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#1571014 - 03.07.25 18:39 Mit Hund und Hundeanhänger einmal um die Ostse
Sharima003
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 369
Dauer:14 Tage
Zeitraum:14.6.2025 bis 27.6.2025
Entfernung:800 Kilometer
Bereiste Länder:eeEstland
fiFinnland
lvLettland
plPolen
seSchweden

Anreise: Samstag, den 14. Juni 2025, 4 Kilometer
Die Anreise mit der Deutschen Bahn verlief direkt chaotisch. Nur mein erster Zug war pünktlich. Der IC in Münster hatte so eine Verspätung, dass ich in einen anderen IC eingestiegen bin, um von dort überhaupt weg zu kommen. Der nächste Umstieg in Hamburg war auch nicht einfach. Die Bahnsteige waren voll mit anderen Menschen, so dass ich mit meiner ganzen Fuhre (Fahrrad, Hund & Hundeanhänger) Probleme hatte, da überhaupt durch zu kommen. Am Bahnsteig stand dann noch ein Regionalzug, der schon vor 45 Minuten starten sollte. Da der auch nach Travemünde fuhr, habe ich den genommen. Aber leider war in Lübeck Schluss. Durch die starke Verspätung ist der Zug nur bis Lübeck gefahren, so dass ich da wieder umsteigen musste. Aber um 19:30 Uhr war ich endlich in Travemünde. Von dort ging es knapp 4 Kilometer bis zur Fähre. Hier warteten schon 2 Französische Reiseradler. Nach einiger Wartezeit kam ein Auto vorgefahren und hat gesagt, dass wir den folgen sollten. Erst die Fahrräder, dann die Motorräder und zum Schluss die Autos. Da Fonzie gelaufen ist, musste sich alle dem Tempo des Hundes anpassen grins.
Auf der Fähre habe ich dann meine Kabine bezogen, die für die nächsten 24 Stunden mein Zuhause sein sollte.
[ von up.picr.de]

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Sonntag, den 15. Juni 2025 , 4 Kilometer, Liepaja
Nachts um 23:30 Uhr sind wir in Liepaja angekommen. Wir drei Radler sind zusammen vom Schiff geradelt und haben draußen erst einmal unsere Fahrräder bepackt. Dann bin ich den Motorrädern hinterher geradelt, die mich zielsicher zum Ausgang gebracht haben. Hier beim ersten Grünstreifen hat Fonzie erst einmal eine längere „Toilettenpause“ eingelegt. Als dann die Franzosen angeradelt kamen bin ich auch weiter. Noch einmal gegrüßt und dann sind die rechts und ich links abgebogen. Laut deren Aussage war deren Hotel auch nur 1 Kilometer entfernt. Keine 5 Minuten später kamen die zwei von hinten wieder angeradelt und haben mich überholt. Die waren wohl falsch abgebogen. Kaum 500 Meter weiter kamen die plötzlich aus einer Seitenstraße raus. Kurzes Gelächter und dann sind die wieder los geradelt um ein paar Minuten später etwas planlos am Straßenrand zu stehen und ihr Handy zu fragen , wo es wohl lang gehen sollte. Google maps hat mich Gott sei Dank Zielsicher zu meinen vor gebuchten Hotel navigiert und nachdem ich den Haustürschlüssel aus der Schlüsselbox genommen hatte, konnte ich rein. Mein Fahrrad habe ich hinten durch den Garten geschoben und in den Wintergarten gestellt.
