Sonntag, den 22. Juni 2025, Helsinki, 15 kmEigentlich wollte ich weiter nach Turku radeln, aber die Unterkunftsdichte auf der Strecke war gleich 0. Nur in Salo hätte ich eine Unterkunft bekommen. Das würde aber auch bedeuten, knapp 100 Kilometer ohne Plan B zu radeln. Bei Pannen, extremen Gegenwind, Regen etc. hätte ich keine Möglichkeit, vorher aufzuhören. Das mir das nach dem chaotischen Freitag zu unsicher war, habe ich gegoogelt, ob nicht vielleicht ein Zug nach Turku fährt. Ja, es gehen Züge nach Turku und um 14:30 Uhr wäre auch noch ein Fahrradplatz im IC frei. Also habe ich nach dem Frühstück im Hotel meine Sachen gepackt und dann haben Fonzie und ich uns langsam Richtung Innenstadt aufgemacht. Ich habe in knapp 6 Stunden soviel wie möglich von Helsinki besichtigt.
Dann ging es zum Bahnhof und von dort mit dem Zug nach Turku.
In Turku habe ich dann ein Fährticket für die Nacht nach Stockholm gekauft. Erst in Turku einen Kakao getrunken und dann schiebend das Fahrrad Richtung Fährhafen geschoben, wo um 21:00 Uhr die Fähre Richtung Stockholm fuhr.
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Montag, den 23. Juni 2025, Stockholm– Nynäshamm, 64 kmUm 06:30 Uhr ist die Fähre in Stockholm angekommen. Hier hat uns leichter Regen und Wind begrüßt. Bei dem Wetter viel die Stadtbesichtigung aus und wir sind dann Richtung Nynäshamm geradelt, mit dem Ziel, um 11:15 Uhr die Fähre nach Gotland zu bekommen. Kurz nach Stockholm ist Fonzie in den Anhänger gekommen und ich bin bei immer stärker werdenden Regen weiter geradelt. Schweden hat auf jeden Fall super gute Radwege. Es wurde immer ländlicher und trotzdem gab es immer einen perfekten Radweg. Leider wurde das wetter jeden Kilometer schlechter und irgendwann war es nur noch am schütten. Klatschnass bin ich dann da so entlang geradelt. Da sehe ich was braunes am Radweg stehen. Ein Baum? Eine Statue? Nein! Beim näheren Hinsehen habe ich dann meinen ersten Elch gesehen. Schnell angehalten und Handy herausgeholt. Leider fand der Elch mich, bzw, die Flaggen am Hundeanhänger wohl sehr unheimlich und ist ins Gebüsch verschwunden. So konnte ich nur den Elch Popo fotografieren.
Um 10:15 Uhr bin ich klatschnass in Nynäshamm angekommen und wollte das Fährticket kaufen, Aber: Die Fähre war voll, und die Fähre danach aus! Die erste Fähre, die Platz für uns hätte, würde um 24:00 Uhr abfahren!! Also Plan B: Ich habe ein Fährticket für den nächsten Tag um 06:00 Uhr gekauft und bin in Nynäshamm ins Hotel gegangen. Leider musste ich da noch drei Stunden in der Hotellobby warten, weil das Zimmer erst um 15:00 Uhr fertig war. Draußen aufhalten bei dem Wetter war auch keine Option.
