Hallo zusammen,

ich habe bei meiner Rohloff Speedhub das Problem, dass beim Schalten vom 7. in den 8. Gang der 8. Gang häufig übersprungen wird. Mit einem leichten Dreh in die andere Richtung wird der 8. Gang dann eingelegt, ohne eine spürbare Einrastung. Ein Schalten unter Last kann ich ausschließen. Ebenso habe ich meine Innensechskant Schnellspannachse mit max. 7Nm angezogen. Auch die Ölablassschraube ist nicht zu weit eingeschraubt und ragt mindestens 1mm heraus.

Hatte von euch schon mal jemand ein ähnliches Problem und hat eine mögliche Problemlösung?
Rohloff habe ich bereits kontaktiert. Falls dort eine Rückmeldung kommt halte ich euch natürlich auf dem Laufenden.

Rohloff: Anzugsmoment: 6 Nm. Ich würde es mal mit 5Nm versuchen und schauen, ob sich etwas ändert. Ich hatte mal ein Problem bei einem zu hohen Anzugsmoment.

Quelle

Ich bin in der Zeile verruscht. 7Nm ist korrekt! Tut mir leid. Ich würde es trotzdem mal mit etwas weniger Anzugsmoment versuchen und schauen, ob es sich bessert. Kann man dann zu Rohloff als Schadensbeschreibung schicken.

Das habe ich bereits versucht. Hat aber leider keine Abhilfe gebracht. Ich würde auch vermuten, dass bei den 7Nm von Rohloff bereits ein Puffer mit dabei ist und man zumindest theoretisch auch mit höherem Drehmoment anziehen kann.

Vielleicht noch als Zusatzinfo: Zur Ansteuerung verwende ich eine Rohbox, mit SRAM Rival Hebeln. Habe aber dort auch die Einstellung geprüft und die hat soweit gepasst. Auch dass es nur bei einem bestimmten Gang ist deutet eher darauf hin, dass es an der Rohloff selbst liegt und nicht an der Rohbox.

Dann würde ich erst einmal den originalen Drehgriff wieder in Einsatz bringen um die Rohbox auszuschließen.

Nö. Handfest reicht und fester macht Probleme.

Die Einschätzung, dass die Rohbox unschuldig ist, würde ich wegen der Gang-Abhängigkeit in der Tat teilen.

In der Tat ist es bei der Rohloff so, dass einzelne Gänge eher mal zum "Überschalten" neigen als andere. So richtig verhinderbar ist das vermutlich nicht und etwas systembedingt. Das hängt damit zusammen, welche Planetengetriebe in welchen Gängen wie aktiv sind und der Wechsel 7<->8 ist wohl einer, wo besonders viel passiert. Hilft dir aber nicht viel. Wenn das allzu regelmäßig vorkommt, würde ich auch mal auf den Support zugehen.

Spannachsendrehmoment niedriger ansetzen wäre auch mein Vorschlag gewesen.

Meist renkt sich das wieder ein, wenn man einfach mal komplett durchschaltet -von irgendwo zum 1. und dann zum 14. und wieder zurück.

So dramatisch ist auch das nicht, das Hauptgetriebe wechselt von 7 auf 1 und der Nachschaltsatz wird rausgenommen. Ich kann aber wirklich nicht sagen, wann ich mal zwischen den Fahrstufen 7 und 8 oder umgekehrt schalte. Beim zügigen Anziehen schaltet man doch ohnehin jedesmal über zwei oder drei Stufen un Einzelstufen passieren vor allem in Steigungen, aber dann in den unteren Fahrstufen. Zumindest geht das mir so. Dass beim unsauberen Wechsel zwischen den Stufen 7 und 8 die Übersetzung der Stufen 11 oder 14 wirksam werden, habe ich zwar schon erlebt, aber das ist nahe an einem Lottogewinn und mit dem Wechsel zur nächsten Stufe zu beseitigen.
Drehmomentschlüssel habe ich an Fahrrädern nur einmal bei einem Vierkanttretlager benutzt. Nach fest kommt tendenziell ganz fest. Etwas Gefühl beim Anziehen von Schrauben ist schon Übungssache und die Spannstäbe sind M5, nicht M20 (mit 280 Nm).

Wenn man genügend häufig zu fest angezogen hat, muss die Nabe zum Service. Hab ich als Grobmotoriker in den Anfangsjahren ( frühe 2000 er ) gemacht. Seitdem nutze ich den Drehmomentschlüssel und hab damit keinen Stress mehr.

Mal ein kurzes Update meinerseits. Mein Rad hat die letzten Tage ungenutzt im Fahrradschuppen verbracht. Daher hatte ich auch keine Gelegenheit eure Ratschläge zu testen. Trotzdem vielen Dank dafür.

