Hi,
okay der erste Teil der Fortsetzungsgeschichte:
Fangen wir also mit der ersten Reise in Marokko mit den ersten Übernachtungen an:
So also das erste Mal außerhalb von Europa. Mit 4 stündiger Verspätung landete ich in Agadir. Mein Tagesziel (80km) wollte ich unbedingt schaffen. Durch die Verspätung durfte ich direkt eine Nachtfahrt machen. Ich war ein Alien vom anderen Stern: denn ich war der einzigste Radler mit Licht. Am Stadttor wurde es dann zappenduster - Stromausfall. In totaler Finsternis suchte ich mir ein Hotel: Enge Gassen und ein Trubel wie auf dem Münchner Oktoberfest. Ziellos irrte ich durch die Gassen, bis mich jemand fragte wo ich denn hinwollte. Ich wurde dann zum Hotel geführt. Es waren noch 50 Meter. Wie ich dass geschafft so nah dahin geschafft hatte ist mir bis heute ein Rätsel...
Am nächsten Tag ging es weiter. Ich fand eine Nebenstraße, leider war die sehr versorgungsarm (bzw. das wenige was es gab wollte ich nicht haben). Nach 70 km ereilte mich ein Hungerast. Bei km 100 traf ich wieder auf meine ursprüngliche Straße. Noch 40 km zum Tagesziel, noch 1 h bis Sonnenuntergang und ich war völlig fertig. Ein Radler kam vorbei - und ich fragte nach einem Hotel. Mein französisch war so gut wie seines. Er führte mich zu einem Hotel (10km). Ich aß etwas, wurde vom Preis über den Tisch gezogen. Er sagte nur maison, maison, maison. Da ich mich nicht nochmals übers Ohr hauen lassen wollte nahm ich die Einladung an. Dort angekommen, stellte ich mein Rad ab, versuchte noch ein wenig Smalltalk und schlief nach 10 Min. ein. Spät abends (um 24 Uhr) wurde ich geweckt. Es wurde schließlich für mich gekocht und ich mußte ja noch was essen. Die Kommunikation lief mit Händen und Füßen, da mein und ihr französisch 2 völlig vers. Sprachen waren...
Ein paar Tage später: Jetzt mal wild campen! Auf einer wenig befahrenen Piste suchte ich mir abseits eine paar dichte Büsche und campierte dort. Morgens kurz nach Sonnenaufgang krappelte ich aus dem Zelt. Ein Marokkaner saß 10 Meter vom Zelt entfernt und fragte: Un café Monsieur? Soviel zum Thema "verstecktes Wildcampen"
Jetzt mußte mal wild gecampt werden! Eine sternenklare Nacht im Atlas. Es wird nicht regnen, daher schenkte ich mir den Zeltaufbau. Es wurde frisch, der Wind pfiff durch den Reisverschluß meines Schlafsacks, ich zog mir warme Kleidung an. Es war verdammt kalt, so kalt, dass ich wegen meines lauten Zähneklappern nicht einschlafen konnte....diesmal gab es keinen Kaffee zum Frühstück.
Gruß
Thomas