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Montag, den 16. Juni 2025, Liepaja – Labrags,75 km

Heute morgen um 08:30 Uhr ging es los. Als erstes ging es Richtung einer Autowerkstatt. Nicht, weil mein Fahrrad Probleme hatte, sondern weil da ein besonderer Geo Cache lag. Nachdem ich den geloggt hatte, ging es auf Radwegen hinaus aus der Stadt. Die Strecke wurde immer ruhiger und landschaftlich sehr schön. Überall Wiesen mit Störchen. Leider wollten die sich nicht fotografieren lassen. Sobald ich angehalten habe, flogen die sofort weg. Fonzie konnte viel selber laufen. Nach zwei Stunden durch einsame Straßen mit viel Schotter bin ich auf der Haupstraße raus gekommen. Die war aber auch kaum befahren. Allerdings bin ich der Straße den kompletten restliche Tag gefolgt. In Pavilosta bin ich davon abgebogen und die knapp 3 Kilometer zum Strand gefahren. Auf dem Stück gab es auch einige Lebensmittelgeschäfte, so dass ich mir meine Abendessen und mein morgiges Frühstück kaufen konnte. Dann ging es an den Strand, wo Fonzie zum ersten Mal in der Ostsee gebadet hat. Nach knapp 60 Minuten Pause ging es zurück zur Hauptstraße und die letzten Kilometer zur Unterkunft.
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Dienstag, den 17. Juni 2025, Labrags – Kandava, 104 km
Heute morgen bin ich erst die ersten Kilometer weiter auf der Hauptstraße gefahren. In Jzürkalne bin ich aber dann in Landesinnere abgebogen, wo es auf einsamen Straßen bis nach Kuldiga ging. Dort haben wir Pause gemacht und erst einmal gefrühstückt. Kurz war ich noch am überlegen, bei einer Apotheke vorbei zu radeln. Obwohl meine Radbekleidung schon ein paar Jahre alt ist, hatte ich dieses mal zum ersten Mal Probleme mit der Fahrradhose. Die Naht der Polsterung scheuerte auf meiner Haut und mittlerweile war es schon gut gerötet. Aber das habe ich dann auf morgen verschoben und kurz nach Kuldiga war ich auf einer Straße, die mich die nächsten 55 Kilometer begleiten sollte. Um 17:00 Uhr sind wir in Kandave angekommen und ich konnte zum ersten Mal auf meiner Radreise vernünftig zu Abend essen. Die Pasta mit Meeresfrüchten war mit Abstand die leckerste Pasta, die ich je gegessen hatte.
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Mittwoch, den 18. Juni 2025, Kandava - Tüja, 127 km
Heute würde es ein sehr langer Tag werden. Ziel war erst einmal Riga, wo ich eine Tierklinik aufsuchen musste. Um mit Hund nach Finnland einreisen zu dürfen, musste der Hund eine Wurmkur bekommen. Die durfte nicht älter als 5 Tage sein, aber mindestens 24 Stunden vor Einreise gegeben werden.
Also ging es heute morgen die Straße weiter entlang. Über Turkums sind wir dann irgendwann auf der Hauptstraße an der Ostsee entlang Richtung Riga geradelt. Hier habe ich auch wieder andere deutsche Reiseradler getroffen, da ich jetzt auf der offiziellen Strecke des EV 10 unterwegs war. Ca. 15 Kilometer vor Riga war ich durch eine kleine Ortschaft und was sehe ich…., eine Tierarztpraxis. Also direkt rein und nachdem ich dem Tierarzt auf Englisch erklärt habe was ich benötige, wurde Fonzie gewogen, der Chip ausgelesen und für 20 Euro bekam er seine Wurmkur, die der Tierarzt auch ordnungsgemäß in den Heimtierpass eingetragen hatte. Dann ging es die letzten Kilometer Richtung Riga. Hier gab es auch einen Radweg direkt bis in die Innenstadt.
Ich bin dann zum Bahnhof geradelt, weil laut Berichten u.a. hier im Forum die nächsten 60 Kilometer nicht so pralle zu radeln sind. Am Bahnhof habe ich dann Zugtickets bis nach Skulte (ca. 60 Kilometer) gekauft und bin dann samt Fahrrad, Hund und Hundeanhänger mit dem Zug bis zur Endstation Skulte gefahren. Von hier aus ging es noch knapp 23 Kilometer bis zur meiner Pension, wo wir gegen 19:30 Uhr angekommen sind.
