Kennt sich jemand genauer mit der Autobahnbrücke von Millau aus? - Es gibt mit nördlicher Anfahrt eine Aussichtsplattform mit Parkplatz und WC, wohl auch noch Snackkiosk. Von dort kann man mit dem Auto via Autobahn in beide Richtungen weiterfahren. Eine freie Normalstraße gibt es nach Süden zur Tarn runter aber nicht, nur eine durch Schiebegitter gesicherte Werkszufahrt (unten und oben gesperrt). Gibt es eine Möglichkeit, einen halbwegs ordentlichen Pistenweg runter zur Departmentstraße an der Tarn zu fahren? Nach GoogleMaps, IGN-Karte und anderen Routenplanern sieht das schlecht aus. Vielleicht gibt es auch neue Entwicklungen, durchgehende Radspur, Benutzungserlaubnis der Werksstrecke? Die Radanfahrt von Norden wurde ja offenbar mitbedacht. Oder muss man doch komplett retour über die Innenstadt Millau fahren, um wiederum die Autobahnbrücke von unten an der Tarn zu sehen?

Ohne, dass ich mich dort jetzt wirklich auskenne: Westlich der Brücke gibt es laut Google Maps und Openstreetmap einen Weg runter zur D41. Das Ende des Wegs ist auf StreetView zu sehen, hier. Dort scheint auch ein Wanderweg zu verlaufen, wenn das bis oben hin so aussieht, sollte das doch gut fahrbar sein. Scheint auch nicht allzu steil zu sein. Strecke

Meine Erfahrungen sind 11 Jahre alt - und ich hatte dasselbe damals vergeblich gesucht. Die Strecke, die Jonas postete, sieht aber ganz gut aus, das hatte ich damals nicht gefunden. Man hat dort, wo der Weg auf die Straße mündet, einen schönen Blick. Auch aus dem nahen Ort hat man einen schönen Blick.
Anderer Tipp: Ich war auch in einem interessanten Besucherzentrum unter der Brücke, das war auf der anderen Seite des Tarn

Hallo zusammen!


Komoot spuckt zu dem o.g. Weg „Chemin de Soulobres“ einige Bilder aus:

https://www.komoot.de/highlight/3510828?ref=ihd

Dann muss jede/r selbst entscheiden, ob das für ihn/sie fahrbar ist…

Die Strava-Heatmap zeigt jedenfalls, dass der Weg öfter per Rad befahren wird:

https://www.strava.com/heatmap#14.63/3.01043/44.08972/hot/ride


Gruß LUTZ

Ja, so eine ähnliche Beschaffenheit hatte ich befürchtet. Jetzt muss Matthias nur noch sagen, ob das für ihn noch in die Kategorie "halbwegs ordentlicher Pistenweg" fällt.
Das Risiko, ein Stück schieben zu müssen, wäre der Weg wohl wert.

Ein Versuch wäre es wert, soweit es nur um die Wegebeschaffenheit geht. Der Weg zurück über Soulobre wird mir aber keinen entscheidenden Vorteil gegenüber zurück und via Millau bringen. Soweit ich an eine Fortsetzung nach Süden denke, liegt die bei Creissels. Andererseits strebe ich ja auch die Froschperspektive der Brücke an, dann wäre der Kurs über den Weg wiederum sinnvoll. Mal sehen, ob das überhaupt Thema wird, alles noch unklar. Jedenfalls danke euch beiden für die erweiterte Recherche.

Hallo Matthias!

Wenn Du in dieser Gegend von Millau bist, dann solltest Du unbedingt einen Besuch in der Käserei „Société“ in Roquefort einlegen. Dieser Blauschimmel-Käse schmeckt nicht jedem (mir schon, meiner Frau überhaupt nicht ;-)) aber die Führung durch die Höhlen, in denen der Käse produziert wird sowie die anschließende Verkostung fand ich vor Jahren sehr beeindruckend und lecker! ;-)

Gruß LUTZ

Hallo Lutz,
danke für den Hinweis. Ich habe die Route gleich umgebaut, führte schon in der Nähe vorbei Richtung St-Affrique, allerdings alles ungünstig verwinkelt. Es sieht nach spärlichen Öffnungszeiten aus, hoffentlich komme ich zur rechten Zeit vorbei, gibt offenbar gleich mehrere solcher Schauhöhlen mit Käsereien im Ort. In Millau selbst war ich schon mal vor über 20 Jahren, bin aber ab dort die Tarn aufwärts gefahren, also nicht westlich davon. Die Brücke gabs damals noch nicht. In Millau selbst ist ein Spießkuchen bekannt - vielleicht wäre das was für deine Frau? Ich mag süß wie herb gleichermaßen.

