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#441971 - 28.05.08 00:34 Pausen auf der Tour
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.837
Immer wieder liest man Sätze wie:
- mache keine größeren Pausen
- will auch was sehen unterwegs
- mag nicht dauernd wieder anhalten
- Radreisen sind doch keine Flucht
- esse und trinke nur beim Fahren
- kann nicht viel essen, sonst werde ich müde
- etc.pp.
Wie haltet ihr es mit Erholungspausen, Sightseeingpausen, Faulheitspausen unterwegs? Gibt es bestimmte Zyklen, die sich immer wieder einstellen, etwa erste Pause nach xx km? Gestalten sich die ersten km eher zäh und ihr haltet vorsichtshalber bald wieder an und kommt erst nachmittags richtig in Schuß und Ausdauer, oder geht es morgens ab, wie Schnitzel bis km 80 und dann kommt die große Pause und danach noch ein Bißchen?
Die Selbstversorger: kocht ihr mittags oder abends oder beides?
Macht jemand ein richtiges Schläfchen zu high noon?
Andreas
...in diesem Sinne. Andreas
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#441973 - 28.05.08 00:45 Re: Pausen auf der Tour [Re: iassu]
Claudius
Nicht registriert
Na denn mal los mit Antworten Andreas.

Pausen werden gemacht, wenn Dampf kommt. Entweder bei mir oder meist beim Mitfahrer. Ich hasse Einzel-Touren. Ich treib immer jemand auf, der mitfährt. Derjenige muss irgendwann Pause machen um einfach Luft zu tanken.
Ansonsten bei Ultra-langen-Einzeltouren (obwohl ich da erst eine 4monatige Tour hinter mir habe) da habe ich gerne Pausen gemacht wenn der Körper es sagt!
Aber niemals einpennen oder sowas. Da wurde dann eben was gegessen oder was getrunken (meist ein Bier - ja ich bin ein SchwLAbt, der auf seine Gesundheit hustet) und dann ging es die nächsten 2000Hm weiter mit kurzen Pausen zum Dampf ablassen oder "FOTOS machen" (beste Möglichkeit um cool seine Überlastung zu vertäuschen)

Pausen gehören auf Radreisen dazu, wie die Gepäcktaschen. Wir sind auf keinen Brevet hier!

Claudius - ihr müsst mich mal mit dem Herrentagsfahrrad den Dolgeliner Hügel hochfahren sehen grins grins grins
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#441981 - 28.05.08 05:54 Re: Pausen auf der Tour [Re: iassu]
Job
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 18.523
In Mittel- und Nordeuropa hab ich keine Probleme auch über Mittag zu fahren. Im Süden mag das anders aussehen. Gekocht wird abends. Das hat 2 Gründe. Zum einen ist es relativ aufwendig, die komplette Küche aufzubauen. Auch das Abwaschen geht auf Campingplätzen (Natürlich auch beim Wildcampen.) besser, als bei der Mittagsrast.
Bei Touren zwischen 7-10h sind 2 größere Pausen nötig. Jedes mal wird etwas gegessen. Bei der ersten Pause Brot, bei der 2 Pause gern Kuchen oder ähnliches.
Wann Pause gemacht wird, richtet sich eher nach der Zeit, als nach den Kilometern. (Sonst käme man bei langen Steigungen erst zu spät zum essen.)
Da wir Trinkrucksäcke verwenden, wird eigentlich permanent Flüssigkeit zugeführt. Etwaige Probleme mit Durst sind so ziemlich beseitigt.
Zumindest wir können nicht behaupten, das uns die ersten Kilometer nach Pause oder Tourstart schwerfallen.

job
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#441994 - 28.05.08 06:57 Re: Pausen auf der Tour [Re: iassu]
kellerfilz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 710
Unterwegs in Deutschland

Bei uns haben sich Pausenabstände von ca 1,5 eingestellt. Hier wird dann ein Biergarten aufgesucht. Auf unbekannten Strecken fahren immer Brötchen und Bierbeisser (Mettwurst) mit, für den kleinen Hunger zwischendurch.

Ansonsten kl. Pinkelpausen am Wegesrand, oder zum Trinken der mitgenommenen Flüssigkeiten.

Geplantes Besichtigungsprogramm liegt auch so in dem Rahmen.

Wenn mein Schwager mitfährt geht es in etwas kürzeren Abständen in den Biergarten, da er nie etwas zu trinken mitnimmt verwirrt

Bei vielen hm mache ich es gerne wie Claudius und fotografiere viel
listig

Schöne Touren wünscht euch
Hilde
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#442006 - 28.05.08 07:46 Re: Pausen auf der Tour [Re: iassu]
buche
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.757
In Antwort auf: iassu

Wie haltet ihr es mit Erholungspausen, Sightseeingpausen, Faulheitspausen unterwegs? Gibt es bestimmte Zyklen, die sich immer wieder einstellen


Bei mir komplett regellos. Ich habe Tage, bei denen ich um 6 Uhr morgens losfahre und das GPS am Abend "15h in Bewegung, 1h im Stand" sagt, ebenso wie solche, bei denen ich 50km gefahren und den Rest auf einer Parkbank oder auf der Iso-Matte unter irgendeinem Obstbaum gelümmelt und ein Buch gelesen habe.

Pausen mache ich, wenn es mir irgenwo gefällt. An sonsten fahre ich ein Tempo, bei dem ich keine Pausen brauche, sondern nur mal 5 Minuten am Straßenrand anhalte um von einer Stulle abzubeißen. Aber das ist auch keine Regel: ich hatte auch schon mal ein Weißbrot auf dem Gepäckträger, dessen Duft mich beim Fahren dauernd verführt hat, mal nach hinten zu langen und ein Stückchen abzureißen zwinker

Erik (der Routine hasst)
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#442014 - 28.05.08 08:49 Re: Pausen auf der Tour [Re: iassu]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.568
Hallo!

Ich pausiere, wie es mich gerade freut. Gegen 11h freut es mich erfahrungsgemäß, etwas zu essen, dann noch einmal ein bisschen am Nachmittag. Sonst pausiere ich für Fotos, für ein altes Kircherl am Wegrand, oder sonst etwas, was mich interessiert. Ich koche am Abend, wenn ich zum Zelten alles ausgepackt habe, so lasse ich den Abend gemütlich ausklingen.
Die Länge der Tagesetappen variiert auch: Manchmal werden sie lang (oder beinhalten viele Höhenmeter), dann wieder, v.a. nach anstrengenden Tagen, schiebe ich einmal eine kurze Etappe mit 80km oder so ein. Alles einfach, wie es mich freut!

lg! georg
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#442026 - 28.05.08 09:49 Re: Pausen auf der Tour [Re: iassu]
KUHmax
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 2.493
Hallo Andreas,

In Antwort auf: iassu

- will auch was sehen unterwegs
- Radreisen sind doch keine Flucht

Wie haltet ihr es mit Erholungspausen, Sightseeingpausen, Faulheitspausen unterwegs?
...

Die Selbstversorger: kocht ihr mittags oder abends oder beides?
Macht jemand ein richtiges Schläfchen zu high noon?


Auf mich treffen eher die beiden Aussagen zu, die ich stehen lassen habe. Erholungspausen, wenn es der Erholung bedarf. Das ist bei Gegenwind oder Steigung deutlich früher als bei radfahrerfreundlichen Bedinungen.

Fahrenderweise mit Flasche trinken kann ich nicht und die Trinkrucksäcke mag ich nicht. Außerdem tut es immer mal wieder gut, abzusteigen, sich hinzusetzen, Dehnübungen zu machen usw.

Kochen tu ich abends, aber auch wenn ich nicht als Selbstversorgerin unterwegs bin, gibt es untertags nur ein paar Brote und Obst, bei Gelegenheit auch Kuchen. Eine volle Mahlzeit ist mir da einfach zu viel, außerdem fahre ich gerne die Mittagspause durch und mache meine Pause dann, wenn die anderen (motorisierten) wieder auf der Straße sind. In meinem Lieblingsreiseland Frankreich kriege ich da dann eh nichts Warmes mehr.

