So nun noch die Fortsetzung zur Carretera.
O’Higgins-Traverse zur Carretera Austral Der Regen hat dazu geführt, dass der Fluss an einigen Stellen schon ziemlich über die Ufer getreten ist und zum Teil über die Strasse fliesst. Zum Glück ist das Wasser gerade so tief, dass man noch radeln kann. Der Himmel ist immer noch verhangen, aber richtiger Regen setzt erst ein, als wir am Lago Desierto sind. Das Schiff ist zwar im Hafen (der See hat eigentlich auch nur 2 Anlegestellen), aber es ist noch kein Bootspersonal zu sehen. Die schlafen wohl noch. Vor dem Regen können wir uns bei einer Hütte unterstellen. Mit der Zeit kommen auch noch die restlichen Fahrgäste, die teils in Nähe der Anlegestelle gezeltet hatten. Allerdings ist nur noch ein deutscher Mochilero dabei, der auch nach Chile rüber will, der Rest macht die Tour auf dem See, denken wir. Kurz vor Schiffsabfahrt kommt auch noch ein Bus von Chalten und bringt einige Fahrgäste, sogar Leute mit Rollkoffer kommen über den Steg zum Boot.

Links Strasse, rechts Fluss

Schiff am Lago Desierto
Wir sind froh als es los geht, da wir eigentlich noch möglichst am frühen Nachmittag bis zum Lago O’Higgins kommen wollen, laut Auskunft fährt heute das Schiff nach Villa O’Higgins. Der Himmel ist weiter eher grau und so ist vor allem das üppige Grün am zu sehen, über den Bergen und Gletschern hängt die Suppe.

Argentinische Grenzstation mit einigen Radfahrern
An der Anlegestelle am anderen Ufer sind dann deutlich mehr Radfahrer zu sehen, sie hatten gestern die Traverse bewältigt und warten auf die erste Rückfahrt des Tages. Wir werden zügig von den Argentiniern abgefertigt und machen uns dann auf den mühsamsten Teil der Querung auf. Es geht durch einen Wald auf einem relativ engen und oft gut eingeschnittenen Pfad bergauf. Durch die feuchte Witterung ist der Boden zudem etwas glitschig. Da wir nur mit je 2 Backrollern unterwegs waren war die Strecke nicht so problematisch, wie es sich teils in anderen Beschreibungen anhört. Mit Lowridern und mehr Gepäck dürfte es deutlich mühsamer werden, da diese an den Rändern des eingeschnittenen Pfades anecken. Andere Radler mit Anhänger mussten wohl zwei Mal gehen. Nach dem Anstieg kann man auf dem Pfad ab und an auch mal fahren. Erst ab der Grenze zu Chile gibt es einen echten Fahrweg. Dort überholen wir auch den Wanderer vom Schiff, der sich vorher natürlich leichter tat als wir. Bis zum See geht es nun hauptsächlich runter, man passiert noch ein Flugfeld, aber keine bewohnten Anwesen, bis man an die chilenische Grenzstation gelangt. Dort waren nach ca. 3 h angelangt, aber wurden leider enttäuscht: Heute fährt kein Schiff mehr, das wäre gestern schon gekommen, da es vorher mal nicht fahren konnte.

Auf dem Waldpfad nach oben

Lago Desierto

An der Grenze

Flughafenpiste
Das Ziel (Lago O’Higgins) vor Augen
Fahrradwäsche am Fährhafen (die Rampe wird wohl nur einmal im Jahr gebraucht)
Wir sind nicht die Einzigen, die nun auf das Schiff warten, in der Abfahrt hatten wir noch drei Radfahrer getroffen, die schon gestern begonnen hatten die Querung zu machen, sie hatten beim kleinen See oben übernachtet und dort wohl mit ihren Angeln sensationelle Fangerfolge gehabt. Beim Warten auf das Schiff waren die Fische des Lago O’Higgins nicht mehr so bissfreudig. Am Platz, der üblicher Weise für das Zelten verwendet wird, waren auch schon ein paar Wanderer angekommen und auch ein Liegeradfahrer, der wohl ziemliche Mühe bei der Querung hatte (mit Anhänger).
Der Nachmittag wird also ruhig verbracht und auch am nächsten Tag warten wir noch auf das Schiff. Da kommen nochmal ein paar Nachzügler von unserem Schiff am Lago Desierto an. Die zwei Rollkofferdamen hatten tatsächlich die Querung gemacht. Allerdings hatten ihre Koffer zum Glück noch ein Tragesystem. Anscheinend dachten sie es wären nur 2-3 km von den Argentiniern zu den Chilenen. Sie waren am Vortag bis zum Flugfeld gekommen und hatten dort das riesige Glück (ohne Zelt), ein dort abgestelltes Auto vorzufinden, welches nicht abgesperrt war. So konnten sie den nächtlichen Regen mit Schlafsack einigermassen gut überstehen. Ein paar hundert Meter weiter oberhalb hat der Niederschlag zu einer weissen Schicht geführt. Die Sicht ist heute endlich ganz klar, da kann man einen weiteren Wartetag verschmerzen. Obwohl, das Schiff ist am Abend da, aber es gibt noch eine Extratour zu einer einsamen Estancia.
Erst am Nachmittag des Folgetages geht es nach Villa O’Higgins weiter. Anbei noch ein paar Bilder von der Überfahrt.

Zeltplatz

Das Schiff legt an
Alle Mann an Bord



Von der Anlegestelle ist man dann relativ schnell an der südlichsten Ortschaft der Carretera Austral (Villa O’Higgins).