Hallo,

Ende April möchte ich (42,w) eine berufliche Auszeit nehmen und für ca. 5 Monate mit dem Rad durch ein Teil von Europa fahren.
Die Tour wird ab Münster über den R1 (Fernradweg) Richtung Calais gehen (NL, B, F) von dort wollte ich in Frankreich an der Küste (Normandie, Bretagne, Atlantikküste) entlang bis nach Bordeaux. Am Canal du Midi Richtung Südfrankreich/ Mittelmeer bis Monaco. Dann wieder an der französischen Grenze (Ausläufer der französischen Alpen) entlang Richtung Luzern/ Schweiz.
Die Detailplanung (tracks, routen) ist fast abgeschlossen, nur bei den französichen Alpen hader ich noch ein wenig, da recht wenig Zeltplätze auf dem "geplanten" Weg liegen.
Über das Forum suche ich nun Fernradler, mit denen ich mich auf Teilstücken treffen könnte, um gemeinsam einen kürzeren oder längeren Weg zu radeln.
Mein sportlicher Ehrgeiz liegt nicht darin km-Distanzen runterzuradeln, sondern auch mal an schönen Plätzen ein oder zwei Tage zu bleiben (auch zur Regeneration). Gehe aber dennoch davon aus um die 65 km/ Tag zu fahren :-) je nach Wetterverhältnisse. Das Zelt ist dabei, aber eine nette Pension schlage ich nicht aus. Einen gewissen Komfort möchte ich auf meiner Reise nicht missen :-)
Wenn jmd Lust hat mich in dieser Zeit ein Stück zu begleiten, freue ich mich über PN.
Gruß womanonbike

Also am 28.04.2012 starte ich nun die Tour (siehe Betreff und Post vom Anfang April)

Die Tour startet in meiner Heimatstadt am Rhein entlang, bei Düsseldorf an der Ruhr entlang und dann an der Weser mit Ziel Münster (08.05.2012). Von dort werde ich den R1 fahren, der durch die Niederlande (Den Haag am 14.05.) - den LF1 über Belgien bis nach Calais (ca. 8 - 10 Tage, je nach Wind). Ende Mai/ Anfang Juni folge ich dann der französischen Küste (Normandie) bis in die Bretagne runter zur Atlantikküste (Daten bisher noch unbekannt, wird zu gegebener Zeit aktualisiert). Bei Bordeaux werde auf den Canal du Midi treffen, der mich in den Süden von Frankreich bringt. Dann plane ich über Avignon an der Rhone über Lyon zu radeln und über die Schweiz zurück nach Deutschland.

Tour habe ich mit vielen grauen Haaren und viel Forumshilfe im garmin-forum auf meinen Edge 800 gespeichert.

Wann ich wo ca. in Frankreich unterwegs sein werde, gebe ich noch für die Kurzentschlossenen Fernradler bekannt :-)

Ich hoffe, für die Betreiber ist es ok, dass ich im regelmäßigen Abstand meinen Post als neuen Thread aktualisiere.

Gruss

Iris

Hallo, leider habe ich in dem Zeitraum wahrscheinlich keine Zeit, aber ab Avignon hätte ich für Dich folgende Tipps:


- Avignon Innenstadt

- Orange (beeindruckendes römisches Amphietheater),

- "Pont du Gard"-Brücke!!!

- die Ardeche (prallel zur Rhone, ca 5km nördlich Orange) auf der Landstrasse D86 ist ein absolutes Muss, anstatt an der Rhone entlang zu fahren. Unterwegs gibt es noch bei sommerlicher Hitze eine Tropfsteinhöhle zu besichtigen, bei der mindestens eine warme Jacke griffbereit seien sollte, wenn man nach ner Bergauffahrt bei 35°C dort reinkommt ;o) Es gab vor zwölf Jahren nur am Anfang der Ardechetagesstrecke und am Ende nennenswerte Anlaufpunkte hinsichtlich Restaurant Hotel.

- Strecke zwischen Lyon und Genf an der Rhone entlang würde ich nochmal genauer auf kleine Nebenstrecken prüfen, weil die kürzeste Landstrassenverbindung extrem befahren war.

