlich, 40 muss man probieren).

Zu Frage 1: Kettenblätter von und Kassette sind nicht getrennt voneinander zu betrachten (--> Ritzelrechner). Kassetten kannst du leichter tauschen, die Aufnahme ist standarisiert (gehe mal davon auf, dass du kein Schraubritzel hast), du kannst problemlos auch Sunrace oder SRAM (oder noch andere kompatible Exoten) nehmen.
Bei den Kettenblättern ist der Lochkreisdurchmesser der Kettenblätter ausschlaggebend, die gibt es in ganz vielen Normen. Da Kettenblätter (im Vergleich zu komplett bestückten Kurbelsätzen) häufig nicht günstig sind und vor allem man auch nicht unbedingt das einzeln bekommt, was man gern hätte, ist es oft auch ne valide Option die ganze Kurbel zu tauschen, wenn man hier Anpassungen vornehmen will.

Meine Prognose: Wenn du in bergigere Gegenden mit Reisegepäck willst, wirst du das kleine Kettenblatt zum Einsatz bringen und dafür dankbar sein. Erfahrungsgemäß kann das kaum klein genug sein. Kettenblätter kann man selber tauschen, die Kettenblattschrauben haben meist Inbus oder seltener Torx-Aufnahmen, die "Muttern" auf der Gegenseite brauchen einen speziellen Schlüssel (z.B. den). Und wie richtig bemerkt, um das kleine Kettenblatt tauschen zu können, muss man die Kurbel abnehmen. Das verlinkte Haibike hat ne Hollow-Tech-Kurbel (ne Kurbel, wo man durch die Achse mittig durchschauen kann) - die ist mit Inbus-Schlüsseln demontierbar. Aber vorher genau schlau machen wie. Drehmomentschlüssel zur Montag empfehlenswert, ebenso wirst du dieses dieses Tool brauchen. Wenn es doch Vierkant ist, brauchst du das Vierkant-Demontagewerkzeug (Vierkantabzieher).

Kassettenwahl finde ich gar nicht so entscheidend. Denke ich würde an deiner Stelle ne 11-34 nehmen. Wenn du jetzt ne andere als die derzeit verbaute verwendest, muss sehr wahrscheinlich das Schaltwerk nachgestellt werden.