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Dienstag, den 24. Juni 2025, Nynäshamm– Oskarshamm, 20 km Die Nacht war schon um 04:00 Uhr beendet. Da ich spätestens um 05:15 Uhr am Fähranlieger sein musste, ging es um Kurz vor halb fünf bei leichten Regen los. Auf der Fähre gab es eine extra Hunde Lounge, wo ich die nächsten 2,5 Stunden gesessen habe. In Visby schien sogar die Sonne und da bin ich dann mit Fonzie losgeradelt. Bei strammen Gegendwind und einigen Höhenmeter ging es nach Vibble. Dort steht im Freizeitpark das Pippi Langstrumpf Haus. Leider konnte ich das Haus nur von außen fotografieren, da es ohne Eintritt im Park nicht zu besichtigen war. Danach ging es rasant bei Rückenwind zurück nach Visby. Hier war richtig was los. Irgendeine Veranstaltung, wo auch wohl Politker Reden hielten. Mit viel Polizeipräsenz (Fonzie fand die berittene Polizei echt blöd), habe ich hier mein Fahrrad durchgeschoben. Ich habe in den nächsten Stunden einige Kirchen besichtigt und bin auch endlich zur Apotheke geradelt, wo ich Pflaster und Zinksalbe für meine doch recht große und nässende Wund am Hintern bekommen habe. Um 18:00 Uhr ging dann die Fähre zurück nach Oskarshamm. Hier hatte ich ein Hotel über booking com gebucht. Als ich da abends um 20:30 Uhr ankam, hieß es, Hunde sind erlaubt, kosten aber 1000!! Kronen extra. Nach dreimaligen Nachfragen (ich dachte, ich hätte mich verhört), bin ich gegangen und habe dann ein anderes Hotel gebucht. Als ich endlich im Hotelzimmer war, war es fast 22:00 Uhr. Heute bin ich hungrig ins Bett gegangen.
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Mittwoch, den 25. Juni 2025, Oskarshamm – Karlskrona, 87 km Nach dem gestrigen Tag war ich von Schweden echt bedient. Nass, windig und teuer. Abgesehen von den sehr guten Radwegen machte es mir Schweden sehr schwer, es gut zu finden.
Heute war mein Ziel Kalmar. Bei windigen, aber zumindest trockenen Wetter ging es los. Auf einsamen Straßen immer Richtung Kalmar. Ein Blick immer Richtung Himmel, da die Wolken zeitweise doch sehr stark nach Regen aussahen. In einem kleinen Ort habe ich noch eine Pause gemacht und mich dabei mit einem anderen Reiseradler unterhalten.
Ich merkte aber auch, dass die Luft raus war. Der Wind und der Regen zermürbten mich richtig. Ich habe bei der Fahrt so etwas vor mich hin gegoogelt und dann gelesen, dass es wohl ab Kalmar die Möglichkeit gibt, Zug zu fahren. Ein Blick bei google verriet mir, dass heute Abend noch eine Fähre nach Danzig ging, die sogar recht günstig war. In Polen war ich das letzte mal 2019 und da hat es mir gut gefallen. Also in Kalmar zum Bahnhof geradelt und beim Schalter nach Zugtickets gefragt. Und das war gar kein Problem. Als ich um 13:30 Uhr in Kalmar angekommen bin, stand der Zug sogar schon da. Ich konnte mein Fahrrad samt Hundeanhänger in den Zug rollen. Der Schaffner war auch sehr nett. Da ich auf halber Strecke umsteigen musste, hat er dafür gesorgt, dass ich ja nicht den Halt verpasse. Auch der nächste Zug nach Karlskrona stand schon bereit und auch die Zugbegleiter waren sehr hilfsbereit und haben mir geholfen, das Fahrrad und den Hundeanhänger in den Zug zu bekommen. Um 16:00 Uhr war ich in Karlskrona und da die Fähre erst um 21:00 Uhr fuhr, hatte ich noch genügend Zeit, Karlskrona zu besichtigen und vernünftig Abend zu Essen.
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Donnerstag, den 26. Juni 2025, Danzig – Debki, 59 km Als ich heute morgen aus dem Kabinenfenster gesehen habe, sah ich einen strahlend blauen Himmel. Das Schiff legte um 07:30 Uhr in Danzig an. Seit ich in Schweden war, habe ich Pullover, Fleecejacke und Regenjacke dauernd angehabt. Hier in Danzig konnte ich die Regenjacke tief in die Arschrakete packen. Es ging dann durch Danzig hindurch zum Hafen, um mit der Fähre um 10:00 Uhr nach Hel überzusetzen. In Hel habe ich dann auch noch meine Fleecejacke wegpacken können. Endlich wieder T-Shirt Wetter. In Hel habe ich erst einmal Geld am Automaten gezogen. In Schweden habe ich in den letzten Tage alles mit Karte zahlen können. Hier konnte ich ohne Bargeld noch nicht einmal auf die Toilette gehen….