Gruß, Karin
------------
Radlergrüße, Karin
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#442029 - 28.05.08 10:03 Re: Pausen auf der Tour [Re: iassu]
joerg721
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 485
Ich handhabe das völlig flexibel. Meistens richte ich mich nach den Sehenswürdigkeiten, aber ich bin auch schon mal ein einer solchen vorbeigefahren weil ich keine Lust hatte nach 10 km schon wieder anzuhalten.
Im Sommer mache ich mehr Pausen, weil ich im Winter die Befürchtung habe auszukühlen wenn ich zu lange stehenbleibe.
Essen: Ich nehme meist ein gutes Frühstück zu mir und abends wird ordentlich reingehauen. Zwischendurch normalerweise nur Kleinigkeiten. Wie einen Eisbecher oder so. grins
Triken: auf dem Dreirad während der Fahrt, sonst kurz stehenbleiben.
Nach ca. 100 km verlässt mich meistens die Lust zum Fahren und das Bedürfnis nach einem Bierchen steigt. grins
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#442031 - 28.05.08 10:10 Re: Pausen auf der Tour [Re: iassu]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.697
Hallo,

so langsam baut sich schon eine gewisse Regelmäßigkeit auf, die mir persönlich aber manchmal ein bisschen Angst macht, weil ich das Gefühl nicht loswerde, dass ich schon längst mit dem angefangen habe, was ich immer vermeiden wollte, nämlich Reisen mit Sport zu vermischen.

Ich bin nicht gerade eine begeisterte Frühaufsteherin und komme morgens schwer in die Gänge, so dass ich lange Zeit nach spätestens 20 km die erste Pause brauchte. Dann war häufig schon Mittag. Irgendwie ist mir das peinlich und ich ertappe mich dabei, den Ehrgeiz zu entwickeln, möglichst viele Kilometer bis mittags gefahren zu sein. Was allerdings auch dazu führt, dass ich heute immer ein Mittagessen möchte, was ich früher nicht gebraucht habe. Da hat ein kleiner Imbiss am frühen Nachmittag gereicht.
Zum essen und trinken halte ich auf Reisen grundsätzlich an, da ich aber generell nicht viel trinke, erhöht das die Pausenhäufigkeit nicht signifikant. Ansonsten versuche ich, auf meinen Körper und meine sonstigen Bedürfnisse zu hören und benutze durchaus gerne mal eine (echte oder auch nur angebliche) Sehenswürdigkeit am Wegrand als Ausrede, um anzuhalten.

Selbstversorger bin ich nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Dann koch ich natürlich abends.


Martina
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Off-topic #442033 - 28.05.08 10:13 Re: Pausen auf der Tour [Re: joerg721]
atk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.190
In Antwort auf: Bandsalat

Triken: auf dem Dreirad

Klar, auf dem Zweirad heißt das ja auch "biken".
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#442038 - 28.05.08 10:27 Re: Pausen auf der Tour [Re: buche]
bikebiene
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.704
In Antwort auf: buche
Aber das ist auch keine Regel: ich hatte auch schon mal ein Weißbrot auf dem Gepäckträger, dessen Duft mich beim Fahren dauernd verführt hat, mal nach hinten zu langen und ein Stückchen abzureißen zwinker

Erik (der Routine hasst)


da scheinst du aber einen Tag mit Rückenwind erwischt zu haben zwinker

Zum Thema:

Pause immer dann, wenn es eine günstige Möglichkeit zur Mittagsrast gibt, bzw. wenn selbiges nicht, dann spätestens bevor der erste vor Schwäche vom Rad fällt. bäh grins wird also individuell entschieden.
Gekocht wird abends, mittags wäre mir das zu aufwendig, das ganze Zeug aus- und wieder einzupacken
Bikebiene
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#442039 - 28.05.08 10:29 Re: Pausen auf der Tour [Re: iassu]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
Hängt davon ab, mit welchem "Ziel" ich unterwegs bin, bzw. ob die Zeit drängt, weil das Licht wegläuft, wie ich drauf bin, ob die Gegend danach ist, usw.
Ein wirklich einheitliches Schema habe ich so gesehen nicht unbedingt.

Wenn es keine Fahrt mit gemütlichem Charakter ist, oder ich mir sage "Mensch! Das musst du dir jetzt aber mal richtig angucken." dann ergeben sich meinen kurzen, oder auch echten Pausen beim Wasser bunkern. Da muss ich ja nunmal für anhalten und da ich gerne auf Friedhöfen Wasser tanke, ergibt sich dann gerne auch Gelegenheit für ne echte Pause in ruhiger Umgebung.

Ansonsten fahre ich am liebsten durch, weil häufiges Anhalten und das dann folgende Anfahren und erneute in den Tritt finden, nervt mich und kostet zuviel Kraft, dir mir hintenraus dann gerne fehlt.
Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten.
In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.
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Off-topic #442046 - 28.05.08 10:58 Re: Pausen auf der Tour [Re: atk]
joerg721
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 485
In Antwort auf: atk

In Antwort auf: Bandsalat

Triken: auf dem Dreirad

Klar, auf dem Zweirad heißt das ja auch "biken".

Cool! grins grins
Das ist doch mal ein witziger Vertipper! grins
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#442048 - 28.05.08 11:02 Re: Pausen auf der Tour [Re: Martina]
joerg721
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 485
In Antwort auf: Martina

[...] so dass ich lange Zeit nach spätestens 20 km die erste Pause brauchte.

Ich mache Pausen nur sehr selten dann, wenn ich sie wirklich brauche. Würde ich das tun, dann hätte ich weniger Pausen und würde mir weniger anschauen können. Auf Mehrtagestouren möchte ich keinesfalls nur Kilometer abreißen.
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#442052 - 28.05.08 11:21 Re: Pausen auf der Tour [Re: iassu]
Kekser
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.065
Unterwegs in Deutschland

Bei mir läuft die echte Pause meist so ab:

1. ordentlich was essen und dann
2. Kaffeetrinken zum Verdauen.

oder
3. auf dem Pass ne Tüte Gummibärchen belüften und auf der Abfahrt verdauen.


Dies (1+2) meist nach dem Frühstück und Mittagessen.
Das hat sich bei mir bewährt.
Danach kann man wieder Bäume ausreissen (Berge hochfahren) und eigentlich ohne weitere große Pausen durchradeln. Man will ja doch vorankommen.

Daniel
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#442053 - 28.05.08 11:26 Re: Pausen auf der Tour [Re: buche]
snief
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 165
In Antwort auf: buche

Pausen mache ich, wenn es mir irgenwo gefällt.


Jepp, seh ich auch so.

Wann und wo Pausen gemacht werden bestimmt die Umgebung, die Fitness an dem Tag, das Wetter, Lust und Laune.

Allerdings gibt es doch eine kleine Regelmäßigkeit - gegessen wird meist erst so ab 12:30 Uhr was... zwinker
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#442054 - 28.05.08 11:29 Re: Pausen auf der Tour [Re: joerg721]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.697
In Antwort auf: Bandsalat

Ich mache Pausen nur sehr selten dann, wenn ich sie wirklich brauche. Würde ich das tun, dann hätte ich weniger Pausen und würde mir weniger anschauen können


Das war glaub ich ein Missverständnis. Ich war damals in der Situation, dass ich mehr Pausen brauchte, als ich machen wollte. Mit dem umgekehrten Zustand hab ich kein Problem.

Martina
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#442058 - 28.05.08 11:35 Re: Pausen auf der Tour [Re: iassu]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.192
Pausen fallen so unterschiedlich aus wie die Touren sich entwickeln. Geplante Pausen kommen zustande, werden aber auch immer wieder gekippt.

