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#1117496 - 30.03.15 21:33 LF12 Maas- en Vestingroute und Rheinradweg (D)
Felix-Ente
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Beiträge: 1.788
Dauer:16 Tage
Zeitraum:28.3.2015 bis 12.4.2015
Entfernung:140 Kilometer
Bereiste Länder:deDeutschland
nlNiederlande

Der Plan ist entlang der LF12 an der Maas nach Nijmegen zu radeln und von dort aus zum Rhein rüber und von Millingen bis mindestens Düsseldorf-Benrath den Rheinradweg zu nutzen. Das Ziel ist Bonn, allerdings kenne ich den Abschnitt Bonn – Düsseldorf schon, Bonn – Köln dabei auf beiden Ufern fast auswendig, also werde ich je nach Wetter und Laune irgendwo dazwischen auf die Bahn umsteigen.

Den Abschnitt der LF12 Hoek van Holland – Dordrecht bin ich vor 3 Jahren auch schon mal gefahren, daher Start in Maassluis um mal die Mini-LF31 kennenzulernen, und erste Nacht in Rotterdam.
Felix

Geändert von Felix_Ente (30.03.15 21:34)
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#1117501 - 30.03.15 22:03 Re: LF12 Maas- en Vestingroute und Rheinradweg (D) [Re: Felix-Ente]
Felix-Ente
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Themenersteller
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Beiträge: 1.788
1.Tag Maassluis -> LF31 -> Schipluiden -> Vlaardingen -> Schiedam -> Rotterdam

Anfahrt mit dem IC Berlin – Amersfoort, IC Amersfoort – Rotterdam CS, Sprinter Rotterdam CS – Maassluis recht problemlos. Selbst auf meinem „Lieblingsbahnhof“ Berlin Hbf. gab es kaum Gedrängel. Jedenfalls bis der Zug einfuhr und 20 Meter weiter vorne als im Wagenstandsplan angegeben hielt. Dadurch wollten nicht nur 5 Radfahrer durch die letzte Tür einsteigen, sondern auch 15 weitere Leute. So macht man sich Verspätungen selber, Herr Lokführer. Das bahnsteiggleiche Umsteigen in Amersfoort klappte wie am Schnürchen, in Rotterdam wurden aus 7 Minuten Umsteigezeit 3 und das war zu wenig. War aber halb so schlimm, denn Rotterdam – Maassluis wird auch Samstags im 15-Minuten-Takt gefahren. Kurz vor Maassluis schon mal das Navi angeworfen. Dabei gab es Gelegenheit zu folgendem Schnappschuss, den ich mal als Gruß an die Reisegruppe Slubice hier einstelle:

(Nein, unten rechts fehlt kein Komma. Und: Liebe Kinder: Nicht nachmachen! träller )

In Maassluis empfing mich kräftiger Westwind. Kurz orientiert, wo ist der Track und los ging es. Entgegen sonstiger Gewohnheit ist die LF31 nur virtuell auf OSM-Rad sichtbar. Auch bei den offiziellen Webseiten fehlt sie. Erst auf einer Landkarte kurz vor Schipluiden war sie eingezeichnet. Die Qualität ist allerdings wie in den Niederlanden erwartbar: Auf ruhigen Straßen und Radwegen geht es relativ geradlinig voran. Hinter Maasland dann ganz autofrei auf nagelneuem Asphalt (ja, ich weiß, es ist eigentlich keiner) bis zum Endpunkt nach nur 10 km. Dort begrüßte mich eine alte Bekannte, die LF11. Ihr folgte ich bis De Loper.

