Auf ner Radtour in der Schweiz haben wir immer wild gezeltet (wir hatten besonders Angst vor für uns "arme ostdeutsche Studenten" hohe Bußgelder). Solange, wie man einen geeigneten Platz aussuchen kann, auch alles kein Problem, aber an einem Sonntag, hat der dritte Speichenbruch in Folge am Rad meines Kumpels das Radeln dann jäh beendet, an weiterfahren war nicht mehr zu denken. Die einzige Stelle die wir in der Nähe fanden war ein Betonsockel am Rheinufer mit etwas Moos drauf (vielleicht früher mal für ein Geschütz, etc.). Neben uns waren die Angler, parallel zum Rhein die Bundesstraße, gleich dahinter die Bahnlinie und über uns die Einflugschneiße vom (Baseler?) Flughafen - eine ruhige Nacht war das nicht!
Am morgen (vll. 4 Uhr) geht auf einmal der Reißverschluss vom Zelt auf und ne MagLite funzelt rein. Wir stellen uns beide schlafend, aber ich bekomme im Augenwinkel noch mit, dass die Schweizer Polizei mal nach dem rechten schauten wollte. Glücklicher Weise ging der Reißverschluss bald wieder zu und am nächsten Morgen war der Spuk vorbei und wir haben auch recht bald einen Laden gefunden, der das Laufrad wieder flott bekommen hat.
Wenig später haben wir auf dem Baseler Bahnhof in unseren Schlafsäcken auf der Bahnsteigsbank geschlafen - unser Zug ging schon früh 6Uhr. Wir haben uns ganz nach hinten verkrümelt, Gleis 16 oder so, so weit weg vom Bahnhofsgebäude wie eben möglich. Dumm nur, dass dies das Nahverkehrsgleis war und ab 4:00 war reger Andrang durch den Berufspendelverkehr - wir haben bestimmt ein tolles Bild abgegeben.