Ja Hallo !

Ich wollte mal wissen , welche Erfahrungen ihr mit den verschiedenen Arten von Lenkerbändern gemacht habt . Ich dachte für mein Poulidor an Leinen oder Kork .Und wie sieht es mit der Polsterung darunter aus , welche?

Gibt es eigentlich auch eine spezielle Wickeltechnik für das Band oder ist es völlig schnurz ? Wie lang muss es mindestens sein ?

Ich nutze Kork-Bänder (saugen den Schweiß einfach am besten auf, von KarstadtSport relativ preiswert und für mich keinen Unterschied zu höherwertigen, hab 3ttt schon probiert), kenne aber eine Reihe von Rädern an denen Leinen einfach besser aussieht.

Ich hatte einmal diese Gelkissen mit eingewickelt, nie wieder! Wenn ich jetzt noch das Gefühl hätte mehr Federung zu brauchen, würde ich einfach 2 Lagen wickeln (Bei Leinen entsprechend mehr).

Spezielle Wickeltechnik? Naja, irgendwie schon, man fängt unten an, zieht das Band bevor man es drumherumwickelt etwas lang (elastisch), damit es sich dann beim zusammenziehen schön um den Lenker schmiegt. Man sollte symetrisch wickeln, ich wickle in der Richtung wie im unteren Bild, weil: Mit den Händen macht man eine Kraft die das Band nach außen verdrehen will. Wie auf dem unteren Photo würde es sich nur straffen, andersrum gewickelt würde es sich vllt. raffen.

Ansonsten ist das alles ne Frage der Übung, meine ersten beiden Versuche waren schrecklich, das halbe dutzend danach sah richtig schmuck aus, und die letzten beiden hab ich wieder versaut. Man sollte sich halt Zeit nehmen. Die Klebestreifen als Abschluss reichten mir fürs gute Gefühl nie aus, also wird da noch ein-zwei Lagen Isolierklebeband drumgewickelt.

Hier ein paar Bilder.
http://www.sportdiagnosen.de/technik/nokon.htm

Gruß, Ingmar

Hallo,
wenn "Poulidor" so alt ist, wie er sein kann, dann passt sicher die klassische Methode: Leinenband mit Schellacküberzug. Wenn neumodischer Kram wie "innen"- verlegte Brems- oder gar Schaltzüge mit einbandagiert werden sollen, bevorzuge ich "Cinelli"-Band, das aber mittlerweile wohl unter allen möglichen Handelsnamen auf dem Markt ist (das ist dieses Korkband!). Polsterwirkung lässt sich eigentlich nur mit Polster erzielen, meine persönliche Methode ist Neopren und Kontaktkleber, was aber ein ziemliches Gefummel ist. Wenn ich mir schon so´ne Arbeit mache, benutze ich zum umwickeln ledernes Tennis-Griffband, das schlägt auch das beste Korkband in der Lebensdauer. Gewickelt wird unbedingt vom Lenkerende ausgehend, sonst sieht das Ergebnis bald aus wie die Bauchschuppen einer Riesenschlange. Im Bereich der Bremshebelbefestigung gibt es einen seemannsknotengleichen Umschlingungstrick, ich bevorzuge an dieser ohnehin wenig belasteten Stelle die Illusion der fortlaufenden Steigung, die dazu notwendigen kurzen Stücke fixiere ich mit Isolierband unsichtbar unter dem hochgekrempelten Griffbezug.
Bei etwa 1/3 Überdeckung reicht der Packungsinhalt (2 Rollen) so gerade für den klassischen Rennlenker, ausladendere Hirschgeweihe wollen mehr.

Axel

Hallo!

Auf der Park Tool Seite wird das Lenkerbandwickeln ganz gut beschrieben-da haste zumindest schon mal einen Anhaltspunkt.
Was das Lenkerband ansich angeht, gips wohl die verschiedensten Meinungen. Korklenkerband faßt sich schon sehr gut an, ist aber kein Wunder an Haltbarkeit, fast unkaputtbar aber ein bischen wie feines Schleifpapier ist die Leinenband-Schellack-Methode (dämpft aber null), was sich bei mir, als besser als sein Ruf rausgestellt hat, ist günstiges Plaste Lederimitatband (gips von Pelten oder Ambrosio). Dieses hat auch den Vorteil, daß es gut von der Lenkermitte (den richtigen Zug vorausgesetzt) nach außen gewickelt werden kann und läßt den Lenkerabschluß obwohl´s der Anfang ist, sehr aufgeräumt aussehen. Außerdem ist es haltbarer als Korkband.

Axel

Tja Moin,
als ich noch mit Lenkerband gefahren bin hatte ich immer so ein 08/15 Plastikband und dann ein Korkband um den Lenker. Ich habe auch immer noch beidseitiges Teppichklebeband unter die Griffbaender gewickelt, damit nichts verrutscht. Hat auch super gehalten, allerdings ist das abziehen nur mit viel Fluchen, Schweiss, und manchmal auch Blut verbunden
Das Doppelgewickel hat den Vorteil, dass a) der Lenker schoen dick wird und b) die Polsterung besser ist.