Ein Trauma verfolgt mich seit damals, weil ich unbedingt das Maison de la Cérise in Paulhe wenig nördlich von Millau besuchen wollte. Das Museum rund um die Kirsche war aber entgegen angegebener Öffnungszeit geschlossen. Der Museumsmann hatte sich offenbar auch wegen dem schlechten Wetter verspätet. Ich habe dann wohl nicht lange genug gewartet, denn ich sah beim Abfahren, dass ein Mann in das Haus stürmte. Das möchte ich jedenfalls auch nochmal nachholen.

Die nähere Prüfung des Weges bei der Millau-Brücke ergab aber, dass der Untergrund zu grob ist. Das Bild vom unteren Auslauf ist offenbar schon das Filetstück, rauf soll man nur mit Tragepassagen kommen bei sehr groben Steinen, sichtbar auch bei komoot. Das ist für meine Ausrüstung dann auch abwärts zu riskant, ich hatte schon zweimal Kameraschäden auf Reisen. Es kostet dann zudem erfahrungsgemäß deutlich mehr Zeit, als wenn ich über die Stadt auf Straße runterfahre, ist nur ca. 1-2 km mehr.

Hallo Matthias!



Aufgepasst: Vor Jahren gab es bei der Käserei "Papillon" nach Erzählungen anderer Besucher nur lieblos ausgestellten Plastikkäse in der Schauhöhle zu sehen. Da war die Führung bei der "Societé" deutlich interessanter. Ich an Deiner Stelle würde - wenn es zeitlich passt - unbedingt zur "Societé" gehen. Aber bitte ohne Gewähr, denn meine Infos sind auch schon ein paar Jahre alt…


Gruß LUTZ

Wir sind letztes Jahr dort gewandert, vom Autobahnrastplatz zuerst auf der Ostseite der Autobahn nach Norden, dann unten durch und über Soulobre auf der Westseite runtergewandert.
Am Ortsende von Soulobre sind wir gleich scharf links runter abgebogen und auf kleinen -nicht radfahrtauglichen Wegen- unter die Brücke gelaufen, deshalb weiß ich nicht, wie es geradeaus im Detail weitergegangen wäre. Auf unserem Weg sind wir auch auf der Pistenstrecke (diesen Rundkurs sieht man auch auf dem Satellitenbild) gelandet und dann unter der Brücke durch. Der Wanderweg war übrigens über weite Strecken auch als Downhill MTB-Strecke genutzt... würde ich auch nicht mit Gepäck fahren wollen.
Wieder hoch zum Rastplatz sind wir genau auf der Straße, die mit Gitter gesperrt ist (obwohl ich mich an das Gitter nicht mehr erinnere). Das muss mindestens als Fußgänger easy passierbar gewesen sein.
Da der Umweg über den Ort nicht so riesig ist und meistens eh nur nach unten rollen sollte würde ich das auch vorziehen.

Danke auch für deine ortskundige Einordnung. Je nachdem, wie und zu welcher Urzeit ich auf Millau stoße (Übernachtung oder nicht ist ungewiss), wäre es ggf. ohnehin für mich sinnvoll, nochmal in die Stadt zu fahren, evtl. muss ich auch danach auf den Camping (gibt aber einen südlich am Berg). Da spielen immer zig Faktoren mit rein. Als ich vor gut 20 Jahren dort auf dem städtischen Camping war, hatte ich extrem ungemütliches Wetter trotz Hochsommer, sodass der Stadtbesuch eher etwas getrübt war. Ich erinnere mich noch mit langer Hose gefroren zu haben. Das war ein mehrtägige Störung mit teils stürmischen Wind (Tramontana), die bereits an der Küste bei Leucate begann. Auf dem Camping an der Cèze ca. 2 Tage später überlegte die Campingleitung, ob man gar die Heizung in den Räumlichkeiten anwerfen solle (was dann ausblieb, weil der Hochsommer zurückkehrte). Da wollte ich nirgendwo lange warten und schnell weiterfahren, sodass ich weniger angeschaut hatte als vielleicht sonst gedacht. Auch an der Tarn war extrem trist durch teif hängende Wolken.