Es geht schon morgens los: Kann ich morgens gut in einem Hotel frühstücken, bedarf es ggf. längerer Zeit keiner Pause. Geht es ohne große Vorräte am Camping los, kann es folgend gleich zu mehreren Stops kommen: Bäckerei besuchen, Supermarkt extra, Platz zum futtern suchen, evtl. doch ins Cafe? Kann aber sein, dass man nichts findet - wie bei meiner jüngsten Tour (Bericht kommt noch): Etwas Banane und Kuchen hatte ich noch - dann kam zwischen vor acht bis ca. 14:00 keine Bäckerei, kein Supermarkt (entlegende Vogesengegend). Notfalls hätte ich mich natürlich in einen Gasthof gesetzt, habe aber durchgehalten.

Es gibt auch immer wieder eine ungute Pausenentwicklung, wenn man nicht genau plant, das Wetter spinnt oder es gegen Abend spät wird, der Hungerast droht und es stets kühler wird und der Körper nicht mehr so gut läuft wie erwartet. Dann fallen Verorgungspausen, Esspausen, Kleiderwechselpausen, Notdurftpausen, Erholungspausen, Fotostops usw. auseinander - d.h. sehr viele kleine Stops, nicht immer effizient.

Ich versuche auf meinen Touren auch eine längere Badepause einzulegen - teilweise versuche ich das zu planen. In unbekanntem Terrain werden die Pläne allerdings oft zerschlagen - oft ist meine Tour zu anspruchsvoll geplant, sodass ich durchradele, ggf. komme ich auch am Pausenziel nicht zur geeigneten Mittagszeit an, dann muss ich woanders eine Essenspause einlegen. Soweit ich Tagestouren ab meinem Wohnort mache, kann ich das besser steuern.

Essenspause: Fast immer nur Sandwiches (Tankstellen, Bäckerei), kalte Küche (Supermarkt). Selten auch mal ein warmes Gericht, liegt meist zu schwer im Magen. Richtiges kraftfuttern dann halt abends (meistens Restaurant). Auch für Kleinigkeiten wie Banane oder Riegel halte ich meistens an. Während des Fahrens möchte ich nicht Essen - Trinken geht schon.

Besichtigungspausen: Nur wenige Sachen sind geplant. Indoor nur sehr selten - gute, sichere Abstellmöglichkeit sollte vorhanden sein, Besuch sollte nicht zu lange dauern (bevorzugt kleine Museen, Höhlen o.ä.). Wenn die Zeit gegen Tagesende knapp wird, verzichte ich auch schon mal auf ein sog. "must" - die Lascaux-Höhle habe ich z.B. ausgeschlagen, weil es mich mehr als einen halben Tag Zeitverlust gekostet hätte.
Outdoor immer, wenn mir was gefällt. Schöne Ortsbilder reizen mich sehr. Vertrödele dann auch schon mal einige Zeit, kaufe etwas ein (ein kleine Spezialität o.ä.). Auch hier kann es aber gegen Abend sein, dass ich einen Blindflug starte und nichts mehr sehen will, um noch ein Ziel zu erreichen. Seltener habe ich aber auch schon ein Ziel gekippt, um ein unerwartet schönes Fleckchen zu genießen.

Fotostops: Bergauf immer denkbar, bergab gebe ich manchmal dem Abfahrts-Feeling den Vorrang. Manchmal mache ich aber auch eine Vollbremsung, rolle sogar zurück, um einen Blickwinkel oder ein originelles Motiv festzuhalten. Auch hier: gegen Abend, wenn die Zeit knapp werden sollte, sinkt die Fotografierneigung.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#442060 - 28.05.08 11:52 Re: Pausen auf der Tour [Re: iassu]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.689
Zitat:
Gibt es bestimmte Zyklen, die sich immer wieder einstellen, etwa erste Pause nach xx km?

Auf meinen Reisen ist es so, dass ich - ohne auf die Uhr zu achten - ungefähr folgenden Tages-Rhythmus bekomme: 7.30 Uhr aufstehen - 8 Uhr Frühstück - 8.30 Uhr packen und auschecken - 9.00 Uhr Tagesverpflegung einkaufen - 9.30 Uhr Abfahrt - 11 Uhr erste Pause (30 min) - 13 Uhr Mittagspause (45 min) - 15.30 Uhr Kaffeepause (45 min) - 18 Uhr Feierabend. Zeiten ab 9 Uhr +/- 30 Minuten. Länger als 18.30 Uhr fahre ich nur, wenn mein Zimmer reserviert ist. Hinzu kommen zwischendurch jeweils Kurzpausen (< 10 Minuten) um 'ne Banane oder 'nen Müsliriegel zu essen. Ausnahmen von diesem "ungeplanten Tagesplan" gibt es eigentlich nur, wenn auf dem Weg Sehenswürdigkeiten liegen, die nicht in das Zeitraster passen.

Zitat:
Macht jemand ein richtiges Schläfchen zu high noon?

Bis vor ein paar Jahren: Ja, jeden Mittag, 30 Minuten, wenn's heiss war auch mal 'ne Stunde. Heute habe ich diesen "Müdigkeitsanfall" um die Mittagszeit nur noch ganz, ganz selten.

Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#442090 - 28.05.08 14:15 Re: Pausen auf der Tour [Re: iassu]
SuseAnne
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.792
Ich bin ein Besichtigungsjunkie. Städte, Städtchen, Architektur, Schlösser, Klöster, Museen aller Ausrichtung usw. Wenn ich also irgendwo durchkomme, wo ich etwas angucken will, dann bleibe ich da auch mal 1-3 Stunden, auch wenn es auf Kosten der Tageskilometerleistung geht. Außerdem finde ich es wohltuend, zwischen der Radfahrerei mal eine Weile zu gehen - das fällt dann oft von alleine mit ab.

Ansonsten: Mittags nen Kaffee und ein Stück Kuchen, bei kühlem Wetter auch mal gerne eine Suppe. Für das Obst unterwegs wird auch angehalten, zum Trinken auch.

"Richtig" gegessen wird abends.

Suse
Bitte die bestellten Buffs rasch bezahlen. Treffpunkte für die über mich laufenden Raum Stuttgart-Sammelbesteller werden demnächst bekanntgegeben!
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#442093 - 28.05.08 14:32 Re: Pausen auf der Tour [Re: iassu]
Anonym
Nicht registriert
Fürs angenehme Fahren sind entweder kurze Pausen (5 min) oder richtig lange (über 1 h) empfehlenswert. Pausen dazwischen sind zu kurz für eine richtige Erholung, aber das Losfahren danach ist unangenehm, weil der Körper wieder eine Weile braucht, um warm zu werden.

Ich fahre auf Reise meistens zuerst mit kurzen Pausen 50-70 km und mache dann eine lange Mittagspause, evtl. mit Mittagsschlaf. Den Rest meines Tagespensums, das meistens um die 100 km liegt, trödele ich dann gemütlich am Nachmittag zusammen.

Gekocht wird bei mir nur abends. Mittags eine warme Mahlzeit - danach wäre ich eher mit der Verdauung als mit dem Radfahren beschäftigt.
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#442095 - 28.05.08 14:43 Re: Pausen auf der Tour [Re: Martina]
Anonym
Nicht registriert
In Antwort auf: Martina

Hallo,

so langsam baut sich schon eine gewisse Regelmäßigkeit auf, die mir persönlich aber manchmal ein bisschen Angst macht, weil ich das Gefühl nicht loswerde, dass ich schon längst mit dem angefangen habe, was ich immer vermeiden wollte, nämlich Reisen mit Sport zu vermischen.


Was ist denn daran schlimm? Solange man nicht nur noch "mit dem Kopf im Flaschenhalter" fährt, dürfen doch auch auf Reise mal eine paar "Showeinlagen" eingestreut werden.

