Hallo Marco,
Deine Fragen sind immer recht niedlich. Da freut sich das liebe Peterle auch immer drüber. Deshalb versuche ich gern, Dir ein paar Details zu schildern: Die "Heldentaten" relativieren sich immer, wenn Du schon mal eine begangen hast - auch die "Helden". Thomas hat es Dir ja schon so ein wenig geschildert. Alle Teilnehmer sind schon mal mit dem Rad gefahren, auch über längere Strecken. Dass da mal einer schneller und einer langsamer ist, ist überhaupt kein Problem. Und die persönlichen Befindlichkeiten sind immer persönlich - Du kannst keine einzige Äußerung zu Kondition und Wärme auf Dich übertragen.
Wir sind bis nach Schierke nach einem erlesenen Frühstück ca. 45km gefahren. Das Tempo war forsch, die Motivation hoch und die Temperatur noch erträglich (für mich). Beim Bäcker hatte ich einen mordsmäßigen Hunger, was nicht typisch für mich ist, schon gar nicht bei der Wärme. Es hing vermutlich mit dem relativ flotten Tempo zusammen. Folglich waren die Augen größer als der Hunger und ich schlug unbarmerzig zu. Nun gebietet es der sportliche Ehrgeiz auch beim Essen, nix umkommen zu lassen. Und es waren wirklich gute Sachen! Mit gefülltem Ranzen ging es dann auf den Brocken hinauf, ca. 10km und 600 Hm, nix wirklich anstrengendes. Trotzdem hat es bei mir im Bauch rumort, oben herrschten aber für mich angenenehme Temperaturen, alle anderen brauchten ein Jacke. Die Kraft blieb mir gottseidank immer erhalten und es musste keiner auf mich warten. Trotzdem ging es mir, besonders bei Pausen, wirklich nicht gut. Vielleicht war es der fehlende Wind, denn Hitze mag ich wirklich nicht. Mittags habe ich dann meinen sportlichen Ehrgeiz vergessen und das Essen schweren Herzens zurückgegeben. Im wunderschönen Stolberg gab es ne Kaffeepause und ich gönnte mir eine Bratwurst. Die hatte mich dann gerettet und ich konnte trozt grässlichem Gegenwind nochmal schön aufdrehen. Also gegen Ende der Tour war wieder alles Elend vergessen. Es gab dann auch wieder was zu essen, schöne Spirelli an köstlicher Sauce - richtiges Radleressen eben. Die Tour, wie wir sie gemeinsam gefahren sind, hat keinen von uns an seine Grenzen gebracht, allenfalls das Essen - aber daran ist man selber schuld.
Gruß Peter