Ich muss sagen, aus mir wird nie ein guter Fotograf - oft fällt mir hinterher ein "Ach, das hättest du mal knipsen können", oder es kommt nicht das auf das Bild, worauf es mir ankommt. Ich habe beispielsweise mal versucht die weithin sichtbaren Hochhäuser von Schiedam zu fotografieren, die in der Dämmerung mit ihren gelben Lichtern ein bisschen wie Raumschiffe aussehen. Und raus kommt dies hier:


Von daher überlasse ich das Knipsen denen, die es können, und lasse meinen Bericht eher textlastig. zwinker

Da der Wind und ein oder andere Schauer bis dahin schon zu nerven begannen, kürzte ich durch die Neubaugebiete von Vlaardingen und Schiedam quer durch ab und nutzte dabei aus, dass dort so ziemlich jede mehrspurige Autopiste auch einen Radweg hat. Nach 29 km niederländischen Straßen und Wegen landete ich gut in meiner Unterkunft am Maashaven.
Felix
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#1117504 - 30.03.15 22:33 Re: LF12 Maas- en Vestingroute und Rheinradweg (D) [Re: Felix-Ente]
Felix-Ente
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.788
2.Tag Rotterdam -> Dordrecht -> Werkendam -> Gorinchem (75 km)

Der Tag begann mit: Regen. In Verbindung mit dem immer noch starken Wind eine ziemlich lästige Sache. Also erstmal schön im Hotel gemütlich gemacht und gewartet. Irgendwann knurrte der Magen dann doch und ich beschloss zum Spätstücken Richtung Centraal Station zu fahren, wo ich tags zuvor einen Supermarkt mit Sonntagsöffnung gesehen hatte. Naja, es wurde nass und anstrengend. Aber ich bin ja nicht aus Zucker und zum Bahnhof sind es nur 4 km. Milch gekauft, Rozijnenbollen gekauft, gemütlich gefuttert. Draußen vor der Tür immer noch Weltuntergang äh ein hübscher schräger Wasservorhang.

Hm, vielleicht doch per Zug nach Dordrecht und dort losradeln? Nein, ich bin doch zum Radeln hergefahren. Also alles eingepackt, 2.Regenpelle übergestreift und los. Quer durch die Innenstadt von Rotterdam und die Erasmusbrug zurück und weiter Richtung Feijenoord-Stadion. Was sehe ich kurz nach dem Abzweig, keine 2 km vom Hotel entfernt? Einen offenen Supermarkt – grrrrrrrr. Das Wissen hätte 7 km Weg zur CS und zurück gespart. Was dürfte noch weniger Spaß machen als bei strömendem Regen und Wind radzufahren? Richtig, bei strömendem Regen und Wind mit seinen Kindern auf ein Stadionfest gehen, nachdem gestern der Erzfeind Ajax die Elftal beherbergen durfte und diese sich auch noch gegen die Türkei mit einem Last-Minute-1:1 blamiert hat.

Weiter geht es durch die südlichen Teile von Rotterdam, immer schön mit Regen von rechts. Dabei fällt mir auf, dass es kaum mehrstöckige Häuser wie beispielsweise in Berlin gibt. Entweder es sind Ein- oder Zweifamilienhäuser, oder es ist gleich ein Hochhausklotz. Letztere dominieren auf meiner Route bis es das erste Mal über die Maas geht. Dann dominieren Industriegebiete. Durch Zwijndrecht und Dordrecht passiert nichts erwähnenswertes. Oh, doch es regnet. Noch immer. Als ich im Süden endlich auf die LF12 stoße, fahre ich fast in die falsche Richtung, da aufgrund einer Baustelle im Biesbosch die Richtung eine andere ist als man erwarten würde. Die erste Fähre bringt mich an das Südufer und zum Regen gesellt sich Sturm. Solange er in den Rücken pustet stört mich das wenig. Da es wohl an anderer Stelle gerade Diskussionen über Pedelecs gibt – wie ist es, wenn man statt eines Motors mit Windunterstützung surft? Die ~8 km mit Tempo 20 ohne in die Pedale zu treten sind eine nette Abwechslung. Doch alles Schöne geht schnell zu Ende und so biegt die LF12 in Steurgat nach Süden ab. Spätestens als die Straße baustellenbedingt auf dem Deich weiterführt und einen Schwenk nach Westen macht, ist für mich klar: Feierabend, Weiterfahrt zu gefährlich. Selbst beim Schieben rüttelt der Wind am vollbepackten Rad.