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#1571015 - 03.07.25 18:50 Re: Mit Hund und Hundeanhänger einmal um die Ostse [Re: Sharima003]
Sharima003
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abwesend abwesend
Beiträge: 369
Donnerstag, den 19. Juni 2025, Tüja– vor Pärnu, 97 km
Heute ging es erst bis kurz vor der Grenze zu Estlland auf der Hauptstraße weiter. Bei Ainazi sind wir von der Hauptstraße runter und es ging auf einer sehr sehr ruhigen Straße immer geradeaus weiter. Für Fonzie ideal, um mal wieder selber laufen zu können. Hier habe ich auch wieder mehrere Reiseradler getroffen. Darunter ein Schweizer Pärchen, dass auch mit seinem Hund unterwegs ist. Die habe ich irgendwann überholt und nach einem netten Gespräch bin ich dann an denen vorbei geradelt. Durch Zufall/Schicksal sind wir abends aber auf dem gleichen Campingplatz gelandet und so wurde es noch ein netter und unterhaltsamer Abend bei einer Flasche Wein.
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Freitag, den 20. Juni 2024, vor Pärnu – Hotel an der Hauptstraße, 99 km
In der Nacht hatte es schon gut gewittert. Morgens bin ich dann bei leichten Regen Richtung Pärnu geradelt. In Pärnu war es dann trocken, aber ab da ging es bei sehr starken Gegenwind auf einer doch stärker befahrenen Hauptstraße (E67) Richtung Tallinn. Der Wind war heute mein absoluter Endgegner. Als ich meine Flaggen auf Video aufnehmen wollte, um zu beweisen, wie stark der Wind ist, musste ich den Lenker quer stellen, da sonst das Fahrrad rückwärts gerollt wäre. Ab und an bin ich von der Hauptstraße runter und bin parallel auf einer kleineren Straße geradelt.
Nach 80 Kilometern wurde das radeln noch schwerer. Warum? Ich hatte einen platten Reifen vorne. Also einen Waldweg an der Seite rein und dann wollte ich den Schlauch wechseln. Aber egal wie ich mich angestrengt habe. Die blöde Steckachse wollte sich einfach nicht lösen. Ich habe dann knapp 2,5 Kilometer bis zur nächsten Tankstelle geschoben und habe mir einen starken Mann zur Hilfe geholt. Selbst der hat ganz schön gekämpft, um die Steckachse zu lösen. Als wäre das nicht schon genug, ging auch der Mantel nur mit Gewalt und fremder Hilfe ab. So was habe ich bei noch keinem Reifenwechsel erlebt. Das ich dann auch noch den falschen Ersatzschlauch mit hatte (Autoventil passte nicht durch das Felgenloch) und die zwei Löcher nur entstanden sind, weil meine (EX) Werkstatt mal wieder falsche Schläuche eingebaut hatte, setzte dem ganzen noch die Krone auf. Im Scheibenwischwasser Eimer von der Tanksstelle habe ich dann die zwei Löcher geflickt und nach knapp 2,5 Stunden Aufenthalt ging es die letzten 25 Kilometer bis zum Ziel, wo ich um 20:30 komplett fertig angekommen bin.
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Samstag, den 21. Juni 2025, Hauptstraße – Helsinki, 70 km
Ich hatte gestern Abend noch gegoogelt, wo die nächste Fahrradwerkstatt ist in Tallinn. Ich bräuchte dringend passende Schläuche, wenn ich nicht dauernd Reifen flicken möchte.
Es ging erst noch die ersten Kilometer weiter an der Hauptstraße entlang, aber dann ging es auf einer einsamen Landstraße Richtung Tallinn. Die Fahrradwerkstatt hat mir dann vorne und hinten neue Schläuche reingebaut, sowie einen passenden Ersatzschlauch mitgegeben. Die waren richtig schnell und nach knapp 15 Minuten Pipi Pause für Fonzie konnte ich mein Fahrrad wieder abholen. Dann ging es auf guten Radwegen nach Tallinn, wo ich direkt zum Fährhafen geradelt bin. Ich konnte dann um 14:00 Uhr eine Fähre nach Helsinki nehmen. Bei Sonnenschein habe ich Tallinn verlassen und bei Regen bin ich um 17:00 Uhr in Helsinki angekommen. Es ging dann noch bei Regen knapp 10 Kilometer bis zum Hotel.