Die heutige Ausfahrt hat ergeben, dass das Problem auf magische Art und Weise verschwunden ist. Ich habe nichts geändert und trotzdem schaltet jetzt alles bestens. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, was sich seit der letzten Fahrt geändert hat. Vielleicht war die Temperatur etwas niedriger. Jedenfalls bin ich jetzt wieder happy. Falls das Problem nochmal auftreten sollte, melde ich mich hier wieder

Da habe ich mich wohl zu früh gefreut. Gerade eben wieder in die Arbeit geradelt und das Problem des Überschaltens ist wieder mehrmals aufgetreten . Das Anzugsdrehmoment ist auf 6 Nm eingestellt und ich könnte mich nicht erinnern, jemals mit mehr als 7 Nm angezogen zu haben.

Da wirst Du wohl nicht um das Einschicken rumkommen. Für solche dinge hab ich noch nie was bezahlen müssen.

Nachdem ich am Wochenende die Zeit und die Muße hatte, mich mit dem Problem nochmal zu beschäftigen habe ich den Übeltäter höchstwahrscheinlich gefunden. Es war die Außenhülle des Schaltzuges. Ich habe unwissentlich Zugüllen montiert, die keine SP Hüllen sind. Auf der Rohbox Webiste ist ja klar angegeben ist, dass diese verwendet werden sollten.
Ich habe dieses Set bestellt und dabei wohl am falschen Ende gespart und mich von der guten Bewertung täuschen lassen: https://www.rosebikes.de/shimano-road-schaltzugsatz-rr-502762?article_size=6075&product_shape=42
Dabei handelt es sich entgegen meiner Annahme nicht um SP hüllen. Das erkennt man ganz gut daran, dass beim Abschnitt der Außenhülle keine Drähte sichtbar sind, sondern eine durchlaufende Metallummantelung (ähnlich einem Rohr). Jetzt habe ich Shimano SP-41 Hüllen montiert und habe damit ein viel definierteres und knackigeres Schaltverhalten.

Warum es dann nur bei einzelnen Gängen zu Problemen gekommen ist, kann ich mir nur dadurch erklären, dass einige Gänge besonders anfällig für ungenaues Schaltverhalten sind und andere die falsche Zughülle quasi "kompensiert" haben.

Vielen Dank für die Rückmeldung, so etwas ist immer gut zu wissen.

Hm, und was sind »SP hüllen«? So richtig kann ich nicht folgen, zumal Du wieder Shimano-Material eingebaut hast.
Was sprach letztlich gegen Originalteile?

Das ist eine gute Frage. Ich habe dazu jetzt auf die Schnelle auch keine Definition gefunden. Ich kann daher auch nur Gebla.de zitieren:

Gegen SRAM Außenhüllen hat nur gesprochen, dass mein Händler vor Ort keine vorrätig hatte. Sehe jetzt aber auch keinen Grund was gegen hochwertige (nicht die oben verlinkten) Shimano Hüllen sprechen sollte. Die Praxis zeigt auch, dass es jetzt einwandfrei funktioniert.

Das hängt damit zusammen, dass die Rohbox dazu dient, die Rohloff-Schaltung mit Brems-/Schaltgriffen zu bedienen. Die werdenin aller Regel an Rädern mit Rennlenker verbaut. Und das ist für Falk Teufelszeug!

SP ist meines Wissens die Bezeichnung von Shimano. Ich kenne jetzt nur die SP 41 Hüllen.

Gebla schreibt, dass die Originalhüllen von Rohloff zu einem teigigen Schaltverhalten führen.

Ah ok, ich dachte Falk meint Original im Bezug auf meinen Sram Schalthebel. Begründung warum ich keine original Rohloff Teile verwende ist dann vermutlich, dass ich einen Pakt mit dem Teufel eingegangen bin

Mal bitte »halbe Kraft«. »Teufelszeug« sind vermutlich Herr Höcke und Co, Rennbügel sind einfach nicht mein Fall. Von Rohbox und Gebla war bisher nur am Rand und in einem Folgebeitrag die Rede.
Mit den üblichen Drehgriffen ist die ohnehin nur geringe Elastizität der Schaltleitungshüllen erwünscht, weil sie für eine sauberes Einfallen der Fahrstufen sorgt und nicht jede Bewegung, die von Fahrer auf die Leitungen gelangt, sofort die Rasten mitbewegt. Eben das ist in diesem Fall deutlich anders, zumal sich die beim Fahren zwangsläufig entstehenden Handbewegungen nicht auf die Leitungen übertragen.

Wie so oft ist es auch hier wichtig, gleich die Karten auf den Tisch zu legen, wenn man technische Hilfe sucht.