El Paso, USA.
Beim Roadrunner Travel Trailer Park bekomme ich keinen Platz: Der Manager sagt mir, dass keine Heringe eingeschlagen werden dürfen, weil das die Versorgungsleitungen beschädigen könnte. Kurz überlege ich, das Zelt provisorisch mit Packtaschen und Wasserbehälter aufzustellen. Doch der Manager sagt mir, dass es eine Alternative gebe, rund 15 Kilometer entfernt: Den Hueco State Tanks Park.
Er gibt mir eine einfache Karte von El Paso und zeichnet mir grob den Weg ein. 15 Kilometer, es ist noch ungefähr eine Stunde hell – das schaffe ich.
Nach 15 Kilometern frage ich an einer Imbissbude, wie weit es noch sei.
Drei Meilen – also fünf Kilometer – lautet die Auskunft.
Als ich die hinter mir habe, sehe ich einen Polizeiwagen am Straßenrand. Der Polizist: Ungefähr noch fünf Meilen – also acht Kilometer.
Ich habe den Verdacht, dass ich nach acht Kilometern auf dem Montana Highway immer noch nicht am Ziel sein werde und es dann heisst „Noch fünf Meilen“ oder so.
Es geht auf 18 Uhr zu und dämmert, was bedeutet: In 20 Minuten ist es dunkel. Der Montana Highway, auf dem ich bin, ist dicht befahren, ich bin die letzten 20 Kilometer bergauf gefahren, hatte Gegenwind und habe mich beeilt – ich bin müde und erschöpft.
Rechts ist Wüste, auf dem Sandboden stehen viele ungefähr einen Meter hohe Büsche. Ich schiebe das Rad 150 Meter ins Niemandsland und stelle dort mein Zelt auf.
Schlafen kann ich nicht: Irgendein Idiot donnert mit seinem „All Terrain Vehicle“ (ATV) in der Nähe herum – die Motorengeräusche nähern sich, dann entfernen sie sich wieder. So geht es stundenlang.
Ich hoffe, dass er weder mich noch mein Rad überfährt und falle in einen unruhigen Schlaf.
Trotzdem war meine Entscheidung richtig: Bei nächster Gelegenheit habe ich im Internet recherchiert, ich hätte noch 20 bis 25 Kilometer vor mir gehabt.