Wenn der Rückenwind mich durchs Rheintal bläst, habe ich abends auch schon mal 170 km auf dem Tacho stehen gehabt. Oder vor ein paar Jahren sind wir mal auf Reise in eine RTF geraten und da die Strecke gut zu unserer geplanten Fahrtrichtung paßte, stand dann über eine Stunde lang der Tacho bei um die 35 km/h - wenn es dem Vortrieb dient, heiligt der Zweck die Mittel.

Damit nun nicht alle denken, der Bergschreck fährt immer nur am Anschlag: ich fahre auch mal am Tag nur 50 km, wenn ein paar Seen oder Flüsse zum Baden auftauchen oder man auf einem schönen Marktplatz an der Eisdiele gleichgesinnte Radfahrer trifft. Da wird dann auch schon mal zwei Stunden gequatscht und danach mit Tempo 20 zum nächsten Campingplatz geeiert.
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#442100 - 28.05.08 15:10 Re: Pausen auf der Tour [Re: ]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.697
In Antwort auf: DerBergschreck

Was ist denn daran schlimm? Solange man nicht nur noch "mit dem Kopf im Flaschenhalter" fährt, dürfen doch auch auf Reise mal eine paar "Showeinlagen" eingestreut werden.


Ich sprech nicht von Showeinlagen, sondern von dem in meinen Augen gefährlichen Ehrgeiz, die Qualität der Reisetage nach der Anzahl der Kilometer zu bewerten.

Martina
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#442104 - 28.05.08 15:24 Re: Pausen auf der Tour [Re: iassu]
Falk
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 33.882
Ich habe nur eine Regel:
Es gibt keine Regeln.
Der Urlaub wird doch nicht nach Streckenkilometern bewertet. Gerade, wenn ich nicht alleine fahre, kommt es regelmäßig dazu, zwei oder auch drei Nächte an einem Ort zu bleiben. Hätte ich beispielsweise Dubrovnik nur beim Durchfahren sehen sollen? Unterwegs ist bei passendem Wetter auch eine Badegelegenheit ein Grund für einen Bedarfshalt. Wenn ich dringend 1500 Kilometer weiter muss, dann lade ich meinen Bock in einen passenden Zug. Auf dem schnellsten Weg zum Ende der Welt, dass brauche ich wirklich nicht.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#442108 - 28.05.08 15:34 Re: Pausen auf der Tour [Re: Martina]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.302
In Antwort auf: Martina


Ich sprech nicht von Showeinlagen, sondern von dem in meinen Augen gefährlichen Ehrgeiz, die Qualität der Reisetage nach der Anzahl der Kilometer zu bewerten.

Martina


Moment mal?!
Du willst doch nicht etwa andeuten, das ein Reisetag mit 200KM am Stück nicht viel viel wertvoller ist, als einer mit 70KM? schockiert

Und überhaupt Pausen! Rumliegerei! Abschlaffen!
Wie soll den da jemals ein vernünftiger Schnitt zu Stande kommen? böse

Uwe
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#442110 - 28.05.08 15:36 Re: Pausen auf der Tour [Re: Uwe Radholz]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.697
In Antwort auf: Uwe Radholz

Und überhaupt Pausen! Rumliegerei! Abschlaffen!
Wie soll den da jemals ein vernünftiger Schnitt zu Stande kommen? böse


Wenn du eh keine Pausen machst, sind 200 km aber entschieden zu wenig. bäh
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#442113 - 28.05.08 15:44 Re: Pausen auf der Tour [Re: Martina]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.302
In Antwort auf: Martina

In Antwort auf: Uwe Radholz

Und überhaupt Pausen! Rumliegerei! Abschlaffen!
Wie soll den da jemals ein vernünftiger Schnitt zu Stande kommen? böse


Wenn du eh keine Pausen machst, sind 200 km aber entschieden zu wenig. bäh


grins
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#442139 - 28.05.08 17:53 Re: Pausen auf der Tour [Re: iassu]
schmeifengrall
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 255

Klar mache ich auf Radreisen Pausen!
Mein erstes kleines Päuschen, so ca. 2-3 Minuten, halte ich da schon morgens beim Einpacken der Ausrüstung, bzw. Beladen des Fahrrads ab. Ist alles eingeladen und habe ich mich gewaschen, frühstücke ich kurz vor der Abreise, damit mein Körper erstmal eine Weile vom Frühstück profitieren kann.
Nach ungefähr 15 km folgt die erste Pause unterwegs. Ich fahre dazu ein Stück von der Hauptverkehrsstraße in einen eher ruhigeren Nebenweg ab, hole mein selbstaufblasbares Outdoor-Kissen hervor und setze mich ca. 10-15 Minuten hin, um etwas zu trinken und um einen Moment zu relaxen. Schließlich muss ich meine Kräfte einteilen, will ich noch um die 100 km schaffen. Interessant ist vor allem, dass mich bei diesen Pausen immer wieder Passanten ansprechen, ob mir etwas zugestoßen sei. Muss wohl ein ungewöhnlicher Anblick für die meisten Menschen sein, wenn jemand mit seinem Radel am Wegesrand sitzt und einen netten Eindruck macht. grins Vor Kurzem habe ich es sogar gebracht, mitten im Kreisverkehr in einer kleineren Ortschaft zu frühstücken, und zwar, weil ich gerade auf der Karte nach dem Weg schauen musste, und weil ich eben auch hungrig war...da fiel mein Hintern ins Gras. peinlich grins Anbei konnte ich sogar einen vorbeifahrenden Autofahrer beobachten, wie er sich köstlich über mich amüsiert hatte.
Nach der ersten Pause auf Strecke geht es an die nächsten 10-15 km, je nach Bedingungen angesichts der Höhenmeter oder des Gegenwindes evtl. sogar 20 km, um was wegzuschaffen. Ist das Frühstück verdaut, nehme ich mir gezielt Zeit, um wenigstens einigermaßen satt zu werden. Mein Proviant ist deshalb so ausgerichtet, dass ich es dann bei einer kalten Küche belasse, z. B. Kartoffelsalat mit Würstchen.
Nach weiteren 15-20 km brauche ich meist einen Kaffee mit viel Zucker und Milch, wahrscheinlich, um meinen Blutzuckerspiegel auszugleichen. Zusätzlich noch einen Bounty-Riegel und dann ran an die nächsten 15-20 km. Zwischendurch steige ich selbstverständlich außerdem gelegentlich ab, um bestimmte Sehenswürdigkeiten zu fotografieren. Aber das nutze ich nicht als Pause, außer ich habe einen sehenswerten Ort erreicht, wozu ich mir durchaus etwas mehr Zeit nehme, um das ein oder andere gesehen zu haben, wenn ich schon mal da bin. Ein Souvernir will ich schließlich auch noch erwerben. grins
Da ich morgens meist gern etwas länger schlafe, also so bis 8.30 Uhr, beginnt für mich ganz oft ab ca. 20.30 Uhr ein Wettlauf mit der Zeit, wirr damit ich noch gerade vor Einbruch der Dunkelheit den CP erreiche. Die letzten 15-20 km radel ich dann meist durch. Ist mein Zelt aufgebaut und eingerichtet, koche ich mir erstmal eine reichhaltige warme Mahlzeit.

