Konstruktion des Vorbaus

von: Luzifer

Konstruktion des Vorbaus - 12.08.18 10:21

Hallo zusammen,
ich benötige einen neuen Vorbau. Bei der Sichtung des Angebots ist mir ist aufgefallen, dass die hochwertigeren bzw. teureren Vorbauten hinten durchbrochen sind, d.h. der Gabelschaft ist dort sichtbar.(Ich hoffe ich habe das verständlich ausgedrückt). Macht so etwas abgesehen von der Gewichtseinsparung Sinn? Ein Gabelschaft aus Stahl fängt dort doch relativ schnell an zu rosten. Ich bin mir bei der Auswahl daher unsicher.
Kann mir da jemand weiterhelfen?
Viele Grüße
Peter
von: Toxxi

Re: Konstruktion des Vorbaus - 12.08.18 14:58

Das ist kein Bug, sondern ein Feature. lach Ohne diese Lücke lässt sich der Vorbau nicht klemmen. Wie soll denn das deiner Meinung nach funktionieren, wenn der Vorbau diese Lücke nicht hätte? verwirrt

Das hat schon alles seinen Sinn. Ein Gabelschaftrohr aus vernünftigem Stahl rostet auch nicht so schnell. Und von unten kommt eh Wasser in das Gabelrohr.

Gruß
Thoralf

PS: Bei Sattelklemmen gibts das gleiche Prinzip. Und dort ist der Rahmen (das Sattelrohr) auch durchbrochen. Ansonsten würde jede kleinste Ungenauigkeit von einem Hundertstelmillimeter die Teile unbeauchbar machen.
von: BaB

Re: Konstruktion des Vorbaus - 12.08.18 15:04

Ich glaube, er meint nicht den Klemmschlitz, sondern eine Freifläche zwischen den beiden Klemmschrauben, die zum Fahrer hin gerichtet ist. Und diese dürfte dort vorhanden sein, weil dort wenig Kräfte wirken. Ansonsten: Vorbauten sind meist aus Alu und da ist Korrosion nicht so ein großes Thema. Bei den Stahlschäften hat der TE allerdings recht: Die können dort anfangen zu rosten, aber bis die durch sind... Ansonsten zumindest den Gabelschaft fetten (das sowieso) oder etwas Klarlack oder...
von: iassu

Re: Konstruktion des Vorbaus - 12.08.18 15:05

Ich glaube nicht, daß er das meint.
Ich vemute, er meint eine Aussparung horizontal zwischen den Klemmschrauben, nicht vertikal.
von: cterres

Re: Konstruktion des Vorbaus - 12.08.18 15:37

Ich glaube, für ein typisches Reiserad, das zumeist als Zweitrad nur Saisonal bewegt wird, ist möglicher Rost am Gabelschaft eine untergeordnete Rolle.
Außerhalb der Reisesaison sollte das Rad trocken und bei gleichmäßiger Temperatur gelagert werden, wie sonst auch andere rostempfindliche Güter.

Im Alltagsbetrieb jedoch ist das Rad wechselnden Temperaturen und Feuchtigkeit ausgesetzt. Besonders im Winter wechselt das Rad oft zwischen kalter Außenluft und geheizten Innenräumen. Warme, relativ feuchte Luft strömt dann in Hohlräume des Rahmens und kondensiert bei Kälte. Wasser kann sich ansammeln, das ablaufen können muss.
Und das kann es im Vorbau tatsächlich nicht immer. Dort sammelt sich zwischen Lenker und Gabel Kondenswasser und schwappt an den Gabelschaft und weiter zum Steuersatz.

Damit das keine Schäden verursacht, muss das Lager im Steuersatz durch ausreichend Fett geschützt sein und der Vorbau bei der jährlichen Wartung des Rades gereinigt werden.

Ich muss das leider auch immer wieder tun und kippe nach jedem Winter etwa eine Schnapsglasfüllung Wasser aus dem Hohlraum des Vorbaus raus.
Der Gabelschaft aus Stahl wird von mir mit Stahlwatte abgerieben und geölt. Wenn man die Suppe dort nicht jahrelang stehen lässt, gibt es dort nur oberflächlichen Rost der leicht entfernt werden kann.
von: derSammy

Re: Konstruktion des Vorbaus - 12.08.18 15:38

Genau, so einen Vorbau habe ich auch. Ist ideal für die Leute, die einen Ausgang vom Forumslader basteln wollen. zwinker

Hauptgrund für diese Aussparung dürfte in der Tat Gewichtsoptimierung sein, statische Nachteile sehe ich nicht. Die teuren Vorbauten dürften in der Regwl mit Alu- oder Karbonschäften kombiniert werden, wo Korrossion gar kein Thema ist. Und bei Stahl ist es wenn dann ein optisches, durchrosten wird da nix.
von: Luzifer

Re: Konstruktion des Vorbaus - 12.08.18 16:51

Danke für die Antworten.

Ich meinte tatsächlich nicht den vertikalen Schlitz am Ende, der ja logischerweise für die Klemmung notwendig ist, sondern Aussparungen in der Fläche des Vorbaus, welche den Schaft umschließt.