Schnell das Smartphone befragt, wo ich die Nacht über unterkommen kann. Nächste größere Stadt in Windrichtung ist Gorinchem, also nichts wie hin. Die einzig kritische Stelle über die Waalbrücke geht überraschend gut. Keine Ahnung, mit welchen Tricks die das machen. Mit Rückenwind nach Gorinchem, dort durfte ich dann noch eine Irrfahrt durch das Industriegebiet machen bis ich das Hotel fand. Es war wirklich alles nass, was nicht in den Packtaschen verstaut war. Handschuhe, Socken, Hose, Jacken, konnte man alles auswringen. Ich opferte meine Sonntagszeitung um die Stiefel über Nacht halbwegs zu trocknen und blieb im Hotel während draußen der Wind heulte.
Felix

Geändert von Felix_Ente (30.03.15 22:34)
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#1117505 - 30.03.15 22:43 Re: LF12 Maas- en Vestingroute und Rheinradweg (D) [Re: Felix-Ente]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
Hallo Felix,
du hättest aber auch mal eine Warnung bei so einem verregneten Bericht anfügen können. Habe ihn gelesen und hier ist alles naß! Ich sitze in einem See....
Nochn Tip für eingeweichte Schuhe: vergiß das mit dem Zeitungspapier, nicht alle alten Hausmittel sind top. Wenn schon Hotel, dann ist Trockenföhnen deutlich wirkungsvoller. Man muß nur aufpassen, daß im Schuh kein Hitzestau entsteht, sonst schaltet der Fön ab. Aber man kann mit etwas Kreativität eine Vorrichtung basteln, durch die man den Fön nicht selber halten muß. Dann braucht man sich nur noch an das Geräusch zu gewöhnen und nach einer halben Stunde ist ein Schuh furztrocken. Und zwar nicht nur oberflächlich.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1117651 - 31.03.15 12:43 Re: LF12 Maas- en Vestingroute und Rheinradweg (D) [Re: Felix-Ente]
Mooney
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 695
Tapfer. Danke für die Berichterstattung. Ich wünsche dir besseres Wetter und so viel Spaß wie möglich. Meinetwegen kannst du es ruhig mit noch ein paar Photos versuchen (damit will aber nichts gegen deinen Text gesagt haben!).

Wolfgang
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#1117655 - 31.03.15 13:03 Re: LF12 Maas- en Vestingroute und Rheinradweg (D) [Re: Felix-Ente]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.863
Da hast Du Dir ja tolles Wetter ausgesucht. Hier in Bremen stürmt und regnet es. In den Niederlanden dürfte es nicht besser aussehen. Gute Regengamaschen helfen Strom sparen, wenn Du in Zukunft Andreas Rat mit dem Föhn folgen wolltest zwinker.

Ich hoffe für Dich (und für mich - Ostern naht) auf besseres Wetter!
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1117737 - 31.03.15 18:55 Re: LF12 Maas- en Vestingroute und Rheinradweg (D) [Re: Felix-Ente]
Johan Koning
Mitglied
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Beiträge: 9
Unterwegs in Deutschland

Viel spass in der Niederlanden.

Gruss, Johan
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#1117764 - 31.03.15 22:29 Re: LF12 Maas- en Vestingroute und Rheinradweg (D) [Re: Felix-Ente]
Felix-Ente
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.788
3.Tag Gorinchem -> Woudrichem -> Poederoijen -> LF12 -> Maren-Kessel (72 km)
Der Tag beginnt mit überraschend gutem Wetter. Es weht immer noch starker Westwind, aber der Himmel hat aufgeklart. Die Rückfahrt zur Brücke wird trotzdem nach 2 km abgebrochen. Der Wind ist immer noch zu stark für 15 km gegen den Wind, nur um eine Schleife mitzunehmen, auf der laut Karte nichts besonderes zu sehen ist. Also zurück zum Hafen, und das nächste Hindernis tut sich auf: Entgegen den Angaben auf dem Radroutenplaner fährt in der Woche keine Fähre nach Loevenstein, demnach geht es mit dem Schiff nur bis Woudrichem und von da zur nächsten Brücke über die afgedamte Maas. Gleich hinter der Brücke habe ich dann die LF12 wiedergefunden. Mit Rückenwind geht es fix über den Maasdamm. Das Wetter bleibt sonnig, die Landschaft ist abwechslungsreich. Landwirtschaft, Schiffe, kleine Dörfer. Das macht so viel Laune, dass s’Hertogenbosch rechts liegengelassen wird. Über App findet sich eine Unterkunft in Maren-Kessel ca. 10 km weiter. Das Abendessen habe ich jedoch verpennt. Auch ein kleiner 6-km-Ausflug nach Lith ändert das nicht. Naja, in meinem Rucksack findet sich noch Brot und Käse.

