Moin alle zusammen,
ich hätte mal ne Frage zu meinem Kettenverschleiß.

Ich bin mit meinem Rad nun so um die 2000km gefahren. Das meiste davon bei Nässe und auch viel auf unbefestigten Wegen. Aufgrund dessen was ich hier im Forum gelesen habe war ich mir relativ sicher, daß so langsam ne neue Kette fällig wäre.

Habe jetzt mit nem Meßschieber nachgemessen und siehe da, fast gar kein Verschleiß. Laut Sheldon Brown soll man den Abstand zwischen 10 Rollen messen. Bei einer neuen Kette sollten es 127mm sein und bei 129mm sollte gewechselt werden. Ich hab bei mir 127,5mm gemessen.

Mir war bei der Kette (SRAM PC-990) aufgefallen, daß es n paar hundert Kilometer gedauert hat bis die Kette wirklich rund lief. Kann es sein, daß SRAM die Ketten von Werk aus mit etwas geringeren Abständen ausliefert, oder wie ist das zu erklären?

Nicht daß es mich stören würde, daß die Kette noch Top ist. Bin einfach nur ein wenig überrascht, weil die Kette wie schon gesagt meistens bei schlechtem und nassem Wetter gefahren wurde.

lg Erik

Zum Thema Verschleiß bei 9x-Ketten hat JensD Hier
schon ausreichend geschrieben. Dem kann man wohl kaum noch was hinzufügen.

Demnach landeten die SRAM-Ketten irgendwo im Mittelfeld.

job

Hi Katjob,
gerade weil ich diesen Fred gelesen habe bin ich ein wenig irritiert. Demnach sollte die Kette schon ziemlich runter sein???

lg Erik

Wie bei allen Verschleißarten kann man die Haltbarkeit nur unter angenähert gleichen Bedingungen miteinander vergleichen. Also was bei JensD 2000km hält, kann bei Dir durchaus 3500km halten (auch und gerade wenn man die Fertigungsstreuung ignoriert.)
Und wenn ich es richtig in Erinnerung habe, verläuft der Verschleiß im mittleren Bereich linear, um dann kurz vor Erreichen des Lebensdauerendes progressiv anzusteigen.

Das ist wie mit der Haltbarkeit von Reifen. Nix genaues weiss man nicht.


job

So, ich muß den Fred hier noch mal aufgreifen. Und zwar würde mich interessieren wie groß die Fertigungstoleranzen bei Ketten sind. Wie ich ja schon früher erwähnt habe schreibt Sheldon Brown, dass Ketten mit einem Anfangsabstand von 127mm zwischen zehn Bolzen ausgeliefert werden, und man bei so um die 129mm wechseln sollte. Ich habe jetzt mal bei nem Rad mit ner neuen Kette nachgemessen und bin auf etwas weniger als 126mm gekommen.

Da meine Kette jetzt nach 2200km 127mm aufweist gehe ich davon aus, dass auch diese irgendwo bei 125mm - 126mm ausgeliefert wurde.

Das heist, dass ich mit meinen 127mm warscheinlich auch schon eine Längung von etwa 1% habe. Ist es schlau diese jetzt trotzdem bis zu dem von Sheldon Brown angegebenen Wert von knapp unter 129mm zu fahren, oder fang ich dann an das Ritzel abzuraspeln weil 129mm dann ja schon einer Längung von mehr als 2% entsprechen?

lg Erik

Also ich halte selbst 1% Verschleiss bereits für ritzelschädigend.

Aber wie Job schon schrieb- das kann bei Jedem anders sein. Das ist ja auch ein fliessender Prozess, der Ritzelverschleiss steigt zwar bei stärker gelängten Ketten- aber wie stark bei welcher Längung die Ritzel um wieviel Schaden nehmen dürfte unterschiedlich sein.

Bei mir ist jedenfalls selbst nach 0.8% Verschleisskettenwechsel nach allerspätestens 3 Ketten ein neues Ritzel fällig.

Grüsse von
Jens.

Hallo Erik,



Wenn deine Kette nach der von dir angegebenen Fahrstrecke das Grundmaß hat, kannst du natürlich so tun, als wäre sie neu und von diesem Wert aus die Kette um den dir genehmen Betrag verschleißen.
Übrigens verschleißen deine Kettenräder und Ritzel auch, wenn beide die exakt gleiche Teilung wie die Kette haben, allerdings nicht so schnell, als wenn große Unterschiede bestehen.

Gruß

Ingo
der mit einem Antriebssatz (Kettenrad, Ritzel, Kette) 21.000 km klaglos gefahren ist.

wieder mal schön gesagt, Ingo.

Aber auch eine zu kurze Kette verschleißt die Ritzel - Verschleiß kennt kein Minus . Ob man beide Verschleiße (gibs da'n Plural ?) einfach addieren soll oder nicht, müsste man mal in Ruhe durchdenken. Ich habe jedenfalls noch keine zu kurze Kette gesehen, aber man lernt ja nicht aus.

Mir wäre das jedenfalz eine Spur zu genial, wenn man Ketten einfach ein bißchen zu kurz machen würde, um die Verschleißdauer hinauszuzögern.

Angeblich sind die Rohloff-Ketten von Werk aus etwas zu kurz, um dann nach Längung länger zu halten...

Betrifft die günstigste SRAM-9-fach Kette (weiss jetzt nicht genau wie sie heisst, kostet so um die 15 Euro : die ist mir einmal im Herbst und eine andere Kette gestern im Wald (hat mich wegen der Außentemperatur besonders gefreut mit dem Nieter herumfummeln zu müssen) beim Bergauffahren gerissen (kein Schaltfehler und nicht am Power-Link) sondern einfach so... vor einer Woche auch bei einer Winterausfahrt die gleiche Kette am Rad meines Freundes ebenfalls gerissen - ok, er hat sich verschalten, aber das muss eine Kette aushalten - mit den Shimano-Ketten hatte ich am MTB bisher keine derartigen Probleme.

Ich kehre nach dem SRAM-Experiment wieder zu Shimano zurück...

Kettenrissfreie Fahrt wünscht Gerold