VG Anja cool
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#442170 - 28.05.08 18:56 Re: Pausen auf der Tour [Re: iassu]
martinbp
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Nach einem reichhaltigen Frühstück mit Kaffee kann ich erst mal gut bis gegen11 durchfahren, ohne essen zu müssen. Die nächste FR (Fressrast) kommt gegen 14 Uhr, meistens Joghurt, Pudding und Bananen. Brot habe ich zur Reserve gegen eine Hungerast immer dabei, aber meistens keinen Appetit darauf. Das Trinken geschieht auch während der Fahrt. Diese Zeiteinteilung hat sich ganz spontan so ergeben seit nun mehreren längeren Touren durch Österreich und Deutschland.
Allerdings lege ich auch erne Pausen außerhalb dieser Zeiten ein, wenn ich gerade an einem Badesee vorbeikomme oder ein schönes Städtchen durchfahre. Mich treibt ja nichts. Allerdings versuche ich gegen 16 Uhr zu wissen, auf welchem Campingplatz ich übernachten werde und danngibt es manchmal keine Besichtigungspause mehr, auch wenn es sich lohnen würde.
Am Abend eine warme Beutelsuppe reicht mir als warme Mahlzeit über mehrere Tage, ein warmes Mittagessen ermüdet mich.
Es ist schon vorgekommen, dass ich ungewollt auf einer Parkbank nach einem etwas reichhaltigeren Mittagessen eingeschlafen bin, in einem Ort in Ungarn den ich von der sozialen Situation her als etwas kritisch eingeschätzt hatte. Nach dem Aufwachen war ich froh, dass Geld und Bankkarte noch in der Lenkertasche waren-natürlich hatte ich auch das Fahrrad nicht angeschlossen-aber es war nichts passiert. In Deutschland oder Österreich hätte ich da in den kleineren Orten keine Bedenken.

Martin
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#442288 - 29.05.08 09:28 Re: Pausen auf der Tour [Re: Martina]
ganymed
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In Antwort auf: Martina

Hallo,so langsam baut sich schon eine gewisse Regelmäßigkeit auf, die mir persönlich aber manchmal ein bisschen Angst macht, weil ich das Gefühl nicht loswerde, dass ich schon längst mit dem angefangen habe, was ich immer vermeiden wollte, nämlich Reisen mit Sport zu vermischen.

Ich denk ich weiß was du damit meinst - du setzt dich selber unter Druck eine gewisse Strecke zu schaffen. Dieser selbst erzeugte Stress macht nervös und mindert den Urlaubsgenuss. Dieses Problem hab ich auch und lass dann öfter schöne Plätze links liegen, weil ich ja "noch so wenig km gemacht habe". Leider weiß ich auch nicht wie ich dieses Problem lösen könnte und ruhiger = genussvoller zu radeln.
lg josef
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Off-topic #442325 - 29.05.08 10:51 Re: Pausen auf der Tour [Re: SuseAnne]
JohnyW
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Hi Suse,

Zitat:
Ich bin ein Besichtigungsjunkie. Städte, Städtchen, Architektur, Schlösser, Klöster, Museen aller Ausrichtung usw. Wenn ich also irgendwo durchkomme, wo ich etwas angucken will, dann bleibe ich da auch mal 1-3 Stunden, auch wenn es auf Kosten der Tageskilometerleistung geht. Außerdem finde ich es wohltuend, zwischen der Radfahrerei mal eine Weile zu gehen - das fällt dann oft von alleine mit ab.


ich glaube wir sollten mal zusammen fahren. grins

Gruß
Thomas
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Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#442333 - 29.05.08 11:30 Re: Pausen auf der Tour [Re: ganymed]
veloträumer
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In Antwort auf: ganymed

In Antwort auf: Martina

Hallo,so langsam baut sich schon eine gewisse Regelmäßigkeit auf, die mir persönlich aber manchmal ein bisschen Angst macht, weil ich das Gefühl nicht loswerde, dass ich schon längst mit dem angefangen habe, was ich immer vermeiden wollte, nämlich Reisen mit Sport zu vermischen.

Ich denk ich weiß was du damit meinst - du setzt dich selber unter Druck eine gewisse Strecke zu schaffen. Dieser selbst erzeugte Stress macht nervös und mindert den Urlaubsgenuss. Dieses Problem hab ich auch und lass dann öfter schöne Plätze links liegen, weil ich ja "noch so wenig km gemacht habe". Leider weiß ich auch nicht wie ich dieses Problem lösen könnte und ruhiger = genussvoller zu radeln.
lg josef

Reisen und Sport zu vermischen ist ja kein Sakrileg.
Modernes adventure travelling ist ebenso wie klassisches Bergsteigen auch immer mit dem Erlebnis verbunden, etwas erreicht zu haben, dem Körper etwas abverlangt zu haben. Ob du nun am Gummiseil eine Brücke runter springst oder einen Gipfel besteigst - beides erfüllt ja eine innere Genugtuung, bringt inneres Erleben an sich und ist auch Genuss (wobei ich für mich selbst das Gummiseil mal ausschließen würde grins ). Nichts ist doch für einen Bergsteiger frustrierender, wenn er wegen Schlechtwetter o.ä. einen Berg nicht besteigen kann und unverrichteter Dinge wieder nach Hause muss. Da ist es doch naheliegend, dass der Radreisende auch sich ein paar Herausforderungen stellen möchte, die er meistern möchte.

Was für den einen vielleicht eine Qual wäre, ist für den anderen eben das Genusserlebnis schlechthin. Insofern habe ich auch immer ein Problem mit dem Begriff "Genussradeln" - was heißt das bitteschön? - Warum hat ein Donauwegradler bei 15 km/h mehr Genuss als ein Alpenradler bei 5 km/h rauf und 70 km/h bergab. Und bei 25 km/h flach zieht die Landschaft noch langsam genug vorbei, dass ich das gleichermaßen genießen kann wie jemand, der nur 15-20 km/h fährt.

Zudem erradeln die "schnellen" Radler mehr Landschaft, mehr Orte, mehr lokale Kulturaspekte - also auch mehr Genuss - und auch Intensität des Genusses kann in den Extremen dem Genuss im "Normalen" überlegen sein. Der kulinarische Genuss hängt mehr vom Geldbeutel ab als von der Reisegeschindigkeit - leider traurig . Vielleicht versäume ich eine Stadtbesichtung, weil es schnell weitergehen soll - sagen wir mal, Bozen habe ich so schon mehrfach aus Zeitnot ignoriert - aber was für ein Genuss, dann direkt vor dem im Abendrot glühenden Felsmassiv des Rosengartens zu speisen.

Man kann auf einer Reise eben nicht alles an Eindrücken mitnehmen, auch wenn man sich noch mehr Zeit nimmt. Es bleibt immer nur ein Ausschnitt. Und das mit eigener Leistung zu bereichern, ist doch nicht das Schlechteste? - ... solange ich eine Balance zwischen sportlicher Belastungsprobe und genussvoller Wahrnehmung der Umgebung finde. Sobald ich dabei in Konkurrenz zu Mitfahrern trete, halte ich das nicht mehr für gegeben. Dann wird es Wettkampf oder einfach blindes Dranhängen o.ä. - dann ist es eben keine Reise mehr. Deswegen habe ich auch bei jeder Art von Gruppenreisen Bedenken - es entsteht immer eine gruppenspezifische Ablenkung der Reisewahrnehmung von der Umgebung. Das muss nicht einmal etwas mit sprortlicher Geschwindigkeit zu tun haben, sondern eben mehr mit dem "Herdentrieb". Andererseits kommen dann neue gesellschaftliche Aspekte hinzu. Es hat halt jeder seine Ansichten zum Reisen...
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#442342 - 29.05.08 11:45 Re: Pausen auf der Tour [Re: veloträumer]
Martina
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In Antwort auf: veloträumer

Reisen und Sport zu vermischen ist ja kein Sakrileg.
Modernes adventure travelling ist ebenso wie klassisches Bergsteigen auch immer mit dem Erlebnis verbunden, etwas erreicht zu haben, dem Körper etwas abverlangt zu haben.


Du vertrittst die typische Perspektive eines jungen sportlichen Mannes, ich aber bin eine ältere unsportliche Frau. zwinker Im Ernst, ohne jetzt vertiefen zu wollen, was man genau unter sportlich und unsportlich zu verstehen hat, seinem Körper etwas abzuverlangen macht eben nur dann Spaß wenn es zumindest ab und zu möglich ist, dabei ein Erfolgserlebnis zu haben. Und genau das ist nur bei bestimmten körperlichen Voraussetzungen überhaupt möglich.