@iassu: Den Trick mit dem Föhn habe ich am Morgen genutzt, um die Restfeuchte zu vertreiben. Ohne Zeitung hätte ich da vermutlich die halbe Nacht föhnen müssen. Das Papier erinnerte mich beim Entfernen an Pappmaschee... grins

@Mooney: Heute hatte ich mit meinem Rad gut zu tun, gestern das alte Lied: Ich denke zu selten ans Knipsen, wenn ich was gutes sehe.

@keine Ahnung und Johan Koning: Danke für die Wünsche. Heute war es bei mir den ganzen Tag trocken. Nicht einen Tropfen abbekommen! (Aber Wind, davon morgen (heute abend) mehr...)
Felix
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#1118065 - 01.04.15 23:01 Re: LF12 Maas- en Vestingroute und Rheinradweg (D) [Re: Felix-Ente]
Felix-Ente
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abwesend abwesend
Beiträge: 1.788
4.Tag Maren-Kessel -> LF12 -> Sint Andries –> Lith -> LF12 -> Teeffelen -> Macharen -> Oss -> Ravenstein -> Wijchen -> Nijmegen (67 km)

Auch am 4.Tag ist das Wetter das große Thema: Es gibt eine Wetterwarnung wegen Sturmböen und auch die Regenprognose sieht ungünstig aus. Letztendlich gibt die Örtlichkeit den Ausschlag - das Dörfchen Maren-Kessel ist nett und malerisch, aber nichts, wo ich einen ganzen Tag mit Nichtstun verbringen mag. Bus als Alternative fällt auch flach, außer Schulzubringer morgens und einer Handvoll Fahrten am Nachmittag läuft bzw. fährt nichts.

Trocken ist es wenigstens, ab und zu kommt die Sonne raus, also los. Schon hinter dem Deich ist starker Wind, aber bis zur Fähre sind es nur anderthalb Kilometer, das ist auszuhalten. Weiter geht es auf den Maasdeichen und das ist richtig heftig. Bei Gegenwind wäre jetzt schon Feierabend, aber hauptsächlich schiebt der Wind von hinten. Habe ich so auch noch nicht gehabt - statt treten stehe ich kilometerweit nur auf der Bremse und lenke gegen den schräg von links hinten drückenden Wind. Von links kommt hinter Rossum der Rhein (Waal), aber ich kann ihn nicht sehen - wenn ich den Kopf nach links drehen würde, würde es mir sofort Mütze und sonstige Kopfbedeckungen vom Kopf wehen. Unten dürfen nur Autos fahren, oben nimmt der Wind immer mehr zu und rüttelt so, dass nur noch absteigen und schieben bleibt. Bei Sint Andries darf ich endlich runter vom Deich. Im Windschatten erstmal kurz durchschnaufen. Komisch, der Gepäckträger sah doch beim Start anders aus? Also wenn euch am Montag Dienstag (so ist das im Urlaub) zwischen Maas und Waal ein fliegender Rucksack entgegengekommen ist, das ist meiner! (Schade, dass er nicht bei einem Islamhasser vor der Haustür gelandet ist - dann hätte ich heute in den Nachrichten sehen können, wo ich ihn abholen kann...^^) Kurz überlegt, was drin war: Zum Glück nur der geplünderte Proviant, Zeitungen, eine Kugelschreibersammlung, Taschentücher. Nur um die Trainingsjacke ist es schade. Da bewährt sich die alte Regel "Wertsachen immer am Mann tragen!"