Hallo Matthias,

ich zitiere mal aus dem Etappenbericht von unserer Cevennen-Tour aus dem Jahr 2014:

https://cevennen.ardeche.gorges.du.tarn....e-la-jonte.html

<<Vom nördlichen Ende der Autobahnbrücke bis hinunter in Tarn-Tal zur D 41 nehmen wir eine Straße, die eigentlich oben und unten gesperrt ist. Neben den Toren hat man aber größere Löcher in den Zaun geschnitten. Durch diese können wir problemlos passieren. Auf der Straße liegt viel Rollsplitt, so dass wir nur langsam abwärts fahren.>>



Ob das heute noch so ist und ob man eventuell 150 EUR + X bezahlen muss, wenn man erwischt wird, kann ich allerdings nicht sagen ...

Gruß
Peter

Danke, Peter, für deinen Erfahrungsbericht. Gemäß GoogleStreetView sehen die Zäune allerdings ordentlich aus, unten vom Aug. 2015, oben vom Jan. 2021 (dort auch mit Blinklichtern für das Schiebetor und weitere Nebentüren). Ich glaube, dass man das heute gerichtet hat, schon weil wie oben gesagt der Andrang von Touristen heutzutage dort sehr groß ist. - Gelunges Foto gleich noch komplett mit selbst im Bild. Ein bisschen müsstest du dich ja wie zuhause fühlen, sprich Moseltalbrücke, nur das man dort die Häubchen vergessen hat...

Naja, der Hochmoselübergang ist etwas überspitzt nur 08/15. Hätte man architektonisch mehr draus machen können. Der Schattenwurf (auf die Weinberge) sollte aber m. W. so gering wie möglich gehalten werden.

Gruß
Peter

Hier mein Update zur Brücke in Millau: Die oben beschriebenen Löcher im Zaun gibt es nicht mehr, die Tore (zwei Stück) sind mit Nummerncode gesichert. Laut Auskunft einer Dame in der Touristinfo in Millau gäbe es aber ein Tor neben den Haupttoren, die sich für Radler öffnen lassen. Das ist leider falsch! Tatsächlich gibt es von der etwas entfernteren dritten Nebenparkplatz eine "voie verte", exklusiv für Radler mit Extrator. Es handelt sich aber nur um ca. 200 m (wirklich war! :D) Wegstrecke, auf der Straßenzufahrt zur Hauptparkplatzebene umfahren werden kann und man an den Fußpunkt zum Weg zur Aussichtsplattform gelangt (bzw. Restaurant, Hauptparkplatzebene usw.). Offiziell ist der Fußweg zwischen den verschiedenen Parkplatzebenen für Radler verboten zu fahren. Die offizielle An- und Zufahrt für Autos ist extrem autoaffin gebaut. Die Betriebstraße hinunter ins Tal ist durch ein weiteres Tor mit Nummerncode abetrennt und daher nicht passierbar. Das Biker-Tor führt weiterhin zum Bikepark mit MTB-Routen an dem Berg, denen ich aber nich näher nachgegangen bin (für mich nicht passabel).

Resto mit Infozentrum ist nur tagsüber auf, die beiden großen Toilettenanlagen aber die ganz Nacht über zugänglich. Entsprechend viele Wohnmobile bleiben dort über die Nacht. Für Zelt gibt es nichts Spezifisches, da muss man kreativ sein. Wie sehr das Auto im Vordergrund steht, sieht man auch daran: Die normale Straße hinunter nach Millau ist nicht mal mit Schild ausgewiesen, sondern namentlich nur mit Vorortnamen. Gedacht ist das Ganze für Autobahnfahrer, ihnen ein Highlight zu bieten, ohne Anbindung an die Region.

Zur obersten Aussichtsplattform gelangt man über ein sehr steile Rampe (auch offiziell für Radl verboten). Nur hochfahren, wenn wenig Betrieb ist!

Hier das Extra-Tor für Biker:


Der zum obersten Aussichtsplateau, Steilheit sieht man halt nicht:


Eine von vielen Perpektiven, hier von der obersten Aussichtsplattform:

Ich war letztlich bei Gabriel Coulet, weil der beriet kurz nach 9 h aufmachte, die erste Führung in der Societè wäre um 10 h gewesen. Es gab da allerdings eine gezielte Führung und auch keine englischen Texte, einige Videos funktionierten gar nicht. Insofern wäre Societè wohl besser gewesen, aber die beeindruckenden Keller sind ja ähnlich.

Den Ort als solchen fand ich enttäusschend, morgends kann man nicht mal einen zivilen Kaffee trinken. Mehr oder weniger wird zuviel auf exklusive Kundschaft spekuliert und außer Käsekeller gibts da kaum einen normalen Ort.

Danke Matthias für die Infos. Werde das mit den nicht mehr vorhandenen Löchern im Zaun in meinem Bericht ergänzen.