Zitat:

was heißt das bitteschön? - Warum hat ein Donauwegradler bei 15 km/h mehr Genuss als ein Alpenradler bei 5 km/h rauf und 70 km/h bergab.


Genussradeln heißt für mich, so zu fahren wie ich will und nicht wie mir eine äußere Norm vorschreibt, einen absoluten Tempo- oder Kilometer- bzw. Höhenmeterwert kann ich diesem Begriff nicht zuordnen. Und ehe jetzt jemand protestiert: diese äußere Norm existiert. Ignorieren kann man sie nur dann, wenn man konsequent nie mit anderen zusammenfährt (oder nur mit Leuten, denen man absolut vertraut)

Genuss heißt für mich definitiv nicht, mich in irgendeiner Art und Weise zu überwinden, dazu ist die Gefahr viel zu groß, dass es dann doch nicht klappt. Und Gelegenheiten, Leistungsvorgaben erfüllen zu müssen und mich im Falle der Nichterfüllung zu blamieren, habe ich im Beruf genug, das brauche ich in meiner Freizeit nicht auch noch.

Zitat:

Und das mit eigener Leistung zu bereichern, ist doch nicht das Schlechteste?


Wenn du diese Leistung bringen kannst, dann ja, wenn nicht dann nicht.

Martina, ob dieses Themas gerade aus aktuellem Anlass etwas angefressen.
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#442351 - 29.05.08 12:05 Re: Pausen auf der Tour [Re: Martina]
mgabri
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In Antwort auf: Martina
ich aber bin eine ältere unsportliche Frau.

jaja, oft gehört aber nie geglaubt. Wärst du das tatsächlich, dann würdest du kaum soviel in diesen Forum schreiben. Geschweige denn an Radmarathons teilnehmen. Etwas bessere Selbsteinschätzung, gnädige Frau.
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#442355 - 29.05.08 12:15 Re: Pausen auf der Tour [Re: iassu]
JohnyW
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Hi,

Zitat:
Wie haltet ihr es mit Erholungspausen, Sightseeingpausen, Faulheitspausen unterwegs? Gibt es bestimmte Zyklen, die sich immer wieder einstellen, etwa erste Pause nach xx km? Gestalten sich die ersten km eher zäh und ihr haltet vorsichtshalber bald wieder an und kommt erst nachmittags richtig in Schuß und Ausdauer, oder geht es morgens ab, wie Schnitzel bis km 80 und dann kommt die große Pause und danach noch ein Bißchen?


Ein bisschen viel fragen auf einmal grins

Ich mache Erholungspausen nach 20 km oder spätestens 1,5 Stunden. Faulenzpausen kenne ich nicht grins aber eigentlich mache ich selten Erholungspausen, denn es gibt ja Pausen die eine höhere Priorität haben:

- Sightseeing (1-6 h)
- Wanderpausen (1-16h)
- Essenspausen (keine Probleme nach einem Schnitzel) (max 1 h)
- fotostops (5 min)
- Zigarettenpausen (ok werden zu Erholungspausen) (15 min)
- etc.

Die erste Pause mache ich spätestens nach 15 km (weil ich dann etwas zum Frühstücken brauche) I.d.R. fahre ich ohne Frühstück los.

Gruß
Thomas

PS: Bei Radreisen fahre ich halb so schnell wie sportlich.
Homepage: http://thomasontour.de
Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#442356 - 29.05.08 12:16 Re: Pausen auf der Tour [Re: Martina]
SuseAnne
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In Antwort auf: Martina


Du vertrittst die typische Perspektive eines jungen sportlichen Mannes, ich aber bin eine ältere unsportliche Frau. zwinker Im Ernst, ohne jetzt vertiefen zu wollen, was man genau unter sportlich und unsportlich zu verstehen hat, seinem Körper etwas abzuverlangen macht eben nur dann Spaß wenn es zumindest ab und zu möglich ist, dabei ein Erfolgserlebnis zu haben. Und genau das ist nur bei bestimmten körperlichen Voraussetzungen überhaupt möglich.


Das glaube ich nicht. Ich erinnere mich an eine winterliche Rheinradtour, auf der ich ein älteres (wirklich älter, nicht in Deinem Alter) Tandempärchen getroffen habe. Mit einem sichtbar sackschweren Hollandradtandem (mit Schaffellsattelbezügen). Er sagte zu seiner (blinden) Stokerin: "So, nach der Fähre sind wir jetzt bald zu Hause". Und sie meinte, hörbar stolz: "Ja, aber wir sind heute auch 40 km gefahren".

So, die zwei sind trotz Einschränkungen 40 km an einem kalten Wintertag Tandem gefahren, waren offenbar müde, hatten also auch etwas geleistet, hatten aber ebenso offenbar ein Erfolgserlebnis.

Für mich steckt da genau das drin: Leistung und Genuss. Dass sich bei anderen altersmäßigen und körperlichen Voraussetzungen als den beiden die Leistung in mehr Kilometer, mehr Höhenmeter ausdrückt, ist klar.

Suse
Bitte die bestellten Buffs rasch bezahlen. Treffpunkte für die über mich laufenden Raum Stuttgart-Sammelbesteller werden demnächst bekanntgegeben!
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#442359 - 29.05.08 12:30 Re: Pausen auf der Tour [Re: iassu]
natash
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Beiträge: 7.682
Ich mache Pausen zum: Pinkeln, Essen einkaufen, essen, Kaffee trinken, Trinkflaschen auffüllen, Hände auftauen,um etwas anzuschauen usw. Das können 5 am Tag oder eine oder keine sein. Das hängt vom Charakter der Tour, den Umständen, Lust, Laune und Zufall ab.
Ich fahre am liebsten morgens die meisten km, das ist aber keine Zwangsläufigkeit.
Städte meide ich eher, deshalb werde ich auch nicht so oft eine anschauen.Wenn´s grad gut läuft halte ich eher selten an, mein Bedarf an Kirchenbesichtigungen wurde in meíner Jugend für die nächsten 50 Jahre vollkommen gedeckt, deshalb schaue ich mir nur wirklich besondere Kirchen an.
Nur bei Ausgrabungen werd ich schwach, da kann ich mich dann ziemlich lange aufhalten.
Ansonsten machen mich lange Pausen eher schlapp, da brauch ich manchmal fast 2 stunden um wieder richtig in die Gänge zu kommen.
LG nat
Lg Nat
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#442361 - 29.05.08 12:37 Re: Pausen auf der Tour [Re: mgabri]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
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In Antwort auf: mgabri

In Antwort auf: Martina
ich aber bin eine ältere unsportliche Frau.

jaja, oft gehört aber nie geglaubt.


Ich hab ja schon gesagt, dass das erstens natürlich ein durchaus absichtlich überzeichnetes Klischee ist und zweitens sehr viel damit zu tun hat, was man unter 'sportlich' versteht. Wenn ich es recht überlege, meine ich damit wohl gar nicht in erster Linie irgendwelche messbaren Fähigkeiten, sondern einen bestimmten 'Typ'. Ich kenne viele Leute, die es im Vorfeld für ein tolles Abenteuer halten, z.B. in einer Gruppe mal klettern zu gehen oder auch eine Wildniswanderung zu unternehmen . Und die finden es dann hinterher erfahrungsgemäß auch tatsächlich toll, wenn sie Erfolgserlebnisse haben. Mir dagegen mach sowas Angst. Ich weiß eben aus Erfahrung, dass sowas bei mir auch recht oft schiefgeht. Hinterher bin ich vielleicht froh, alles heile überstanden zu haben, aber mit Glücksgefühlen hat das wenig zu tun.