- Solltest Du auf dem Weg zwischen Biel und Soluthurn auf einem der Nationalradwege unterwegs sein und dort wie in der Gegenrichtung erlebt, zwei Schilder für den gleichen Radweg in unterschiedliche Richtungen sehen, wovon einer mit ner Eisenbahn gekennzeichnet ist, wäre je nach Nervenkostümstärke, der mit dem Eisenbahnsymbol zu bevorzugen, weil der andere langsam aber sicher in den Standstreifen der dortigen Autobahn mündet, der ein offizieller Radstreifen ist! Getoppt wird dieses Erlebnis im Anschluss durch einen immer enger werdenden Stand-/Radstreifen (wohlgemerkt auf der Autobahn bei Tempo 80) der durch vier Tunnel (mit dem Charme der beiden Rheintunnel an der A46 in Düsseldorf) verläuft, keine 1,4m breit ist- sprich rechts vom Lenker grobe Massivsteinmauer, links von Dir stahlharte Brummis von denen einige so freundlich sind, wegen dem nahen Radfahrer auf die Überholspur zu wechseln, was mit rechts überholenden Autos (denen freundliche LKW im Weg fahren) quittiert werden kann - also nix für zarte Nerven ;o)

- Absoluter essenstechnischer Geheimtip auf der Strecke nach Basel, wäre an der Dreiseen-Platte bei Neuchatel (30km nördlich vom Genfer See) der Ferme-De-Hibou http://www.fermeduhibou.ch (Bett&Bike) den ich in den letzten 12 Jahren zweimal ansteuerte, jeweils an einem Samstag, zu Reisebeginn dort vorbeikam und zufällig in den Genuss köstlicher Festessen kam, die man zu dem Preis und mit Nachschlag in keinem Restaurant bekommt(wie gesagt zu Wocheendfeieranlässen am Samstagabend, wie es normalerweise ist, weiss ich nicht) Der Hof liegt zudem mit seinem Garten und eigenen Weinhang (unbedingt Flasche Wein mitnehmen! ;o) ) direkt am Murtensee - toller Ausblick

Gruss aus Aachen
Hanns-Jürgen

Hallo Hans Jürgen,
tausend Dank für die hilfreichen Tipps/ Geheimtipps und Sicherheitshinweise. Wenn Du doch noch Zeit hättest, melde dich einfach :-)
Gruss Iris

Hallo womanobike,

dann werden wir die ersten Tage parallel biken, ich starte am 29 April von Dortmund nach Pamplona, die Hinfahrt oberhalb Paris dann Richtung Bordeaux. Die Rückfahrt etwas direkter, unterhalb Paris, möchte mir Fontainebeau anschauen dort kann man prima bouldern. Ich habe für mein Vorhaben 25 Tage, so ist unwahrscheinlich, dass wir uns treffen. Ich wünsche Dir eine gute Fahrt und viele Erlebnisse.

LG Marius

Hallo Iris,

Wie oft guckst Du denn unterwegs hier rein bzw. bist erreichbar, falls ich doch noch vor September zwei Wochen finden sollte? Vor Ende Juli dürfte dies allerdings bei mir eher unrealistisch sein.

Die Schweiz hat übrigens ihre Nationalrouten http://www.veloland.ch/de/routen_list.cfm?tour=route&art=national ausgezeichnet beschildert, die Wege sind im Gesamtüberblick unter dem folgenden Link zu finden:
http://map.veloland.ch/?lang=de&p&route=all (für den besseren Überblick Haken beim Unterpunkt Routen bei Regional, Lokal erstmal wegklicken, auf die blauen Routen läßt sich klicken, um Details zu sehen)

Wenn Du über Genf nach Basel durch die Schweiz fahren möchtest, bietet sich folgende Strecke an:

ab Genf: Rhone Route = Nationalroute 1
ab Lausanne: Mittelland Route = Nationalrote 5
ab Soluthurn: Jurasüdfuss-Route = Regionalroute 50
=> Basel


Alternativ soll auch die Jura-Route = Nationalroute 7 nördlich der letzteren
interessant sein und jede Menge Umwege gibt es natürlich auch ;o)

Spätestens ab der Schweiz und in Teilen Frankreichs kurz zuvor, sind übrigens wertvolle :o) Trinkwasserbrunnen auf den Strecken die Regel, wovon man je südlicher man in Frankreich unterwegs ist, je nach Geruch, Farbe und Beschilderung lieber absehen sollte.


Viele Grüße und gute Fahrt
Hanns-Jürgen

Hallo,
also ich werde regelmäßig meinen Status aktualisieren... Auch wenn ich die Werse entlangfahre :-)
Die Tour ist nun komplett, es kommen stolze 4385 km zusammen und es gibt schon Wetten, ob ich alles fahre oder mich in Montpellier in den Zug setze :-). Durch das zusammenfügen von mehreren Tracks macht gpsies leider Prob. in der Darstellung, sonst hätte ich bereits einen link gesendet.