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#1571016 - 03.07.25 19:11 Re: Mit Hund und Hundeanhänger einmal um die Ostse [Re: Sharima003]
Sharima003
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Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 369
Sonntag, den 22. Juni 2025, Helsinki, 15 km
Eigentlich wollte ich weiter nach Turku radeln, aber die Unterkunftsdichte auf der Strecke war gleich 0. Nur in Salo hätte ich eine Unterkunft bekommen. Das würde aber auch bedeuten, knapp 100 Kilometer ohne Plan B zu radeln. Bei Pannen, extremen Gegenwind, Regen etc. hätte ich keine Möglichkeit, vorher aufzuhören. Das mir das nach dem chaotischen Freitag zu unsicher war, habe ich gegoogelt, ob nicht vielleicht ein Zug nach Turku fährt. Ja, es gehen Züge nach Turku und um 14:30 Uhr wäre auch noch ein Fahrradplatz im IC frei. Also habe ich nach dem Frühstück im Hotel meine Sachen gepackt und dann haben Fonzie und ich uns langsam Richtung Innenstadt aufgemacht. Ich habe in knapp 6 Stunden soviel wie möglich von Helsinki besichtigt.
Dann ging es zum Bahnhof und von dort mit dem Zug nach Turku.
In Turku habe ich dann ein Fährticket für die Nacht nach Stockholm gekauft. Erst in Turku einen Kakao getrunken und dann schiebend das Fahrrad Richtung Fährhafen geschoben, wo um 21:00 Uhr die Fähre Richtung Stockholm fuhr.
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Montag, den 23. Juni 2025, Stockholm– Nynäshamm, 64 km
Um 06:30 Uhr ist die Fähre in Stockholm angekommen. Hier hat uns leichter Regen und Wind begrüßt. Bei dem Wetter viel die Stadtbesichtigung aus und wir sind dann Richtung Nynäshamm geradelt, mit dem Ziel, um 11:15 Uhr die Fähre nach Gotland zu bekommen. Kurz nach Stockholm ist Fonzie in den Anhänger gekommen und ich bin bei immer stärker werdenden Regen weiter geradelt. Schweden hat auf jeden Fall super gute Radwege. Es wurde immer ländlicher und trotzdem gab es immer einen perfekten Radweg. Leider wurde das wetter jeden Kilometer schlechter und irgendwann war es nur noch am schütten. Klatschnass bin ich dann da so entlang geradelt. Da sehe ich was braunes am Radweg stehen. Ein Baum? Eine Statue? Nein! Beim näheren Hinsehen habe ich dann meinen ersten Elch gesehen. Schnell angehalten und Handy herausgeholt. Leider fand der Elch mich, bzw, die Flaggen am Hundeanhänger wohl sehr unheimlich und ist ins Gebüsch verschwunden. So konnte ich nur den Elch Popo fotografieren.
Um 10:15 Uhr bin ich klatschnass in Nynäshamm angekommen und wollte das Fährticket kaufen, Aber: Die Fähre war voll, und die Fähre danach aus! Die erste Fähre, die Platz für uns hätte, würde um 24:00 Uhr abfahren!! Also Plan B: Ich habe ein Fährticket für den nächsten Tag um 06:00 Uhr gekauft und bin in Nynäshamm ins Hotel gegangen. Leider musste ich da noch drei Stunden in der Hotellobby warten, weil das Zimmer erst um 15:00 Uhr fertig war. Draußen aufhalten bei dem Wetter war auch keine Option.