Martina
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#442384 - 29.05.08 14:43 Re: Pausen auf der Tour [Re: veloträumer]
Uli
Moderator
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Beiträge: 14.689
Zitat:
Reisen und Sport zu vermischen ist ja kein Sakrileg.

Mal vorweg: Dass, was wir hier im Forum - und dazu gehören ausdrücklich auch die Langsam- und "Tageskurzetappen"-Fahrer - als Urlaub bezeichnen, ist für weit über 90% der erwachsenen Bevölkerung Hochleistungssport. Auch wenn wir das anders sehen.

Zitat:
Da ist es doch naheliegend, dass der Radreisende auch sich ein paar Herausforderungen stellen möchte, die er meistern möchte.

Das ist m.E. nicht genau das, was Martina meinte. Sie (und auch ich) kann es nicht nachvollziehen, wenn jemand seine Radreise primär nach dem Grad der körperlichen Anstrengung bewertet.

Zitat:
Warum hat ein Donauwegradler bei 15 km/h mehr Genuss als ein Alpenradler bei 5 km/h rauf und 70 km/h bergab. Und bei 25 km/h flach zieht die Landschaft noch langsam genug vorbei, dass ich das gleichermaßen genießen kann wie jemand, der nur 15-20 km/h fährt.

Dafür müssten wir definieren, was "geniessen" ist. Fakt ist, dass man deutlich weniger "Details" mitbekommt, je schneller man unterwegs ist. Deswegen halte ich den Satz

Zitat:
Zudem erradeln die "schnellen" Radler mehr Landschaft, mehr Orte, mehr lokale Kulturaspekte - also auch mehr Genuss

für nicht haltbar. Denn er heisst in der Konsequenz, dass jemand, der mit 30 km/h unterwegs ist automatisch mehr Genuss hat, als einer mit 15 km/h.

Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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Off-topic #442392 - 29.05.08 15:27 Re: Pausen auf der Tour [Re: Uli]
olafs-traveltip
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Dann müssen wir doch alle auf's Auto umsteigen.

Wieviel Landschaft könnten wir da erst bei >100km geniessen.


Da kauf ich mir doch glatt 'nen Porsche.... schmunzel

Geändert von olafs_traveltip (29.05.08 15:28)
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#442404 - 29.05.08 16:03 Re: Pausen auf der Tour [Re: Uli]
veloträumer
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In Antwort auf: Uli

Zitat:
Warum hat ein Donauwegradler bei 15 km/h mehr Genuss als ein Alpenradler bei 5 km/h rauf und 70 km/h bergab. Und bei 25 km/h flach zieht die Landschaft noch langsam genug vorbei, dass ich das gleichermaßen genießen kann wie jemand, der nur 15-20 km/h fährt.

Dafür müssten wir definieren, was "geniessen" ist. Fakt ist, dass man deutlich weniger "Details" mitbekommt, je schneller man unterwegs ist. Deswegen halte ich den Satz

Zitat:
Zudem erradeln die "schnellen" Radler mehr Landschaft, mehr Orte, mehr lokale Kulturaspekte - also auch mehr Genuss

für nicht haltbar. Denn er heisst in der Konsequenz, dass jemand, der mit 30 km/h unterwegs ist automatisch mehr Genuss hat, als einer mit 15 km/h.

Ganz so einfach ist es denn doch nicht, allein die Zeit, etwas zu betrachten, bedeutet noch nicht den höheren Genuss. Eine lange Sinfonie ist noch kein Garant für hohen Musikgenuss, manchmal reicht ein Song von wenigen Minuten. Es ist auch unklar, ob der Langsamradler wirklich genießt, oder ob er sich nur zeitlich länger quält. Wenn du zu lange auf dem Fleisch kaust, schmeckt es nicht mehr - was nicht heißen soll, es ungekaut runterzuschlucken...

Wer untrainiert ist (und damit automatisch auch immer zu den etwas langsameren Radlern gehört), wird bestimmte "anstrengende" Regionen ganz meiden. Damit entgehen ihm Landschaft, die aufgrund der unmittelbaren Natur auch ein intensiveres Naturerlebnis bewirken. Außerdem pedaliert selbst der bestens trainierte Reiseradler ziemlich langsam die großen Berge hoch - langsamer als der untrainierte in der Ebene. Luft, Licht, Berge bewirken eine ganz andere Wahrnehmung beim Radler als unten im Tal. Murmeltiere sieht man eben erst mit etlichen Höhenmetern aufwärts usw. Kommt mal eine uninteressante Strecke, kann mit Tempo die auch mal schneller überbrücken, um schneller wieder in eine "genussreiche" Region zu kommen.

Eine meiner Thesen ist ja, dass der Genuss sich aus verschiedenen Faktoren zusammensetzt - das Geschaffte - also bergauf, aber auch die Abfahrt danach - sorgen für eigene Genussfaktoren, die man sich als untrainierter Flachradler eben nicht kaufen kann.

Wenn der Schnellradler großzügige Pausen dazu benutzt, sich in Städten und anderen Orten genügend Zeit zu nehmen, kann er bei gleichen Kilometern an einem Tag mehr genießen als ein Langsamradler. Erst wenn der Schnellradler auch noch hektisch alle Besuchspunkte meidet und von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang unterwegs ist, genießt er weniger. Ich habe aber schon schnelle Reiseradler getroffen, die im Sommer gegen 17 Uhr ihr Ziel zu erreichen suchen, um noch abends zu entspannen und zu genießen - einer beendete sogar seine Etappen bereits gegen 14-15 Uhr! (Ich selber fahre gerne bis Dunkelheit - oder zumindest bis Für-gerade-noch-was-zum-Essen-kriegen; mache aber auch lange Badepausen tagsüber.)

Das Genießen hängt also nicht von schnell oder langsam ab, sondern davon, ob man sich für einzelne Genusspunkte Zeit nimmt, und auch davon, wie gut man seine Sinne in die Natur und die befahrenen Orte reinhängt. Der Genuss durch Leistung wollte ich auch nicht von Höchstleistungen abhängig machen, sondern von persönlichen Leistungsgrenzen - wobei ich ganz bei der Argumentation von SusAnne bin - also wenn jemand stolz sein kann, als alter oder untrainierter Mensch 40 km bewältigt zu haben. Ein trainierter Zustand kann einem aber helfen, neue und intensivere Genusserlebnisse zu erradeln (Berge etc., s.o.).
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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#442405 - 29.05.08 16:05 Re: Pausen auf der Tour [Re: Uli]
Anonym
Nicht registriert
In Antwort auf: Uli

Zitat:
Reisen und Sport zu vermischen ist ja kein Sakrileg.

Mal vorweg: Dass, was wir hier im Forum - und dazu gehören ausdrücklich auch die Langsam- und "Tageskurzetappen"-Fahrer - als Urlaub bezeichnen, ist für weit über 90% der erwachsenen Bevölkerung Hochleistungssport. Auch wenn wir das anders sehen.


Nicht das, was 90% der Bevölkerung glauben, zählt, sondern die Tatsachen. Und nach denen betreibt man auf Radreise keinen Hochleistungssport, sondern Ausdauersport.
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#442407 - 29.05.08 16:07 Re: Pausen auf der Tour [Re: Martina]
veloträumer
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In Antwort auf: Martina

In Antwort auf: veloträumer

Reisen und Sport zu vermischen ist ja kein Sakrileg.
Modernes adventure travelling ist ebenso wie klassisches Bergsteigen auch immer mit dem Erlebnis verbunden, etwas erreicht zu haben, dem Körper etwas abverlangt zu haben.