Viel Spass beim Wickeln,

Lars

Hallo Ingmar! Ganz kann ich das nicht bestätigen, es gibt m.E. durchaus qualitative Unterschiede zwischen Korkbändern. Die besten Erfahrungen habe ich bisher mit Cinelli (relativ teuer aber sehr haltbar) und Selev (auch sehr haltbar, dazu mit diesen wunderbaren Abschlussschellen, sauberer geht es nicht) gemacht, nicht empfehlen kann ich das günstige Band von Rose, das reibt sich schnell auf. Wenn Dich das Selev interessiert einfach den Namen bei eBay eingeben, das verkauft ein Händler günstig im Doppelpack in verschiedenen Farben. Gruß, Uwe!

Ja, ein Dankeschön für die schnellen Antworten .

Nun , wie es aussieht werde ich ein höherwertiges Korkband nehmen .

Ich hab heut zufällig auf der Seite von manufactum entdeckt, dass Brooks auch lederne Lenkerbänder herstellt. Ich habe zwar keine Erfahrung damit, könnte mir das aber auch sehr angenehm und sehr haltbar vorstellen.

Na ja, etwas pflegebedürftig im Vergleich zu Korkband und bei Nässe schön seifig halt... Außerdem unverschämt teuer, ein ortsansässiger Sattler hatte mir angeboten solche Streifen (dann natürlich ohne Unterbau) für 10-15€ je nach Leder zu schneiden, das könnte man bei Bedarf auch noch versuchen... Gruß, Uwe!

Bei diesem Lenker wirst du mit den 2 Rollen nicht hinkommen:

Hirschgeweih-Lenker

Aber wer wollte schon diesen Lenker mit Lenkerband verschandeln! ;-)

Gruß LUTZ

Hallöchen,

an meinen Rädern habe ich bisher folgendes verwendet:
1. Leinenband (Tressostar) ohne Schellack. Würde ich nicht empfehlen (höchstens aus Pietätsgründen, wenn Dein Rad ein Oldtimer ist). Ist zwar günstig, dämpft aber nicht und fühlt sich, wenn nass oder verschwitzt, klebrig an.
2. Selbstklebendes, lederimitierendes PVC-Band (Pelten, Bike Ribbon). Ist immer noch verhältnismäßig günstig, sieht ähnlich wie Leder aus, dämpft ein wenig, ist abwaschbar und im nassen Zustand rutschig.
3. Kunststoffband ohne Selbstklebeschicht (Benotto, gibts das überhaupt noch?). Nicht zu empfehlen. Schwierig zu wickeln und neigt zum Verrutschen. Dämpft nicht.
4. Korkband verschiedener Hersteller (Cinelli wurde bereits genannt). Ist derzeit mein Favorit. Gut zu wickeln, dämpft gut, saugt Schweiß auf, fühlt sich auch im nassen Zustand noch relativ angenehm an.

Zusätzliche Geleinlagen oder ähnliches habe ich noch nicht ausprobiert. Habe aber auch nicht das Bedürfnis. Und noch ein Tip: falls Du vorhast, weißes Lenkerband zu verwenden: es sieht zwar im Neuzustand sehr schön aus, dieser Zustand hält aber nicht lange vor, weil es bald verdreckt.

Gruß netbelbo

aber auch da hat das Korklenkerband die Nase vorn: es läßt sich mit einem Streifen Schmirgelleinen wieder schön auber und griffig schleifen. Je öfter man das macht, um so gleichmäßiger wird die Oberfläche.
Markus

Wir sind nicht dazu verpflichtet, alles zu lieben, wo "Brooks" draufsteht. Wer ohne das prestigeschwangere Logo leben kann, darf NoName Tennisband verwickeln und die Differenz als fette Anzahlung für einen quietschenden, knarzenden, färbenden und unkaputtbaren Ledersattel abdrücken !

Axel

Hallo Uwe,
beim Tennisband ist es nicht mit 2 Rollen getan, die braucht es schon für eine Seite!
Macht aber nichts, am Bremsgriff ist sowieso eine Unterbrechung möglich. Vor der Montage musste ich immer sorgfältig überprüfen, welches Trumm länger ist, unter oder oberhalb der Bremsenbandage. Danach entscheidet sich, von welcher Rolle die 2 bis 3 kurzen Stücke abgezwackt werden, die ich für den Bremsbereich brauche. Beim 44er Cinelli-Lenker ist das immer gut ausgegangen, bei den extrem kontourierten neumodischen Dingern könnte es vielleicht knapp werden, da Leder nicht ausfranst, lässt sich bei ordentlicher Verklebung aber auch ein Ansatz an verdeckter Stelle (Unterseite des geraden Stücks) haltbar durchführen. Selbst wenn noch ein 5. Band nötig wäre, schlägt meine Bastellösung immer noch den heftigen Preis der Brooks-Lösung. Ich habe das billigste Lederband in schwarz verwendet, eingeprägte und farbige Werbelogos konnte ich so vermeiden, die Lebensdauer lag immer deutlich über 2 Jahren im Ganzjahresbetrieb.

Axel