Hals und Beinbruch :-)

Iris

Hallo Iris,

ich habe ab 12.5. 1 Woche Urlaub, siehe PN.

Rückmeldung siehe Mail :-)

So mal eine kurze Rückmeldung von mir: bin seit heute in NL.
Von den fernradwegen kann ich wirklich den R1 in Deutschland empfehlen (bin ihn zwar nur von Münster bis Grenze NL gefahren, aber die Beschilderung und der landschaftlich schöne weg kann schon begeistern)
Auch war der ruhrradweg nicht schlecht. Beide Radwege habe ich aber im Regen erleben dürfen, so dass manche Naturschönheiten im "nassen"untergingen. Am 14.05. geht es am LF1 entlang (nordsearoute) und ab dem 22.05. wird dann frankreich (ab der Normandie) erobert :-).
Gruß iris

Kurzer Stand der Dinge, bin wieder auf dem Weg nach Hause. Als Radfahrer kam ich in Frankreich (ok kam jetzt nur bis in die Normandie) nicht zurecht. Keine Ahnung, vielleicht hatte ich die falschen Strecken geladen, auf jeden Fall war mein "Revier" die 50 cm weißen Seitenstreifen auf den D-Routen und ich hatte wirklich Probleme mit den "französischen Hunden", die mich als Alien vom Radfahrerstern betrachtet haben. An entspannendes Radfahren war nicht zu denken, so dass ich den Entschluss gefasst habe, nach 6 Wochen die Heimreise über Belgien anzutreten. Bin wohl in 2 Wochen wieder in meiner Heimatstadt, somit kann dieser Thread erstmal geschlossen werden :-).

HEi! Nicht entmutigen lassen! Wenn dir das Radeln gefällt und es wirklich nur der Verkehr und die Hunde waren, könntest du auf schöne Flusstouren (Donau bis Budapest) Fulda, Weser und sonst noch vieles in Deutschland & Schweiz (Aare) ausweichen. Da gibt es kaum Hunde und Verkehr auch so gut wie keinen. Wäre doch schade eine solche Auzeit sonst zu verschwenden.

In Frankreich habe ich von einem Franzosen den Tip bekommen mit einem Rückspiegel bewaffnet fast in der Mitte der Strasse zu fahren. So müssen die Autos abbremsen und müssen auf eine richtige Gelegenheit zum Überholen warten. Hat bei mir jedes Mal gut funktioniert (sonst würde ich hier wohl nicht mehr schreiben...). Das einzige Problem ist auf Vielbefahrenen Strassen. Da hab ich so viel in die Rückspiegel geschaut und abgwägt dass es die Laune am Radeln gut verdorben hat...

Schönen Gruss und alles Gute

PEter

Hallo Iris,

auch ich kann dir nur raten, dich nicht entmutigen zu lassen. Nimm dir doch mal für ein paar Tage ein Hotel, entspann dich mal richtig - und schmiede neue Pläne!

Vielleicht wäre es ja hilfreich, wenn du ein Stück mit dem Zug fahren würdest - irgendwohin, wo es schön ist, das Wetter besser ist und das Radfahren für dich entspannter ist.

Zuhause ist es eigentlich immer viel scheißer als unterwegs

Auch von mir alles Gute für dich!

Grüße

Hey, Iris,

nicht den Kopf hängen lassen, mir ging es ähnlich, ich musste meine EuroVelo6-Tour krankheitsbedingt schon am 2. Tag abbrechen, aber aufgeschoben heißt doch nicht aufgehoben.
Ich werde, wenn ich wieder fit bin, da weiterfahren, wo ich aufhören mußte.

Dauerregen, Wind, Hunde, kurz, wiedrige Verhältnisse über einen längeren Zeitraum können einem das Radeln ganz schön vermiesen, erst recht, wenn man alleine unterwegs ist.

Mein Tipp, wie bereits mein Vorgänger schrieb, entspann Dich, und auf zu neuen Taten, Viel Glück.

Das ist natürlich schade, aber auch etwas verwunderlich, weil Frankreich doch von den meisten, zu Recht, als Paradies für Radfahrer gesehen wird.


Ich weiß ja nicht, was du mit "D-Routen" meinst, aber wenn das Strassen mit einem D in der Nummer sind, dann deckt das ein breites Spektrum ab. Da sind Strassen dabei, auf denen einem am Sonntag Vormittag kein einziges Auto begegnet, aber auch vierspurig ausgebaute Strecken, auf denen Radfahren hoch riskant oder gar verboten ist.

