In Antwort auf: kaman
Die Züge fuhren früher seltener und brauchten viel länger, da sie langsamer waren und an jeden Bahnhof Gepäck, Waren und Fahrräder aus und eingeladen wurden. Supersparpreise o.ä. gab es damals auch nicht. Heute wollen die Leute halt jeder Zeit, in wenigen Stunden ans Ziel kommen, für wenig Geld. Jede Zeit hat seine guten und weniger guten Seiten.

Im letzten Dezember wurde eine Untersuchung von 27 europäischen Bahnunternehmen publiziert, wonach die DB bei Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit zum miesesten gehört, was auf Europas Schienen unterwegs ist. Nur zwei Unternehmen sind schlechter. Ich gebe zu, dass es mir an Phantasie fehlt, die guten Seiten dieser gegenwärtigen Zeiten zu erkennen. Vorn übrigens die Schweizer, niemand ist verwundert, und die Italiener.
Zur Bahn in den 80ern kann ich als DDR-Bürger nichts sagen. In den 90ern lernten wir sie kennen und schätzen. Meine damalige Frau pendelte zwei Jahre lang zwischen Mannheim und Berlin. Da kamen um die hundert Fahrten zusammen und die Bahn war beeindruckend gut.
Vor zwei Jahren musste ich diese Strecke aus verschiedenen Gründen mehrfach fahren und von den mehr als zehn Fahrten war keine einzige pünktlich. Wirklich nicht eine.
Sie haben die Bahn zugrunde gerichtet und europäische Vergleiche zeigen eben, dass wir ein nationales Problem haben. Und ehrlich, ich sehe nichts, was auf eine Besserung hoffen lässt. Ganz zu schweigen von "guten Zeiten".