Ab Hel führte ein Radweg abseits von der Hauptstraße entlang Richtung Debki. Dieses Stück war anstrengend. Gefühlt ist mir halb Polen auf dem Radweg entgegen gekommen. Mit Fonzie an der Leine ging das gar nicht. Der musste dann in den Anhänger und so ging es bei guten Wetter Richtung Debki. Die letzten Kilometer gab es sogar einen Radweg durch den Wald.
In den letzten zwei Tagen merkte ich schon, dass es mir gesundheitlich nicht gut geht. Ich fühlte mich ausgelaugt und schlapp. Zum Abend hin kamen starke Halsschmerzen dazu.
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Freitag, den 27. Juni 2025, Debki – Lebork, 50 km
Mitten in der Nacht bin ich aufgewacht. Atmen!! Das klappte kaum noch. Jeder Atemzug war anstrengend. Irgendwie funktionierte die Automatik Atmung überhaupt nicht mehr! Leicht panisch bin ich aufgesprungen und auf den Balkon gegangen. Hier an der frischen Luft normalisierte sich meine Atmung langsam, aber die extremen Halsschmerzen blieben. Schlucken ging gar nicht mehr. Ich habe dann um 02:00 Uhr nachts beschlossen, dass hier und jetzt Feierabend ist. Ich würde morgen den nächsten Bahnhof ansteuern und einen Zug zurück nach Deutschland nehmen. Das letzte was ich wollte, war, in einem Polnischen Krankenhaus zu liegen.
Laut google gab es in ca. 60 Kilometer bei Lebork einen Bahnhof, wo Züge Richtung Deutschland fuhren.
Also am nächsten morgen um 08:00 Uhr die Pension verlassen und erst einmal weiter auf dem EV 10 Radweg durch den Wald geradelt. Da musste ich dann irgendwann abbiegen und es ging über Landstraßen nach Lebork. Ich fühlte mich nur noch schwach und war froh, gegen 12:00 Uhr am Bahnhof anzukommen. Der Zug nach Berlin sollte um 13:30 Uhr kommen und knapp über 100 Euro kosten. Als ich dann zum Spaß meinen Heimatbahnhof eingegeben habe in die App, konnte ich für ein paar Euro mehr und 5 maligen Umsteigen in 16 Stunden zurück nach Hause kommen. Die Strecke habe ich gebucht und bin so am nächsten Morgen um 08:30 Uhr zuhause angekommen.
Vom Bahnhof direkt bei der Apotheke vorbei und dann zuhause sofort ins Bett. Hier habe ich fast 24 Stunden durchgeschlafen.
Gesundheitlich ging es mir ab Dienstag langsam besser. Richtig fit bin ich aber erst seit heute (Donnerstag). Ich vermute, der Regentag in Schweden und das stundenlange Warten auf das Zimmer in der Hotellobby, wo ich klatschnass war, haben meinen Körper so zugesetzt.
Geplant war eigentlich noch, bis morgen (Freitag, den 04.07.25) unterwegs zu sein und die Ostsee komplett bis Deutschland entlang zu radeln. Das hat leider nicht geklappt. Spaß gemacht hat die Fahrradtour trotzdem.
Auch hätte ich nicht gedacht, dass man trotz Hund kurzfristig Fährverbindungen buchen kann. Auch das Zug fahren war in Lettland, Finnland, Schweden und Polen trotz Hundeanhänger nie ein Problem.
Nächstes Jahr fahre ich aber wohl wieder Richtung Süden in die Wärme.
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