Meine beiden aufregendsten Nächte auf einer Radreise hatte ich direkt nacheinander 2010 in Nordmosambik. Wie üblich hatten wir uns gut 150m von der Piste in den Busch geschlagen und hinter einem riesigen Termitenhügel zusätzliche Deckung gefunden, als wir kurz vorm ins Zelt kriechen Rauch rochen. Also kletterten wir auf den Termitenhügel und konnten beobachten wie in wenigen Minuten aus einen kaum sichtbaren kleinen orangefabenen Leuchten eine Feuerwand wurde. Etwas (vielleicht unnötig) hektisch bauten wir die Zelte ab, kämpften uns zurück zur Piste und brachten noch gut 2 km hinter uns, bevor wir direkt an der Piste in einem bereits abgebrannten Gebiet die Zelte wieder aufbauten. In der nächsten Nacht hatten wir wieder ein schönes Plätzchen im Busch gefunden und hatten schon längst die Zelte aufgebaut, als wir ganz in der Nähe eine Horde Hyänen hörten. Wir wiederholten für uns wie ein Mantra den Lehrsatz, daß es im südlichen Afrika keine bestätigten Fälle gibt, in denen Hyänen, Leoparden oder Löwen an GESCHLOSSENE Zelte gegangen sind. Trotzdem stellten wir die Zelte noch schnell um, so daß sie Wand an Wand standen, und machten uns noch ein paar eher absurde Gedanken um Abwehrmöglichkeiten. Später in der Nacht wurde ich wach und hörte in unmittelbarer Nähe Schnüffelgeräusche. Ich wagte kaum zu Atmen, doch am nächsten Morgen sahen wir rund um die Zelte etliche faustgroße Erdlöcher, vermutlich von irgendwelchen Nagern.
Damals war uns ganz schön mulmig, heute ist es schöner Geschichtenstoff.

Gruß
Jörg