Am wie ausgestorben wirkenden Heerewarden vorbei geht es zur Fähre Lith. Da muss ich 43 Jahre alt werden, um mal bewusst in einer echten Schiffsschaukel zu fahren. Gleich beim Einsteigen bedeutet mir der Fährmann, das Rad nicht auf den Fahrradparkplatz am Rand zu stellen, sondern 2 Treppenstufen tiefer vor die Tür des Maschinenraums. Kluge Entscheidung, sofern es keinen Hobbytaucher-Klub gibt, der das Rad wieder aus der Maas geholt hätte. lach

In Lith wird erstmal wieder pausiert. Beim Fahrradhändler wird Luft getankt (an den Tankstellen gibt es nur noch diese schwachsinnigen Automaten, die für Fahrräder ungeeignet sind - hat jemand eine Idee, wie man sonst noch genug Druck in seine Reifen bekommt? Mit normaler reisegepäcktauglicher Pumpe schaffe ich gerade mal 2-3 bar, viel zu wenig traurig ). Den tollen Service muss man auch mal erwähnen - obwohl der Mechaniker extra vom Mittagstisch aufgestanden ist, wollte er partout kein Geld haben. Der Laden oben in Hafennähe, nicht der an der Hauptstraße. Nach einem guten Mittagessen mit Frikandel-Pommes-Diät führt der Weg unten am Deich weiter. Sehr angenehme Fahrt, fast windstill und autofrei. In Teeffelen soll es dann auf dem Deich weitergehen, aber das gebe ich nach 500 Metern wieder auf. Ich bin ein bisschen verrückt, aber nicht lebensmüde. grins Vorläufiger Abbruch der Maasroute, lieber fahre ich unten an der Straße weiter.

Das spart eine weitere große Schleife ein. In Macharen dann die endgültige Pleite: Als die LF12 wieder meinen Weg kreuzt, ist eine kaputte Brücke im Weg - die Klappbrücke kann gegen den Widerstand des Windes nicht gesenkt werden. Das gibt interessante Wendemanöver unserer PKW- und vor allem LKW-Fahrer zu bestaunen. In Deutschland hätte das mindestens 5 Unfälle gegeben, in den Niederlanden wartet auch der Sportwagenfahrer in aller Seelenruhe 7 Minuten, bis sich der 30-Tonner in die andere Fahrtrichtung gewurstelt hat. Nächste Brücke 3 km südlich in Oss. Und dann wieder halb gegen den Wind nach Norden kämpfen? Nee, jetzt reicht's - direkter Weg mit Wind im Rücken zur Bahnstrecke Nijmegen-Venlo über die Knoppunt-Routen wird gefahren.

Letztendlich habe ich es mit ein paar Kilometer Seitenwind im Schutz der Bahnstrecke von Oss sogar direkt bis Nijmegen geschafft. Sightseeing habe ich nach erfolgreichem Einchecken dann lieber zu Fuß erledigt. Ein Abstecher zum Bahnhof brachte mir zwar nicht die erhoffte deutsche Zeitung, aber trotzdem via Anzeigetafel in der Bahnhofshalle interessante Nachtichten: der Sturm hatte bei Oss die Oberleitung zerlegt...
Felix

Geändert von Felix_Ente (01.04.15 23:03)
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#1120763 - 12.04.15 21:59 Re: LF12 Maas- en Vestingroute und Rheinradweg (D) [Re: Felix-Ente]
Felix-Ente
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.788
So, die LF12 habe ich zwar auf später vertagen müssen, aber ich hatte trotzdem noch ein paar schöne Tage und bin gerade nach 815 km wieder in Berlin gelandet. Über die restlichen Etappen wird noch berichtet, aber wenn man bei Freunden übernachtet, hat man nach absolvierter Tour abends noch andere Sachen zu tun, als sich an den PC zu setzen. wein

Ob ich die Woche noch groß was schreibe, muss ich sehen. Nach dem Urlaub ist immer einiges aufzuarbeiten... omm
Felix
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