Ahh, das ist ja mal ein interessanter Thread. Ich habe eigentlich gerade den gesucht, über den ich gestern Abend gestolpert bin. Der ging um Schlösser. Da ist mir beim Lesen wirklich (und das ist jetzt nicht im übertragenen Sinne gemeint) schlecht geworden. 1000 g und mehr für ein Schloss? Über hunderte und tausende km mitschleppen? Mir wird grad wieder schlecht...

Mit meiner aktuellen Liste bin ich etwa bei 8,7 kg Zuladung inklusive Camping komplett (kein Zelt, Tarp, aber mit Mückenoption), Taschen (nur zwei Vaude Front, hinten angebracht und sonst Leichtkram an den Rahmen und Lenker getüddelt), allerdings OHNE Wasser und Nahrung.

Vor einiger Zeit ist mir bewusst geworden, dass Gewicht doch eine entscheidende Rolle spielt. Jetzt kommen wieder die Strategen, die sagen, wenn die Masse erstmal in Bewegung ist, ist es egal. OK - bis zur nächsten Steigung. Dort wird aber abgerechnet.

Ich habe als erstes die Lowrider abgebaut und die Taschen vorne weggelassen, als ich feststellte, dass alleine meine vier Taschen ohne Inhalt 3,8 kg wiegen. Gut, die Taschen vom Konkurrenten sind ein paar Gramm leichter. Aber egal. Grundsätzlich: Je mehr Stauraum, desto mehr nimmt man auch mit. Ich habe also die Fronttaschen nach hinten gesetzt (auf einen deutlich leichteren Träger) und die Back-Taschen verkauft. Immer noch Platz ohne Ende. Der Schlafsack kommt an den Lenker, das Tarp wird um das Oberrohr gewickelt, der Rest in die Taschen, Matte auf den Träger hinten drauf.

Ich gebe zu, dass mir die RAD-Fernreiseerfahrung fehlt. Aber hier ist ja auch nach der Outdoor-Ausrüstung gefragt. Meine längste Radreise war durch England/Schottland, 8 Wochen, und das ist schon ein paar Jahre her. Aber mit einem Setup von deutlich unter 8 kg (wie gesagt, ohne Wasser und Nahrung) komme ich derzeit bei Kurztripps gut drei bis vier Tage aus.

Jeder, der viel reist, stellt doch fest, dass es ziemlich egal ist, ob man zwei Wochen oder zwei Monate unterwegs ist. Ich würde (derzeit) für drei Wochen Fahrradurlaub niemals mit mehr als 9 kg losfahren. Wohlgemerkt: Im Sommer in Mitteleuropa.

Nee, ich bin keiner von diesen Ultralight-Nerds. Aber der Gedanke, dass ein Ausrüstungsgegenstand im Idealfall mehr als einen Zweck erfüllen sollte, den finde ich gut. Und das Transportieren von z. B. Heringen ist verschenkte Energie. Denn dort, wo man „Outdoor“ ist (und isst, ha, ha...) gibt es Zweige und Äste im Überfluss. Jaha, es gab auch Zeiten, wo ich eine Säge dabei hatte (immerhin 110 g). Irgendwann stellte ich fest, dass man Äste auch brechen kann, um sie zu Heringen zu machen.

Nein, mein Rad ist nicht leicht. Mit Träger hinten, festem Batterielicht hinten, natürlich OHNE Ständer, sauschwerem Brooks-Sattel, inklusive Luftpumpe und 42 mm Reifen etwa 14,5 kg.

Ich bin gerade dabei, meine Packliste zu überarbeiten. Komme dann noch mal wieder mit harten Fakten.