Ihr habt meine Vermutungen bestätigt, dass es wohl nur um die Gewichtseinsparung geht. Auf die paar Gramm kommt es mir nicht an, ich werde daher einen ohne diese Aussparungen nehmen. Bei einer Online-Bestellung muss man zumindest sehr aufpassen, weil diese Aussparungen auf den Bildern nicht immer erkennbar sind.

Gruß
Peter
von: HanjoS

Re: Konstruktion des Vorbaus - 12.08.18 17:43

In Antwort auf: Luzifer
[...] Bei einer Online-Bestellung muss man zumindest sehr aufpassen, weil diese Aussparungen auf den Bildern nicht immer erkennbar sind. [...]
Dann achte aber zumindest bei Versendern vom großen Fluss oder von der Bucht genau auf den begleitenden Text. Manchmal sind die Bilder nur "beispielhaft" und entsprechen nicht dem tatsächlichen Produkt.
von: Toxxi

Re: Konstruktion des Vorbaus - 12.08.18 18:29

In Antwort auf: Luzifer
Ich meinte tatsächlich nicht den vertikalen Schlitz am Ende, der ja logischerweise für die Klemmung notwendig ist, sondern Aussparungen in der Fläche des Vorbaus, welche den Schaft umschließt.

Kann mal jemand ein Bild posten? Ich stehe gerade auf dem Schlauch und kann mir überhaupt nicht vorstellen, worum es geht... peinlich

Gruß
Thoralf
von: Anonym

Re: Konstruktion des Vorbaus - 12.08.18 18:35

In Antwort auf: Luzifer
Danke für die Antworten.

Ich meinte tatsächlich nicht den vertikalen Schlitz am Ende, der ja logischerweise für die Klemmung notwendig ist, sondern Aussparungen in der Fläche des Vorbaus, welche den Schaft umschließt.

Ihr habt meine Vermutungen bestätigt, dass es wohl nur um die Gewichtseinsparung geht. Auf die paar Gramm kommt es mir nicht an, ich werde daher einen ohne diese Aussparungen nehmen. Bei einer Online-Bestellung muss man zumindest sehr aufpassen, weil diese Aussparungen auf den Bildern nicht immer erkennbar sind.

Gruß
Peter
Ich weiss nicht, ob solche "Durchbrüche" gemeint sind, denn das ist selten bei Vorbauten. Ansonsten gilt für alle Teile, das geschlossene geschweißte oder gegossene Hohlkörper vermieden werden und wenn ein Teil aus dem Vollblock gefräst wird, muss ja irgendwo das Werkzeug durchgeführt werden. Vollmaterial läßt man aus Gewichtsgründen nicht stehen, denn es bringt nur Gewicht, aber kaum Festigkeit. Deshalb reichen rohrförmige Elemente. Es macht ja auch niemand einen Rahmen aus Vollmaterial. Mit und ohne Öffnungen schützt das sowieso nicht vor Wassereintritt und Korrosion. Das ist anders zu lösen.
von: Sickgirl

Re: Konstruktion des Vorbaus - 12.08.18 18:38

Paradebeispiel Syntace F109
von: Friedrich

Re: Konstruktion des Vorbaus - 12.08.18 18:39

In Antwort auf: derSammy
Genau, so einen Vorbau habe ich auch. Und bei Stahl ist es wenn dann ein optisches, durchrosten wird da nix.

Flugrost sollte dich nicht arg beunruhigen - zum Thema Optik werden sich die "Berufenen" bestimmt äußern 😊.
von: Luzifer

Re: Konstruktion des Vorbaus - 12.08.18 19:55

hier noch ein Beispiel:

von: Toxxi

Re: Konstruktion des Vorbaus - 12.08.18 20:02

In Antwort auf: Sickgirl
Paradebeispiel Syntace F109

Ahhh, danke! Ich habe gerade mal geguckt - meine FSA-Vorbauten am Renn- und am Reiserad haben das noch extremer. Da geht das Loch sogar über die Rückseite, diese senkrechte Längsversteifung wie beim Syntace gibts da auch nicht.

Ehrlich gesagt, habe ich mir darüber noch nie eine Platte geamcht. Und dort auch noch nie Rost gesehen (Rennrad seit 2009, Reiserad seit 2010 im Einsatz).

Gruß
Thoralf
von: Sickgirl

Re: Konstruktion des Vorbaus - 13.08.18 04:27

Ich mir auch nicht. An meinem Reiserad mit dem Stahlschaft habe ich an die Stelle ein wenig Zinkspray hin gesprüht
von: StephanBehrendt

Re: Konstruktion des Vorbaus - 13.08.18 09:57

In Antwort auf: Luzifer
Ihr habt meine Vermutungen bestätigt, dass es wohl nur um die Gewichtseinsparung geht. Auf die paar Gramm kommt es mir nicht an, ich werde daher einen ohne diese Aussparungen nehmen.
Bei Ergotec solltest du fündig werden.