Ich kenne jedenfalls die Normandie als eine der Gegenden, wo es anders als in anderen Teilen des Landes eine Unzahl kleiner und kleinster Straßen gibt, die zudem auch noch parallel zu den stark befahrenen Hauptachsen verlaufen und auch kaum zusätzliche Höhenmeter aufweisen. Abgesehen von dem Abschnitt zwischen Le Havre und Caen findet man solche Straßen auch an der Küste oder ein paar Km landeinwärts.

Gruß
Rainer

Ich schließe mich meinen Vorredner an.

Mach mal Pause, durchatmen, einleben und akklimatisieren. Dann such dir nach Möglichkeit eine Strecke mit der du besser klar kommst.

Frankreich habe ich als herrliches Radfahrerland kennengelernt. Mit ruhigen Straßen und rücksichtsvollen Autofahrern. Und mit Hunden hatte ich bisher in Deutschland deutlich mehr Schwierigkeiten. Das was du da grad erlebst hat nichts mit Frankreich zu tun, das ist einfach Pech und könnte dir überall passieren. Wenn du keine Möglichkeit siehst in der Normandie zurecht zu kommen, dann überspring vielleicht einen Teil und fahr mit dem Zug in die Bretagne. Lass dir die Laune nicht von ein paar Hunden und falschen Straßen verderben.

Gruß
Jörg

Oh, das ist aber schade. Hat das Ändern der Route und Ausweichen auf andere kleinere Straßen nichts gebracht? (mit Papierlandkarten, mit dem GPS geht das bei mir nicht) Komme gerade von F aus dem Urlaub und bin begeistert von den kleinen Landstraßen, die sich herrlich beradeln lassen (alle ohne Randstreifen). War allerdings im Süden.
Viel Glück und gutes Gelingen für die nächste Tour!

Schade, du hättest vielleicht erst mal einfach per Zug ein Stück fahren können, ist in Frankreich kein Problem das Rad mitzunehmen. In der Gegend um Bordeaux gibt es viele Radwege, der Canal du Midi sicher auch schön ... mein Tipp, der Herault ... die Pyrenäen und sicher Korsika ... in Frankreich gibt es schöne Ecken fast wie Sand am Meer. Vielleicht hättest du für die Normandie eher den Sommer wählen sollen und ggf. kleinere wenig befahrene Landstraßen. Davon gibt es in Frankreich auch jede Menge.

Hallo

ich habe gerade dein bericht gelesen...ich habe "erfahrung" mit hunden in Marokko, aber in FR?
Ich habe vor in juli nach NL , B und Fr die nord sea cycle route entlang zu fahren, start oder ende in Leer(DE). Ich weiss nicht welche richtung die beste wäre wegen den wind? ich habe da ein bisschen was gelesen...Was empfehlst du?
Gruss
Parvati

ups... ich dachte nicht, dass ich solch viele aufmunternde Worte von Euch erhalten würde.

Vielen Dank an alle die mir Mut gemacht haben weiterzufahren!!

In der Zwischenzeit bin ich aber wieder in meiner Heimatstadt angekommen, 2000 km liegen hinter mir und auch wenn alles nun viel kürzer war als geplant, werde ich die Freude am Radfahren nicht verlieren :-). Frankreich werde ich event. im Jahr 2013 nochmals per Rad bereisen, aber dann auf den bekannten klassischen Radwegen z.B. Canal du Midi oder der Canal zwischen Brest und Nantes. Der Loireradweg ist in der Zwischenzeit auch komplett ausgebaut.

Habe nun auch ein sehr gutes Jobangebot erhalten, welches ich Ende Juli annehmen werde.

Danke nochmals an alle, die mir per Tipps das Weiterradeln schmackhaft machen wollten :-)

Gruß
womanonbike
p.s. man liest sich wieder nächstes Jahr wenn die nächsten Touren geplant werden :-)

Schade, dass es nicht ganz so geklappt hat, wie Du es ursprünglich geplant hast - aber dann hat es dieses Mal halt nicht sein sollen. 2000 km sind ja auch eine schöne Strecke... Um beim Französischen zu bleiben: Chapeau!
Für den neuen Job wünsche ich/wir Dir alles Gute, und ich lege Dir einen meiner Lieblingssprüche nahe (den meine Frau schon nicht mehr hören kann):
Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub!

Und hier findest Du ja viele Ideen.....

Gruß
lytze