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Dienstag, den 24. Juni 2025, Nynäshamm– Oskarshamm, 20 km
Die Nacht war schon um 04:00 Uhr beendet. Da ich spätestens um 05:15 Uhr am Fähranlieger sein musste, ging es um Kurz vor halb fünf bei leichten Regen los. Auf der Fähre gab es eine extra Hunde Lounge, wo ich die nächsten 2,5 Stunden gesessen habe. In Visby schien sogar die Sonne und da bin ich dann mit Fonzie losgeradelt. Bei strammen Gegendwind und einigen Höhenmeter ging es nach Vibble. Dort steht im Freizeitpark das Pippi Langstrumpf Haus. Leider konnte ich das Haus nur von außen fotografieren, da es ohne Eintritt im Park nicht zu besichtigen war. Danach ging es rasant bei Rückenwind zurück nach Visby. Hier war richtig was los. Irgendeine Veranstaltung, wo auch wohl Politker Reden hielten. Mit viel Polizeipräsenz (Fonzie fand die berittene Polizei echt blöd), habe ich hier mein Fahrrad durchgeschoben. Ich habe in den nächsten Stunden einige Kirchen besichtigt und bin auch endlich zur Apotheke geradelt, wo ich Pflaster und Zinksalbe für meine doch recht große und nässende Wund am Hintern bekommen habe. Um 18:00 Uhr ging dann die Fähre zurück nach Oskarshamm. Hier hatte ich ein Hotel über booking com gebucht. Als ich da abends um 20:30 Uhr ankam, hieß es, Hunde sind erlaubt, kosten aber 1000!! Kronen extra. Nach dreimaligen Nachfragen (ich dachte, ich hätte mich verhört), bin ich gegangen und habe dann ein anderes Hotel gebucht. Als ich endlich im Hotelzimmer war, war es fast 22:00 Uhr. Heute bin ich hungrig ins Bett gegangen.
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Mittwoch, den 25. Juni 2025, Oskarshamm – Karlskrona, 87 km
Nach dem gestrigen Tag war ich von Schweden echt bedient. Nass, windig und teuer. Abgesehen von den sehr guten Radwegen machte es mir Schweden sehr schwer, es gut zu finden.
Heute war mein Ziel Kalmar. Bei windigen, aber zumindest trockenen Wetter ging es los. Auf einsamen Straßen immer Richtung Kalmar. Ein Blick immer Richtung Himmel, da die Wolken zeitweise doch sehr stark nach Regen aussahen. In einem kleinen Ort habe ich noch eine Pause gemacht und mich dabei mit einem anderen Reiseradler unterhalten.
Ich merkte aber auch, dass die Luft raus war. Der Wind und der Regen zermürbten mich richtig. Ich habe bei der Fahrt so etwas vor mich hin gegoogelt und dann gelesen, dass es wohl ab Kalmar die Möglichkeit gibt, Zug zu fahren. Ein Blick bei google verriet mir, dass heute Abend noch eine Fähre nach Danzig ging, die sogar recht günstig war. In Polen war ich das letzte mal 2019 und da hat es mir gut gefallen. Also in Kalmar zum Bahnhof geradelt und beim Schalter nach Zugtickets gefragt. Und das war gar kein Problem. Als ich um 13:30 Uhr in Kalmar angekommen bin, stand der Zug sogar schon da. Ich konnte mein Fahrrad samt Hundeanhänger in den Zug rollen. Der Schaffner war auch sehr nett. Da ich auf halber Strecke umsteigen musste, hat er dafür gesorgt, dass ich ja nicht den Halt verpasse. Auch der nächste Zug nach Karlskrona stand schon bereit und auch die Zugbegleiter waren sehr hilfsbereit und haben mir geholfen, das Fahrrad und den Hundeanhänger in den Zug zu bekommen. Um 16:00 Uhr war ich in Karlskrona und da die Fähre erst um 21:00 Uhr fuhr, hatte ich noch genügend Zeit, Karlskrona zu besichtigen und vernünftig Abend zu Essen.
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Donnerstag, den 26. Juni 2025, Danzig – Debki, 59 km
Als ich heute morgen aus dem Kabinenfenster gesehen habe, sah ich einen strahlend blauen Himmel. Das Schiff legte um 07:30 Uhr in Danzig an. Seit ich in Schweden war, habe ich Pullover, Fleecejacke und Regenjacke dauernd angehabt. Hier in Danzig konnte ich die Regenjacke tief in die Arschrakete packen. Es ging dann durch Danzig hindurch zum Hafen, um mit der Fähre um 10:00 Uhr nach Hel überzusetzen. In Hel habe ich dann auch noch meine Fleecejacke wegpacken können. Endlich wieder T-Shirt Wetter. In Hel habe ich erst einmal Geld am Automaten gezogen. In Schweden habe ich in den letzten Tage alles mit Karte zahlen können. Hier konnte ich ohne Bargeld noch nicht einmal auf die Toilette gehen….