Du vertrittst die typische Perspektive eines jungen sportlichen Mannes, ich aber bin eine ältere unsportliche Frau. zwinker

lach lach lach Danke für die Blumen - mit schönen Grüßen aus der midlife crisis... (mal sehen, wer von uns zuerst die Seniorenkarte bekommt...) grins grins grins an eine befähigte Pedalritterin, die das nicht zugeben will! schmunzel zwinker
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen

Geändert von veloträumer (29.05.08 16:08)
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Off-topic #442419 - 29.05.08 17:13 Re: Pausen auf der Tour [Re: veloträumer]
amarillo
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Beiträge: 1.134
Hallo Mathias,

Zitat:
dann kam zwischen vor acht bis ca. 14:00 keine Bäckerei, kein Supermarkt (entlegende Vogesengegend).


Verätst du uns noch, wo du genau unterwegs warst?
Vielleicht auch mit einem kleinen Bericht und wie immer schönen Bildern?

Bin immer an schönen Vogesenrouten interesssiert. Mein Favorit ist ja das Pays de Senones. Hast du vielleicht dort so lange auf dein Frühstück warten müssen?

Gruß Hildegard
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#442428 - 29.05.08 18:05 Re: Pausen auf der Tour [Re: mgabri]
JaH
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In Antwort auf: mgabri

In Antwort auf: Martina
ich aber bin eine ältere unsportliche Frau.

...Etwas bessere Selbsteinschätzung, gnädige Frau.


Man/Du müsste jetzt halt ihre Bezugsgröße kennen.
Und ob sie mehr Objektivist, oder Hoch, oder Tiefstapler ist, oder sich so versteht. *öhm* listig

Ich denke genau das ist immer wieder eines der hüpfenden Kommata"s", in sovielen Vergleichen und vergleichenden Diskussionen.
Wenn ich denn, anderswo, sage ich würde nicht mitkommen, da ich nicht fit wäre, dann lachen andere und sagen, ich mit meiner Restfitness wäre dann wohl immer noch gut genug um die meisten der Übrigen sozusagen in den Sack zu stecken. Und obwohl das so sein könnte, geht es ja eben nicht darum, sondern einzig oder v.a. darum wie der Mensch sich selber einschätzt und aufgrund dieser Selbsteinschätzung dann verantwortlich handelt.
Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten.
In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.
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#442430 - 29.05.08 18:15 Re: Pausen auf der Tour [Re: Uli]
JaH
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In Antwort auf: Uli

Dafür müssten wir definieren, was "geniessen" ist. Fakt ist, dass man deutlich weniger "Details" mitbekommt, je schneller man unterwegs ist. Deswegen halte ich den Satz

Zitat:
Zudem erradeln die "schnellen" Radler mehr Landschaft, mehr Orte, mehr lokale Kulturaspekte - also auch mehr Genuss

für nicht haltbar. Denn er heisst in der Konsequenz, dass jemand, der mit 30 km/h unterwegs ist automatisch mehr Genuss hat, als einer mit 15 km/h.


Hmmm, hmmm, dafür müsste man auch erst definieren, was man im jeweiligen Zusammenhang nter Details versteht. listig

Wenn man jetzt, um ein krasses Beispiel zur Verdeutlichung zu wählen, die Fahrt durch eine Steppe, oder abetr ausgedehnte Rapsfelder nimmt, so ist beim Durchfahren der großflächig eintönigen Landschaft die Aufnahme von Details bei 15 oder30 Sachen wohl in etwa diegleiche.
Anders sähe es aus, wenn man durch ein historisches Altstädtchen rollt. Wobei hier auch der lediglich 15 fahrende Radler als Durchraser angesehen werden müsste?!

Jedoch, Details können einem auch in der Steppe entgehen. So kenne ich einen, mit dem kann man keine 5 Minuten am Stück geradeaus gehen, weil der ständig mit der Nase nebn oder in der nächsten Blüte, oder einem verdächtig aussehendem Erdhügel liegt und dort entweder die Pflanze bestimmt, sie beschnuppert, oder, wer weiß?, sie auch mal bestäubt, oder auch nur nach nem Wattwurm schaut.

Details sind also so individuell, wie die Individuen an sich.
Daher können sowohl 30, also auch 15 Sachen richtig und auch falsch sein, je nachdem was einem wichtig ist.
Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten.
In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.
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#442462 - 29.05.08 20:11 Re: Pausen auf der Tour [Re: veloträumer]
natash
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Ach, das mit dem Genuss ist so eine Sache, weshalb der Ausdruck "Genußradler" eine eher unsinnige Wortschöpfung ist. Ich finde beispielsweise lange Flachetappen (z.B. durch die norddeutsche oder auch die pannonische Tiefebene(mit Umluftherd) eher eine Quälerei, die ich halt durchstehen muss um von A nach B zu kommen. Berge fahr ich hingegen mit Genuß hoch (zumindest den ersten am Tag listig)herunterfahren genieße ich meist weniger, weil meine kleinen Hände bei langen Abfahrten verkrampfen oder abfrieren, dann freue ich mich auf den nächsten Anstieg..., bei anderen ist das genau umgekehrt. Manche lieben Strand und mehr - ich finds nach 2 Stunden langweilig, dafür finde ich auf-Berge-steigen-ganz-toll (egal ob schnell oder langsam, bin ohnehin nicht schnell), andere grausen sich da usw.
Manche halten meine Räder für unbequeme, bockelharte Streckbänke, ich finde sie aber bequem undsoweiterundsofort. Und wer hat jetzt mehr Genuß bei der Sache? Genau, das kann nämlich niemand berurteilen, außer der Person selbst.
LG nat
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#442478 - 29.05.08 20:46 Re: Pausen auf der Tour [Re: veloträumer]
Martina
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In Antwort auf: veloträumer

mal sehen, wer von uns zuerst die Seniorenkarte bekommt...


Nach dem tatsächlichen oder dem gefühlten Alter? cool lach

Martina
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Off-topic #442586 - 30.05.08 11:11 Re: Pausen auf der Tour [Re: amarillo]
veloträumer
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In Antwort auf: amarillo

Verätst du uns noch, wo du genau unterwegs warst?
Vielleicht auch mit einem kleinen Bericht und wie immer schönen Bildern?

Bin immer an schönen Vogesenrouten interesssiert. Mein Favorit ist ja das Pays de Senones. Hast du vielleicht dort so lange auf dein Frühstück warten müssen?

Bericht kommt noch, dauert halt, wenig Zeit, 330 Bilder muss ich erst überarbeiten (fertig), dann wieder die Qual der Wahl, was hochladen (und verkleinern, noch nicht). Vorweg: Tour war trotz Wetterkapriolen fantastisch, Val de Senones auch mein Favorit - da hatte ich aber genügend Vorräte dabei...
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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#442960 - 01.06.08 10:37 Re: Pausen auf der Tour [Re: iassu]
mille1
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Hallo,
ich mache Pausen, wenn sie mir passen, das kann nach zehn Minuten passieren oder erst nach einer Stunde. Über den Anlaß einer Pause wurde hier schon genug beschrieben. Pausen, die ich immer mache, sind beim erreichen der Paßhöhe und beim erreichen einer größeren Stadt(muß nicht das Etappenziel sein), dort wird was getrunken, photografiert, eine Kleinigkeit gegessen.
Ich frühstücke morgens immer (auf Radtouren etwas weniger als sonst), daher mache in am frühen vormittag eine etwas längere Pause um mir eine kleine Suppe zu kochen. Eine lange Mittagspause mit Siesta gibt es eher selten.
Richtig gekocht wird abends, wenn das Zelt steht.
Ich finde Pausen bei einer Radtour nicht störend, sondern sie gehören dazu.
Jeder muß selber wissen, wann, wo und wieviel Pausen er benötigt. Ich neige dazu, lieber eine Pause mehr, als zu wenig, einzulegen.
Wenn es besonders heiß(wie im Jahrhundertsommer 2003) oder extrem schwer(Paßanstiege) kommen öfters(ca alle 15-30 Minuten) kleine Pausen vor, die ich dann auch brauche
Mille
Das Wie verstehe ich, aber nicht das Warum....
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