Aus Sicht des Campingplatzbetreibers finde ich die Abrechnung pro Stellplatz gar nicht mal so unlogisch, insbesondere wenn er voll belegt ist.
Das kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Der Campingwart fürchtet nichts mehr, als überhöhten Wasserverbrauch oder unliebsame Verschmutzung. Schau dir mal die ganzen Verbots- und Ordnungsschilder auf Campings an. Man glaubt, eher in Strafvollzugsanstalt zu sein als in einer touristischen Einrichtung, bei der der Gast willkommen ist. Kinder und Jugendliche müsste er demnach am meisten fürchten. In Gruppen kommt es sogar zum Randalieren. Zuweilen wird Toilettenpapier abgeschlossen oder gar nicht geliefert (besonders in Frankreich). Das alles betrifft Kosten, die mit zunehmender Personenzahl steigen. Ich könnte mir als Kalkül des Betreibers allerdings vorstellen, dass er von Familien und/oder Paaren mehr zusätzliche Einnahmen für zusätzliche Leistungen erwartet, die nebenbei angeboten werden (Eisbude, Imbiss, Restaurant, Massagen, Sport- und Kulturkurse etc.). Der Einzelreisende lebt eher spartanisch (Wanderer und Radler bleiben sogar oft nur eine Nacht!), größere Gruppen oder Familien lassen es in ihrem Urlaub (bleiben länger) schon mal krachen. Das trifft dann vor allem auf größere Campings mit entsprechendem Angebot zu und deckt sich auch mit meiner Beobachtung, dass dort die Parzellenpreis gegenüber den Personenpreisen mehr dominieren als bei kleinen Campings.
Zuweilen wird ja auch noch zwischen großen und kleine Parzellen (großes/kleines Zelt) unterschieden. Ein objektives Gerechtigkeitsempfinden gibt es insofern schon und mancher Campingplatz tut auch gut daran, sich daran zu orientieren, weil ihm sonst die Gäste wegbleiben. Sehr beliebte, große Feriencamps sind allerdings darauf nicht angewiesen. Da bekommt der Betreiber seine Plätze immer voll - schon fast egal, welche Preise und wie abgerechnet wird. Im letzten Urlaub habe ich für eine Kugel Eis auch mal 3,50 € springen lassen - hier in meiner Umgebung würde das kein Eisverkäufer von mir bekommen - und nicht nur von mir.