Ab Hel führte ein Radweg abseits von der Hauptstraße entlang Richtung Debki. Dieses Stück war anstrengend. Gefühlt ist mir halb Polen auf dem Radweg entgegen gekommen. Mit Fonzie an der Leine ging das gar nicht. Der musste dann in den Anhänger und so ging es bei guten Wetter Richtung Debki. Die letzten Kilometer gab es sogar einen Radweg durch den Wald.
In den letzten zwei Tagen merkte ich schon, dass es mir gesundheitlich nicht gut geht. Ich fühlte mich ausgelaugt und schlapp. Zum Abend hin kamen starke Halsschmerzen dazu.
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Freitag, den 27. Juni 2025, Debki – Lebork, 50 km
Mitten in der Nacht bin ich aufgewacht. Atmen!! Das klappte kaum noch. Jeder Atemzug war anstrengend. Irgendwie funktionierte die Automatik Atmung überhaupt nicht mehr! Leicht panisch bin ich aufgesprungen und auf den Balkon gegangen. Hier an der frischen Luft normalisierte sich meine Atmung langsam, aber die extremen Halsschmerzen blieben. Schlucken ging gar nicht mehr. Ich habe dann um 02:00 Uhr nachts beschlossen, dass hier und jetzt Feierabend ist. Ich würde morgen den nächsten Bahnhof ansteuern und einen Zug zurück nach Deutschland nehmen. Das letzte was ich wollte, war, in einem Polnischen Krankenhaus zu liegen.
Laut google gab es in ca. 60 Kilometer bei Lebork einen Bahnhof, wo Züge Richtung Deutschland fuhren.
Also am nächsten morgen um 08:00 Uhr die Pension verlassen und erst einmal weiter auf dem EV 10 Radweg durch den Wald geradelt. Da musste ich dann irgendwann abbiegen und es ging über Landstraßen nach Lebork. Ich fühlte mich nur noch schwach und war froh, gegen 12:00 Uhr am Bahnhof anzukommen. Der Zug nach Berlin sollte um 13:30 Uhr kommen und knapp über 100 Euro kosten. Als ich dann zum Spaß meinen Heimatbahnhof eingegeben habe in die App, konnte ich für ein paar Euro mehr und 5 maligen Umsteigen in 16 Stunden zurück nach Hause kommen. Die Strecke habe ich gebucht und bin so am nächsten Morgen um 08:30 Uhr zuhause angekommen.
Vom Bahnhof direkt bei der Apotheke vorbei und dann zuhause sofort ins Bett. Hier habe ich fast 24 Stunden durchgeschlafen.
Gesundheitlich ging es mir ab Dienstag langsam besser. Richtig fit bin ich aber erst seit heute (Donnerstag). Ich vermute, der Regentag in Schweden und das stundenlange Warten auf das Zimmer in der Hotellobby, wo ich klatschnass war, haben meinen Körper so zugesetzt.
Geplant war eigentlich noch, bis morgen (Freitag, den 04.07.25) unterwegs zu sein und die Ostsee komplett bis Deutschland entlang zu radeln. Das hat leider nicht geklappt. Spaß gemacht hat die Fahrradtour trotzdem.
Auch hätte ich nicht gedacht, dass man trotz Hund kurzfristig Fährverbindungen buchen kann. Auch das Zug fahren war in Lettland, Finnland, Schweden und Polen trotz Hundeanhänger nie ein Problem.
Nächstes Jahr fahre ich aber wohl wieder Richtung Süden in die Wärme.
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#1571024 - 03.07.25 20:43 Re: Mit Hund und Hundeanhänger einmal um die Ostse [Re: Sharima003]
Astronomin
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 168
Wieder einmal beeindruckend, was Ihr beiden so tourt!
Danke fürs Berichten und weiter gute Erholung!
Gruß Eva
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